Stefan Sell erhielt Auszeichnung für sozialpolitisches Engagement

Jobtickets für Smarts-Up

Jobtickets für Smarts-Up

Nora Kaul, Stefan Sell und Petra Klein (von links) bei der Spendenübergabe im HoT. BL

Sinzig. So lässt sich ein Preisgeld schell und sinnvoll weitergeben - Die Hochschule in Remagen verlieh Professor Stefan Sell für dessen sozialpolitisches Engagement den Regine-Hildebrandt-Preis 2016, welcher mit 5.000 Euro dotiert ist . Sell spendete diese Summe jüngst vollständig einem Projekt im Landkreis Ahrweiler - den Teilnehmern des Projekts Smarts-Up. „Verwendet werden soll der Betrag für den Ankauf von Jobtickets. Denn die junge Klientel von Smarts-Up ist chronisch knapp bei Kasse. Unsere Kunden stehen oft vor der Wahl zwischen Teufel und Bezzelbub“, erklärten HoT-Chefin Petra Klein und Projektleiterin Nora Kaul. So reisen die Jugendlichen zu Terminen oder Praktika gar nicht erst an oder fahren gar schwarz. „Viel haben durch die ewige Schwarzfahrerei einen großen Schuldenberg angehäuft“, hieß es. Die Problemlage wurde erst nach und nach in langen Gesprächen herausgeartet. „Mit den Jobtickets können wir diesen Gordischen Knoten zerschlagen“, so die beiden Sozialarbeiterinnen. „Gerade im ländlichen Raum ist es für junge Menschen schwer, von A nach B zu gelangen. Auch an der Rheinschiene stellen öffentliche Verkehrsmittel häufig ein finanzielles Hindernis dar. Daraus ergeben sich zwei Problemlagen, die junge Menschen bislang an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hindern. Zum einen werden Unterstützungsangebote und Praktika möglicherweise aus Mangel an Fahrgeld gar nicht erst aufgesucht oder die jungen Menschen machen sich strafbar und verschulden sich durch das Schwarzfahren“, so umschrieb es Sell bei der Spendenübergabe im HoT. Ein Abo bei der VRM ermöglicht Smarts-Up in Kooperation mit dem Jugendhilfeverein (einem weiteren Träger der Jugendhilfe in der Region) und mit einem Finanzzuschuss der Sparkasse, jungen Erwachsenen kostengünstig die Teilnahme am öffentlichen Nahverkehr. „Durch die Geldspende von Stefan Sell kann das Angebot weiterhin aufrechterhalten werden und wir können für weitere junge Menschen die Schwellen zu Arbeit und Ausbildung verringern“, hieß es im Hot weiter.