Polizeiautobahnstation Mendig und Deutscher Verkehrssicherheitsrat

„Hat´s geklickt?“ - Prävention auf der BAB 61

Überschlag-, Abstandsimulator und Gurtschlitten im Einsatz

08.03.2018 - 12:29

Region. Neben dem Berufskraftfahrer Marian Jankowski aus Gelsenkirchen, staunen zu Beginn vergangener Woche noch 200 weitere Lkw-Fahrer nicht schlecht, als sie an zwei Wochentagen auf dem Parkplatz der Raststätte Brohltal-West (BAB 61) einer etwas anderen Verkehrskontrolle unterzogen wurden. „Die beiden Beamten wollten meinen Sattelzug diesmal gar nicht kontrollieren, sondern baten mich direkt zu einem angrenzenden Verkehrsparcours mit technischen Gerätschaften, um mich dort einer freiwilligen Sicherheitsprüfung zu unterziehen“, sagt Jankowski lächelnd. Tatsächlich setzen die hier eingesetzten Beamten von der Polizeiautobahnstation Mendig, in Zusammenarbeit mit vier Sicherheitsprofis vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat, im Rahmen ihrer Tätigkeit zunächst auf reine Prävention. Diesbezüglich kann der Einsatzleiter, Polizeioberkommissar Mark Müller, mit Kollegin PK`in Sarah Brand und Kollege PK Max Mogendorf, auf die professionelle Unterstützung der versierten Fachkräfte Jürgen Schöbel, Alexander Groß, Klaus Kuhn und Reinhard Wendtland vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat zurückgreifen. Diese haben für die wichtige Präventionsveranstaltung ihren gesamten Fuhrpark nebst technischer Einsatzmittel aufgefahren und beaufsichtigten an den Kontrolltagen die zahlreichen Übungs- und Prüfungseinheiten der Trucker. Jene absolvieren diese am Lkw-Überschlagsimulator, am TV-Abstandsimulator, sowie am Gurtschlitten mit Aufprallwand. „Das war schon ein tolles Erlebnis“, sagt Hans-Josef Rittmeister aus Augsburg auf Nachfrage von Blick aktuell, nachdem er den Überschlagsimulator unbeschadet verlassen hat: „Ich sitze schon seit 25 Jahren auf dem „Bock“ und befahre Tag für Tag alle Autobahnen quer durch ganz Deutschland.“ „Außer ein paar Rangier-Blessuren habe ich Gott sei Dank noch keinen Unfall gehabt, habe aber schon viele schlimme Unfälle vor allem auch mit Trucker-Kollegen gesehen.“ Reinhard Wendling (Berlin-Neukölln) will nach dem Probeüberschlag im Simulator ab sofort wirklich nur noch angegurtet fahren und vor allem seine Fahrerkabine mal aufräumen: „So mancher abgelegte Gegenstand kann bei einem Unfall zum Geschoss werden und noch zusätzlich zu Verletzungen führen“, sagt er, nachdem ihm die Plüschtiere im Simulator um die Ohren geflogen sind: „Die meisten Kollegen leben ja praktisch in ihrem Führerhaus und denken meiner Ansicht nach oft viel zu wenig an ihre Sicherheit und die von anderen Verkehrsteilnehmern, weil man im tagtäglichen Trott eben auch abstumpft!“ „Die Präventionsveranstaltung steht unter dem Motto „Hat´s geklickt“ und hat sich zum Ziel gesetzt, Fahrer für das Anlegen des Sicherheitsgurtes und für die Einhaltung des Sicherheitsabstandes zu sensibilisieren,“ sagt Einsatzleiter Mark Müller, während seine Kollegin Sarah Brand den nächsten interessierten Trucker zum aufgebauten Gurtschlitten lotst, der ihn nach dem Angurten mit 10 km/h gegen einen Prellbock katapultiert. „Wow“, entfährt es ihm, als er den Gurtschlitten wieder verlässt und vom Geschehen offensichtlich beeindruckt ist. Es ist Tonio Sieri aus Mailand, dem dann in gebrochenem deutsch noch entfährt: „Muss ich mehr aufpasse..!“ Polizeikommissarin Sarah Brand verabschiedet ihn mit einem zustimmenden Kopfnicken. Mittlerweile haben sich zahlreiche Schaulustige um den Sicherheitsparcours geschart, die unisono Interesse an den Simulatoren bekunden und sich auch im Informationszelt gerne beraten lassen. Hier erhalten sie neben reichlich guten Ratschlägen auch einige Infobroschüren, in welchen korrektes und sicheres Verhalten im Straßenverkehr, speziell im Bezug auf Sicherheitsabstand und Gurtpflicht detailliert bildlich aufgeführt und beschrieben wird. Der Leiter der Polizeiautobahnstation Mendig, Erster Polizeihauptkommissar Helmut Risser, zeigt sich im Anschluss an die Präventionsveranstaltung mit deren Ablauf und speziell dem großen Interesse der Lkw-Fahrer in Sachen Beteiligung sehr zufrieden. Im Gespräch mit der Heimatzeitung weist er noch einmal auf die negative Entwicklung bezüglich dem Sicherheitsabstand (+ 8,0 Prozent) sowie der nicht angepassten Geschwindigkeit (+ 3,7 Prozent) als Hauptunfallursachen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Mendig in 2017 hin, während Ursachen wie beispielsweise Fehler beim Überholen, Ladungssicherung und Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot deutlich zurückgegangen wären. Bleibt zu hoffen, dass solche Präventivveranstaltungen künftig deutschlandweit Schule machen und zu mehr Sicherheitsdenken bei den Betroffenen führen. Die privaten Handyaufnahmen der Aktion auf dem Parkplatz Brohltal-West wurden diesmal, hinsichtlich ihrer inhaltlichen Sicherheitsaufklärung, vonseiten der Polizei begrüßt, hatten sie doch nichts mit filmenden Gaffern an Unfallstellen zu tun. TE

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