St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl 1867 feierte Geburtstag

Jubiläums Stiftungs- undPatronatsfest mit vielen Ehrungen

Jubiläums Stiftungs- und
Patronatsfest mit vielen Ehrungen

Die St. Matthias Schützenbruderschaft feierte ihr 150-jähriges Bestehen. Foto: privat)

Jubiläums Stiftungs- und
Patronatsfest mit vielen Ehrungen

Jubiläums Stiftungs- und
Patronatsfest mit vielen Ehrungen

Jubiläums Stiftungs- und
Patronatsfest mit vielen Ehrungen

Brohl-Lützing. Die St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl 1867 e. V. feierte ihr diesjähriges Stiftungs- und Patronatsfest, das gleichzeitig eine Jubiläums-Geburtstagsfeier für die rührige Brohler Schützenbruderschaft war.

Nach einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Brohl, den Pfarrer und Präses Günter Marmann gemeinsam mit dem Bezirkspräses des Schützenbundes Rhein-Ahr, Herbert Ritterrath, sowie Pfarrer i. R. Stefan Augst zelebrierte und dem eine Kranzniederlegung am Ehrenmal voranging, zog man im Festzug zur Schützenhalle, wo anschließend der Festabend stattfand. Begleitet wurde der Festzug vom Musikverein „Fidelio“. Am Schützenhaus erwarteten die Brohler Böllerbuben den Festzug und begrüßten ihn mit Ehrenböllern. Zum Festabend konnten Brudermeister Peter Nonn und sein Stellvertreter Thomas Nonn zahlreiche Gäste und befreundete Bruderschaften willkommen heißen. Besondere Grußworte richtete der stellvertretende Brudermeister Thomas Nonn an Präses Günter Marmann, Bezirkspräses Herbert Ritterrath sowie Pfarrer i. R. Stefan Augst, den Jubiläumskönig Wolfgang Paulsen, Diözesanschützenkönig Stefan Tullius sowie den Bezirksschützenkönig und Brudermeister der Jubiläumsbruderschaft Peter Nonn, den Diözesanbundesmeister Hubert Mohr, Bezirksbundesmeister Sigi Belz, sowie Ortsbürgermeister Michael R. Schäfer und den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Breisig, Bernd Weidenbach, und die Vertreter der befreundeten Bruderschaften.

„Die St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl schaut voller Stolz auf 150 Jahre Bestehen zurück“, fasste Brudermeister Peter Nonn in seinen Grußworten zusammen. Er dankte der Geistlichkeit für die festliche und würdige Gestaltung des Gottesdienstes, mit dem die Feierlichkeiten eröffnet wurden. Die St. Matthias Schützenbruderschaft werde auch weiterhin der Tradition folgen, um so über Jahrzehnte gewachsene Strukturen zu erhalten. Daher habe man auch auf den „Matthias-Tag“ das Stiftungs- und Patronatsfest gelegt. Angesichts der Probleme, die Schützenvereine wie auch andere Vereine gerade im Bereich des Nachwuchses habe, sah Nonn für die Zukunft als wichtigste Aufgabe eine Verstärkung der Jugendarbeit auch in seiner Bruderschaft.

Dem Ehrenmajor der St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl, Werner Fußhöller, war es vorbehalten, in einer Festansprache auch die Vorstellung der Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum vorzunehmen. Fußhöller, der selbst der Bruderschaft als Brudermeister 20 Jahre (1996 – 2016) vorstand, schaute dann sehr eindrucksvoll und informativ in die Vereinsgeschichte der Bruderschaft.

Auf den Tag genau vor 150 Jahren, nämlich am 24. Februar 1867 gründeten 19 Brohler Bürger eine Schützen-Gesellschaft zu Brohl. Der Gründungstag stand in Verbindung mit dem Patronat des hl. Matthias, welcher fortan die Fahnen der Bruderschaft zierte. In 38 Paragraphen regelten die Gründungsmitglieder das künftige Vereinsleben. In diesen „Statuten der Schützen - Gesellschaft Brohl“, wie sie sich in den Gründerjahren noch nannte, stellte die Gesellschaft in ihren Grundsätzen zum geselligen Vergnügen neben den Schießübungen eindeutig die innere Verbundenheit zum christlichen Glauben und die Treue zur Heimat in den Vordergrund. Wirken und Handeln im Interesse des Brauchtums waren somit fest verankert. Fußhöller erinnerte daran, dass die Wurzeln des Schützenwesens jedoch in viel früherer Zeit zu finden seien. Erste Erwähnungen seien nämlich bereits im 13. Jahrhundert zu finden. Er erinnerte besonders an die Entwicklung der St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl, die sehr ausführlich und informativ in der 130-seitigen Festschrift zum 150-jährigen Bestehen der Gesellschaft niedergeschrieben wurde. Fußhöller bemerkte, dass die Bruderschaft stets einen hohen Stellenwert gegenüber der Kirche gehabt habe. Die bezeugte eine hohe Spendenbereitschaft in guten wie in schlechten Zeiten. Er erinnerte an die Anschaffung eines Kirchenfensters, eine Matthias-Statue sowie die Stiftung einer Glocke. Auch im Jubiläumsjahr werde man die Spendenbereitschaft erneut zeigen durch die Restaurierung des kleinen Fensters aus der ersten Kapelle unter dem Burgberg.

Den Namen „St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl e. V. Brohl am Rhein“ führte man seit der 81. Jahreshauptversammlung im Jahre 1948.

Fußhöller wies er auf die große Kontinuität der jeweiligen Vorstände hin. Man haben in den 150 Jahren des Bestehens lediglich 10 Brudermeister der Bruderschaft vorgestanden, wobei allein der Gründungshauptmann Max Drolshagen 26 Jahre Brudermeister gewesen sei. Anton Bröhl habe von 1888 – 1920 durch die schwierige Zeit des 1. Weltkrieges geführt. Den Schützenbrüdern Josef Ernst Nonn (1950 – 1970), Franz-Josef Nonn (1971 – 1995) und ihm selbst (1996 – 2016) war es vorbehalten, die Bruderschaft nach dem 2. Weltkrieg aufzubauen und in eine neue Zeit zu führen. „Mit Peter Nonn hat die Bruderschaft nun den rechten Schützenbruder an ihrer Spitze, der mit großer Hingabe die Aufgabe angeht, um unsere Bruderschaft in noch weitere Dekaden zu führen“, stellte Fußhöller fest. Er beschwor die Schützen, am alten Wahlspruch „Für Glaube, Sitte, Heimat“ festzuhalten.

Die historischen Schützengesellschaften im „Bund der historischen Deutschen Schützenbruderschaften“ seien auf das Tiefste in der Heimat verankert. „Sind es doch die historischen Schützenbruderschaften, die durch die Jahrhunderte hindurch bis auf unsere Tage unbeirrbar der Parole „Glaube, Sitte und Heimat“ gefolgt sind. Auch in unserer Zeit haben diese Ideale an Wert nichts eingebüßt, ja, wenn wir unsere schnelllebige Zeit betrachten, dann sind sie wichtiger denn je geworden. Im kulturellen, gesellschaftlichen Leben sind die historischen Schützenbruderschaften nicht wegzudenken“, fasste Ehrenmajor Fußhöller sein Fazit.

Auch Ortsbürgermeister Michael R. Schäfer wie auch VG-Bürgermeister Bernd Weidenbach betonten die Wichtigkeit der St. Matthias Schützenbruderschaft für die örtliche Gemeinschaft. Sie lobten das große ehrenamtliche Engagement.

Ortsbürgermeister Schäfer stellte fest: „Oft wird in der Politik über die Gemeinschaft im Ehrenamt gesprochen. Bei Ihnen wird sie gelebt.“ Die Verbundenheit der Mitglieder zeige sich daran, dass selbst Wohnungswechsel die Vereinstreue nicht beeinträchtigen. Vielfach bleibe die Mitgliedschaft bestehen und gerne komme man zu bestimmten Vereinsanlässen in die alte Heimat zurück. Auch der Bundesmeister des Bezirks Rhein-Ahr, Sigi Belz, sprach in seinen Grußworten nur lobenswertes über die St. Matthias Schützenbruderschaft Brohl. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern des heute 18 Bruderschaften umfassenden Bezirks. Er betonte, dass gerade die Schützen Werte kennen, die früher wie heute gelten. Er dankte allen, die in den vergangenen Jahrzehnten bei der Bruderschaft ehrenamtlich mitgewirkt hatten und die den Grundstock für das Jubiläums somit legten.

„Märchen beginnen mit: Es war einmal!“, erklärte Diözesanbundesmeister Hubert Mohr. „Was hier in Brohl vor 150 Jahren geschah, war kein Märchen. Die Gründungsmitglieder hatten damals die Zeichen der Zeit erkannt, die geradezu nach einer solchen Gründung riefen“, erklärte Mohr. Er erinnerte auch an die dunklen Stunden der Schützenbruderschaften und daran, dass sich immer wieder Männer fanden, die gerade in schwierigen Zeiten das Zepter wieder in die Hand zu nehmen. Sein Dank galt der großen, ehrenamtlichen Arbeit in den Schützenbruderschaften und er wies darauf hin, dass gerade bei den historischen Schützenbruderschaften ein starkes Werteverständnis vorhanden sei. Die Tradition verpflichte, auch weiterhin dem Leitspruch „Glaube, Sitte, Heimat“ die Treue zu halten. „Ehret das Alte und wagt das Neue“, machte Mohr den Brohler Schützen Mut.

Groß war der Jubel, als Mohr dem Brudermeister Peter Nonn die „Hochmeisterplakette“ des Bundes der historischen deutschen Schützenbruderschaften verlieh, wozu auch der Diözesanschützenkönig Stefan Tullius gratulierte.

Was wäre ein solches Jubiläum ohne Ehrungen? Brudermeister Peter Nonn und sein Stellvertreter Thomas Nonn nahmen folgende Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft in der St. Matthias Schützenbruderschaft vor: 25 Jahre: Wolfgang Paulsen; 40 Jahre: Alfons Bungarten, Wilfried Netz, Emil Odenthal und Heinz Petri; 50 Jahre: Hermann Josef Diekmann, Herbert Sahl; 65 Jahre: Anton Bröhl; 75 Jahre: Karl Nonn. Bezirksbundesmeister Sigi Belz zeichnete darüber hinaus Franz-Rudolf Mularczyk mit dem „Hohen Bruderschaftsorden“ des Bundes der historischen deutschen Schützenbruderschaften aus.

Eine besondere Ehre widerfuhr den Schützenbrüdern Alfons Bungarten und Wilhelm Remy. Sie wurden durch den Bezirksbundesmeister mit dem St. Sebastianus-Ehrenkreuz ausgezeichnet.

Bevor das Duo Divisions (Irmgard und Johannes Morschhausen) mit einer weiteren Musikeinlage aufwarteten und Brudermeister Peter Nonn das Schlusswort sprach, warteten Diözesanbundesmeister Hubert Mohr und Bezirksbundesmeister Sigi Belz noch mit einer weiteren Auszeichnung auf, die gleichzeitig der Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung war.

Für seine langjährigen Verdienste um die St. Matthias Schützenbruderschaft erhielt Ehrenmajor Werner Fußhöller von Diözesanbundesmeister Hubert Mohr unter großem Beifall der Festgesellschaft das „Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz“ überreicht.