Tierheim Ransbach-Baumbach

Hunde aus Rumänien übernommen

Hunde aus Rumänien übernommen

Ein Welpe wird vor dem Ausladen gescannt. WR

Hunde aus Rumänien übernommen

Hunde aus Rumänien übernommen

Dieser Hund ist noch sehr unsicherauf sein neues Leben.

Hunde aus Rumänien übernommen

Der Trapo aus Giurgiu mit den „Glückstieren“

Hunde aus Rumänien übernommen

Ein ängstlicher Welpe, liebevoll imArm gehalten.

Ransbach-Baumbach. Am Samstag war es wieder so weit: Der lang erwartetet Transport von Hunden aus Rumänien traf am Tierheim in Ransbach-Baumbach ein. Zwischen dem Tierheim Ra-Ba und dem Tierschutzverein DsN – Deutschland sagt Nein zu Tiermorden besteht ein Kooperationsvertrag, wonach in Ransbach-Baumbach Hunde und Katzen aus Rumänien aufgenommen werden, um diese später in Deutschland auf Pflegestellen zu vermitteln.

Dsn unterhält und betreibt in Giurgiu/Rumänien eine sogenannte Farm, in der gequälte, misshandelte und ausgesetzte Hunde und Katzen aufgenommen, aufgepäppelt und versorgt werden. Eine Mammutaufgabe, auch kostenmäßig stellt die angestrebte Kastration der Tiere dar. Denn das ist das eigentliche Hauptproblem, die ungebremste Vermehrung der Tiere. Auch in diesem Bereich muss der Politik, und auch der EU, ein großer Vorwurf gemacht werden. Für eingefangene Tiere werden sogar Prämien gezahlt, die Prämien übersteigen die Kosten, die eine Kastration mit sich bringen würde. So ist es kein Wunder, dass sich in dem immer noch armen EU-Land Rumänien mafiöse Strukturen gebildet haben, die nur das Ziel haben, Hunde und Katzen einzufangen, um die Fangprämien zu kassieren. Davon bestreiten ganze Sippschaften ihren Lebensunterhalt. Die von der Straße gefangenen Tiere werden von den Hundefängern in sogenannte Shelter gebracht, wo sie zunächst gehalten werden. Wenn die Tiere dann innerhalb einer bestimmten Frist nicht von ihren Besitzern, oder anderen Tierliebhabern abgeholt werden, erwartet sie ein trauriges Schicksal. Sie werden getötet, auf eine Art und Weise, die hier besser nicht beschrieben wird.

Um wenigstens einen Teil der Tiere dieses grausame Schicksal zu ersparen, hat DsN in Giurgiu ein Hofgelände erworben, welches zunächst komplett eingezäunt und renoviert wurde. Auf dieser „Farm“ werden die Tiere liebevoll von einem rumänischen Ehepaar gehegt und gepflegt, und tierärztlich behandelt. Das Ziel ist auf jeden Fall, die spätere Vermittlung in gute Hände, an rumänische oder deutsche Familien. DsN ist in Giurgiu auch ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor. So wurde das Farmgelände für ca. 100.000 Euro erworben, es werden mehrere rumänische Helfer auf der Farm beschäftigt und natürlich Tierfutter en masse gekauft.

Da im ländlichen Bereich Rumäniens das reiche Europa nicht angekommen ist, die EU-Gelder in dunklen Kanälen verschwinden, herrscht dort noch teilweise bitterste Armut. Aus diesem Grund werden in Girgiu nicht nur die Tiere, auch die Menschen, im Rahmen der Möglichkeiten durch Sachspenden, wie Kleidung und Haushaltsgegenstände, durch DsN unterstützt. Auch ein Tierarzt, der die Kastrationen auf der Farm durchführt, wird durch Spenden bezahlt.

Die Farm stößt natürlich permanent an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazität, deshalb muss immer wieder Platz geschaffen werden. Darum hat DsN in Deutschland Partner gesucht, die bereit sind, Tiere aus Giurgiu zunächst aufzunehmen, um sie in liebevolle Hände zu vermitteln. Es bestehen Verträge u.a. mit Tierheimen in Stuttgart und Köln. Durch Zufall kam die Verbindung zwischen DsN und dem Tierheim in Ransbach-Baumbach zustande, die inzwischen reife Früchte trägt.

Am Samstag kam wieder ein Transporter aus Girgiu nach Ransbach und brachte einige Hunde, auch eine Hundemama mit ihren Welpen, die der Hölle in Rumänien entkommen sind. Nicht von ungefähr heißt der TSV in Ransbach „Glückshunde e.V.“ Bereits sehnsüchtig von vielen Mitgliedern erwartet, wurden die Tiere sofort versorgt und beruhigt. Dann bekamen sie

Streicheleinheiten, die sie in vollen Zügen genossen.

Es war erfreulich anzusehen, dass kein Tier traumatisiert war, nach kurzer Zeit spielten sich im Innenhof des Tierheims unglaubliche Szenen ab. Ein munteres Durcheinander zwischen den Neuankömmlingen und einigen Ur-Einwohnern des Tierheims. Erstaunlich, wie nach kurzer Zeit des Beschnupperns, die Tiere miteinander umgingen. Keine Aggressionen, nur die pure Lust am Leben. Miteinander spielen, Gekläffe und Schmusen waren angesagt. Für diese Momente lebt der Tierschutz, das ist die Motivation.

Das kleine Tierheim in Ransbach-Baumbach ist für gelebten Tierschutz geradezu ein Paradebeispiel. Nachdem die Tiere den Transporter verlassen hatten, wurde der Trapo mit großen Mengen Futter und Sachspenden beladen, die für die Tiere und die Menschen in Giurgiu bestimmt sind. Die Transporter pendeln regelmäßig zwischen Deutschland und Rumänien, sind immer voll beladen, entweder mit Tieren auf der Hinfahrt oder mit Futter und Gebrauchsgegenständen auf der Rückfahrt.

Es ist selbstverständlich, dass alle Tiere, die nach Ransbach kommen, legal einreisen. Sie haben offizielle Pässe, sind medizinisch untersucht, registriert und gechippt. Wer Interesse hat, eines der hübschen Tiere aus Rumänien zu sich zu nehmen und ein liebevolles zuhause zu bieten, der kann sich direkt an das Tierheim Ransbach-Baumbach wenden. Tel. (01 76) 42 20 82 86 oder Glückshunde e.V. Mühlenweg 66, Ransbach-Baumbach.