Karnevalsgesellschaft Grau-Blau organisierte Kirmes in Grenzhausen

Jung und Alt hatten ihren Spaß

Jung und Alt hatten ihren Spaß

Die Fassweinprobe war die Attraktion der Kirmes. Grau-Blau-Vorsitzender Carsten Gräf und Vereinsmitglied Michael Walder hatten den Kontakt zum Weingut Christmann in St. Martin in der Pfalz hergestellt. KER

Jung und Alt hatten ihren Spaß

Jung und Alt hatten ihren Spaß

Am Schießstand wetteiferten die Kirmesbesucher um das beste Schussergebnis und einen der vielen kleinen Preise.

Höhr-Grenzhausen. Dem Karneval sei Dank! Denn ihm ist es zu verdanken, dass im Stadtteil Grenzhausen so phantastisch Kirmes gefeiert werden kann. Carsten Gräf ist Vorsitzender von Grau-Blau, der Karnevalsgesellschaft von Grenzhausen. Er erklärte: „Wir veranstalten die Kirmes in Grenzhausen, um unsere Karnevalsveranstaltungen zu finanzieren, aber natürlich auch, um den Leuten hier in der Stadt eine Möglichkeit zum Kirmesfeiern zu geben.“ Und das nutzten die Grenzhäuser und Freunde der Veranstaltung am vergangenen Wochenende bei tollem Sommerwetter an drei Tagen und Nächten ausgiebig und leidenschaftlich.

Weinlaube war die Attraktion

Gefeiert wurde wie immer vor der guten Stube des Vereins, dem Vereinsheim Grau-Blau auf dem Turnplatz. Hier konnten sich Jung und Alt an einem umfangreichen Vergnügungsangebot erfreuen: Eine große Schießbude stand dort, das flotte Karussell „Twister“, ein Entenangeln für die Kinder, eine Imbissbude, ein Bierbrunnen, ein Tanzzelt mit Theke und als krönender Höhepunkt eine Weinlaube mit den Rebensäften des Weinguts Christmann aus St. Martin in der Pfalz. Als kleine Attraktion hatte das Weingut nicht nur die leckersten Rot- und Weißweine seines Anbaugebiets mitgebracht, sondern auch eine sogenannte Fassweinprobe. Auf einem großen hölzernen Weinfass thronte eine Zwölf-Liter-Megaweinflasche, mit Rotwein gefüllt, der mittels einer Kurbelvorrichtung sanft aus der Flasche in die Gläser gegossen werden konnte. Das Weingut Christmann hatte seine Premiere in Grenzhausen bereits im Frühjahr beim Tanz in den Mai in der Grau-Blau-Halle. Das kam so gut an, sagte Vereinsmitglied Michael Walder, dass man sich für die Beteiligung der Pfälzer Weinbauern an der Kirmes entschied und damit einen Volltreffer landete. Der Grund für die Präsenz einer Pfälzer Weinstube auf einer Westerwälder Kirmes ist nicht nur, dass Grau-Blau seinen Gästen ein möglichst attraktives Angebot bieten will. Carsten Gräf: „Das hat auch private Gründe, denn eins unserer Mitglieder ist verwandtschaftlich mit dem Weingut verbunden.“ Michael Walders Neffe Philipp Christmann ist der Inhaber des Weinguts. Er fügte hinzu: „Wir haben auch irgendwann gemerkt, dass die früher angebotenen Cocktails nicht mehr so gefragt waren. So kamen wir auf die Alternative Wein.“

Die Karnevalsgesellschaft ist in der Lage, das Musikangebot für die Kirmes komplett aus Eigenmitteln zu bestreiten. Sowohl die beiden DJs sind „grau-blau gefärbt“ als auch die beiden Livemusiker Sandra Gebauer, Gesang, und Daniel Luscher, Klavier. Eine Stunde lang verzauberten Gebauer und Luscher am Samstagabend den Turnplatz in eine kleine Konzertarena. Sie machten den „Opener“ für den Hauptkirmesabend, sagte Carsten Gräf. Zum Repertoire von Luscher und Gebauer gehörten Titel von Rosenstolz und Silbermond. Anschließend programmierten die DJs ihre Computer mit den neuesten Hits für den Dancefloor. Musikalisch ging es gleich am Sonntagmorgen weiter mit dem Frühschoppen-Platzkonzert mit dem Musikverein Hillscheid.

Viele Hände packen mit an

Um ihren Gästen all dies bieten zu können, strengen sich die Aktiven von Grau-Blau an. Auf 30 bis 40 Helfer schätzt Carsten Gräf die Zahl derjenigen, die einen der vielen Dienste für die Kirmes übernehmen. Dazu gehörte am Wochenende auch Bürgermeister Thilo Becker als Mitglied der Karnevalsgesellschaft. Die Arbeit besteht nicht nur im Aufbau der Zelte und Buden, sondern auch die Bewirtungsdienste an allen drei Kirmestagen müssen übernommen werden. Da freut man sich natürlich über die Unterstützung der Stadt, die dafür von Carsten Gräf besonders gelobt wird: „Die Stadt kümmert sich um die Fahrgeschäfte und Belustigungen auf der Kirmes. Das macht es uns sehr viel leichter.“ Eine eigene Kirmesgesellschaft gibt es nicht in Grenzhausen, und damit natürlich auch nicht – wie bei vielen anderen ähnlichen Veranstaltungen – ein Kirmespaar. Was aber nicht wirklich schlimm ist, denn auf die Karnevalsgesellschaft Grau-Blau als Ausrichter der Kirmes könne sich der Stadtteil verlassen, so Carsten Gräf: „Irgendwie verpflichtet uns schon die Tradition, die Kirmes zu veranstalten. Es ist ein Gemeindefest, es ist ein Volksfest. Grau-Blau ist der einzige Verein in Grenzhausen. Ohne Grau-Blau würde es die Kirmes in Grenzhausen wahrscheinlich bald nicht mehr geben.“ Was viele Menschen in der ganzen Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen sehr bedauern würden, die Carsten Gräf immer wieder als Besucher auf der Kirmes begrüßt. In diesem Jahr ist ihm aufgefallen, dass immer mehr junge Leute sich von dem Ereignis angezogen fühlen: „Der Anteil ist schon sehr hoch!“ Darüber freut sich der Vereinsvorsitzende sehr. Schließlich kann das ja auch wieder Nachwuchs für den eigenen Karnevalsverein bedeuten.

Guter Besuch

Grundsätzlich war der Grau-Blau-Vorsitzende schon am Samstagabend sehr zufrieden mit den Besucherzahlen an den ersten beiden Kirmestagen: „Sehr gut besucht, wir waren sehr zufrieden!“ Am Freitagabend konnten sich die Besucher gegen Mitternacht während eines kurzen Gewitterregens im Partyzelt unterstellen. Carsten Gräf kann die Besucherzahl des ersten Tages nur grob schätzen und meint, dass es mindestens 500 Kirmesgäste waren. Auch am Samstagabend war der Turnplatz prall mit Menschen gefüllt. Bezahlt wurde auf der Grenzhäuser Kirmes übrigens nicht mit Bons, sondern mit Eulern, einem Zahlungsmittel, das an die Tradition der Keramikhandwerker in Grenzhausen erinnert