Mayen. Abhängigkeit und psychische Erkrankung kann jeden (be)treffen, auch Kinder. In einer Schulklasse von 30 Kindern haben statistisch gesehen drei Kinder ein sucht- und/oder psychisch erkranktes Elternteil, so eine Untersuchung der NACOA Deutschland - Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V. Es ist also keineswegs ungewöhnlich, in einer sucht- und psychisch belasteten Familie aufzuwachsen. Caritas-Mitarbeiterin Natalie Pauls zum Projektbedarf: „Die Kinder tragen die Sorgen ihrer Eltern mit und versuchen diese durch die Übernahme bestimmter Aufgaben zu unterstützen. Hinzu kommt, dass die Kinder mit niemandem über die Erkrankung ihrer Eltern sprechen können und sich aus Scham von anderen Kindern zurückziehen. Oft verstehen sie nicht, was mit dem erkrankten Elternteil los ist und fühlen sich schuldig und verantwortlich für die Erkrankung der Eltern. Eine adäquate Unterstützung für diese Kinder gibt es in unserer Region kaum.“ Hier bietet die „Kindergruppe Lapislazuli“ Kindern zwischen sechs und 12 Jahren eine Entlastung und Raum für gemeinsame Spiele, Ausflüge, Kunstprojekte, Abenteuer und Gespräche. Die Gruppe trifft sich jeden Montag zwischen 16 und 18 Uhr in der Katholischen Familienbildungsstätte Mayen, Bäckerstraße 12. Bei Bedarf wird für Kinder ein Fahrdienst eingerichtet. Eine Teilnahme setzt das Einverständnis der Eltern / Erziehungsberechtigten voraus. Die persönliche Anmeldung sowie weitere Informationen erfolgen telefonisch oder im Rahmen der Offenen Sprechstunde der Caritas-Suchtberatung. Hier können Betroffene, Angehörige und Interessierte einfach vorbeikommen. Diese findet jeden Mittwoch von 13:30 bis 15:30 Uhr im Mehrgenerationenhaus St. Matthias in Mayen, St.-Veit-Straße 14, statt. Ob Kindergruppe oder Offenen Sprechstunde, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterliegen selbstverständlich der gesetzlichen Schweigepflicht.

Bei der Auftaktveranstaltung am Montag, 10. Oktober, um 17:30 Uhr bei der Caritas Mayen im Café CaTI, Mehrgenerationenhaus St. Matthias in der St.-Veit-Straße 14, wird das Kinderprojekt „Lapislazuli“ für Kinder sucht- und/oder psychisch kranker Eltern von den Projektleiterinnen Aurélie Lehmann und Lea Eder sowie von Natalie Pauls, Dipl. Sozialarbeiterin FH und Suchttherapeutin, der Öffentlichkeit vorgestellt. Hierzu sind alle Interessierten und Kooperationspartner herzlich eingeladen!

Das Kinderprojekt „Lapislazuli“, eine Kooperation der Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle für Abhängige der Caritas und der Projektwerkstatt der Hochschule Koblenz, wird unterstützt von der Katholischen Familienbildungsstätte Mayen, der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz und von der Kreissparkasse Mayen.

Weitere Informationen und Anmeldungen. Natalie Pauls, Tel. (0 26 51) 9 86 91 34, E-Mail: pauls-n@caritas-mayen.de, Homepage: www.caritas-mayen.de.