Podiumsdiskussion der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP)

Jugend findet zu wenig Beachtung

Jugend findet zu wenig Beachtung

V.l.: Wolfgang Grambs, Florian Felderhoff, Kersten Lahl, Thomas Roos, Leoni Demand, Ulrike Merten, Horst Gies, Caja Thimm, Josef Schmidhofer und Detlef Koch.GSP

Bad Neuenahr. Im Rahmen der dritten Ahrweiler Freiheitswochen hatte die Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) zu einer Podiumsdiskussion in den Rathaussaal der Stadt eingeladen. Der Abend stand unter dem Thema: „Sicherheitspolitik im Wandel der Generationen. Zum Interesse der Jugend an neuen Themen und Formen des Dialoges“.

Sicherheitspolitik steht derzeit aufgrund der weltweiten Ereignisse bei vielen Bürgern im Fokus. Aber ob das auch auf die junge Generation zutrifft, das war die spannende Frage, die an diesem Abend diskutiert werden sollte.

Exkurs in die Medienwelt

Die renommierte Bonner Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Caja Thimm eröffnete die Veranstaltung mit einem interessanten Exkurs in die Medienwelt der letzten zehn Jahre. Sie stellte dabei fünf Thesen in den Mittelpunkt: (1) Die Trennung zwischen analog und digital wird zusehends obsolet; (2) Datifizierung – Daten als neue Währung; (3) Information: Wahrheit? Lüge? Algorithmus; (4) Umgang mit digitaler Öffentlichkeit und Privatheit; (5) Werte unter Druck, Hass und Hetze im Netz. Als Schlussfolgerung aus ihrem Vortrag formulierte sie: Das politische Ziel muss Erziehung zur „Digitalen Kompetenz“ sein.

Die anschließende Podiumsdiskussion folgte diesen Thesen, ging aber dabei insbesondere auf die Gedanken und Vorstellungen der jüngeren Generation ein. Das war durch die Organisatoren auch bei der Auswahl der Diskussionsrunde berücksichtigt worden. Moderiert wurde der weitere Abend durch Generalleutnant a.D. Kersten Lahl, ihm zur Seite saßen Studienrat Thomas Roos, Schülerin Leoni Demand, Schüler Florian Felderhoff (alle drei vom Peter-Joerres-Gymnasium PJG) sowie die Präsidentin der GSP Ulrike Merten und Professorin Dr. Caja Thimm.

Andere Vorstellungen

als die ältere Generation

Es entwickelte sich eine rege Diskussion, die insbesondere auch von den beiden Schülern interessante Anregungen zu Formen und Inhalten sicherheitspolitischer Themen sowohl im Unterricht als auch in außerunterrichtlichen Foren brachte. Deutlich wurde dabei aber auch, dass die Jugend andere Vorstellungen von der Vermittlung sicherheitspolitischer Inhalte hat als die ältere Generation und dass dies insbesondere in der Politik noch zu wenig Beachtung findet. Sowohl Leoni als auch Florian fanden die Podiumsdiskussion sehr interessant und anregend für ihr eigenes Verständnis von Sicherheitspolitik. Beide stimmten überein, dass ihre anfänglichen Befürchtungen, nur als „Alibifunktion“ für die Veranstaltung zu dienen, unbegründet waren.

Informationsbeschaffung

unterscheidet sich

Die abschließenden Fragen und Beiträge aus dem Kreis der Zuhörer kamen jedoch ausschließlich von der älteren Generation. Dabei wurde wie schon in der Diskussion deutlich, dass es zwischen den Generationen Unterschiede in der Beschaffung von Informationen gibt; die Älteren setzen nach wie vor auf Qualitätsjournalismus in Form von Zeitungen, die junge Generation nutzt Twitter und andere Medien. Die damit verbundenen Risiken wurden von allen anerkannt; aber einfache Patentlösungen gibt es nicht.

Alle Teilnehmer sprachen sich positiv über den Verlauf des Abends aus, und die Sektion Bad Neuenahr konnte wieder auf etwa 150 Interessierte verweisen. Erfreulich dabei war, dass auch eine Reihe von Schülern und Lehrern der Einladung gefolgt waren und damit die Aktualität des Themas unterstrichen.

Pressemitteilung

Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP), Sektion

Bad Neuenahr-Ahrweiler