Partnerschaftsverein Wachtberg e.V. und SPD Wachtberg laden ein

Kino-Highlights im April

Wachtberg. Sowohl der Partnerschaftsverein Wachtberg e.V. als auch die SPD Wachtberg bieten im April im Drehwerk 17/19, Töpferstraße 17-19, in 53343 Wachtberg-Adendorf interessante Filme mit anschließenden Diskussionen an:

Donnerstag, 6. April 2017 – 18 Uhr: Film „Padre Padrone – Mein Vater – mein Herr“

Der Partnerschaftsverein Wachtberg e.V. lädt Mitglieder und Interessierte im Rahmen seiner neuen Veranstaltungsreihe „Bistro-Runde“ zu Film und anschließendem Gespräch bei italienischen Snacks ins Drehwerk 17/19, Töpferstr. 17-19, 53343 Wachtberg-Adendorf ein.

Die Gebühr beträgt 12 Euro für Mitglieder, 15 Euro für Nicht-Mitglieder und beinhaltet die Filmvorführung (Original mit deutschen Untertiteln) sowie italienische Happen danach im Bistro des Drehwerks (Getränke gehen extra). Da die Anzahl der Kinoplätze limitiert ist, bittet der Partnerschaftsverein um baldige Anmeldung bei partnerschaftsverein@wachtberg.de mit Zusatz „Bistro-Runde April“.

Zum Film: Er gehört zu den Schlüsselfilmen des italienischen und des europäischen Kinos. In den 1970er Jahren, in denen er in Cannes die Goldene Palme gewann, packte er das Publikum und regte zu Diskussionen an: Padre padrone, jener Film, der den Gebrüdern Paolo und Vittorio Taviani zum internationalen Durchbruch verhalf und sie zum Vorzeigepaar unter Italiens Regisseuren machte. Bildungsstück im engsten Sinn des Wortes, beginnend in der Schule eines sardischen Dorfes, wo ein Bauer und Vater auftritt und von der real existierenden Figur des früheren Hirtenjungen Gavino Ledda – später selbst ein sehr erfolgreicher italienischer Autor - mit einem Stecken ausgestattet wird, bevor seine Geschichte erzählt wird.

Der Hirtenjunge Gavino wächst in einer archaischen, von jahrhundertelanger Unterdrückung und Demütigung geprägten Welt auf. Mit sechs Jahren wird er von seinem Vater aus der Schule geholt, um die Schafe zu hüten und zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Schließlich hat man ihn nicht zum Lernen in die Welt gesetzt, sondern zum Arbeiten. Gavino lernt vom Vater die Natur kennen, lernt Sehen und Lauschen, aber was ihm vorenthalten wird ist die Kultur, ist das Wissen. Auf dieses stößt er erst im Alter von 18 Jahren beim Militärdienst, wo er endlich lesen und schreiben lernt und seine Freude am Wissen entwickelt. Freundschaftlich zur Seite steht ihm dabei ein junger Mann, mit dem er im Panzer lateinische Vokabeln übt und Vergil rezitiert: gespielt von Nanni Moretti, einem später ebenfalls überaus beliebten und erfolgreichen italienischen Schauspieler und Komödianten.

In Padre padrone beschreiben Paolo und Vittorio Taviani, frei nach der Biografie des realen Gavino Ledda, einen Emanzipationsprozess, die Geschichte einer exemplarischen Möglichkeit, gegen alle Chancen zu gewinnen. Gleichzeitig ist er ein Dokument des Elends und der Hoffnungslosigkeit in den sardischen Bergen, aus dem der gebildete Hirtensohn ausbricht, um später zurück zu kehren und an der Verbesserung der Situation zu arbeiten.

Samstag, 9. April 2017 – 11 Uhr, Film: „Bist Du German Hast Du Angst“

Der SPD-Ortsverein Wachtberg lädt ein zur Vorführung des Filmes „Bist Du German Hast Du Angst“ mit anschließender Diskussion mit der Regisseurin Franziska Hoenisch

Nach dem 42-minütigen Film wird der stellvertretende Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Folke große Deters mit der Regisseurin Franziska Hoenisch über ihr Werk und das Thema „Angst“ und „Deutsch-sein“ ins Gespräch kommen, das auch die politische Debatte im Jahr 2017 prägt.

Anmeldungen erforderlich bei Andreas Wollmann, Ortsvereinsvorsitzender SPD Ortsverein Wachtberg, Tel.: +49 (0) 228 - 34 70 83, Mobil: +49 (0) 157 313 551 77, Mail: Awollmann@spd-wachtberg.de.

Franziska Hoenisch (geb. 1984) ist in Rheinbach aufgewachsen. Sie hat „Regie“ an der Filmakademie Baden-Würtemberg studiert und realisiert dort fiktionale und dokumentarische Arbeiten. 2017 erhielt sie für „Ein deutscher Winter“ den Max-Ophüls-Preis für den gesellschaftlich relevanten Film.

Zum Film: Deutschland – Land der Verzagten und Schwarzseher? Der Dokumentarfilm „Bist Du German Hast Du Angst“ ist eine Einladung, über die eigene Angst und das Deutschsein nachzudenken. Die Regisseurin Franziska Hoenisch macht sich mit diesem Film auf eine sehr persönliche Suche, um der Frage nachzugehen, ob es sie wirklich gibt, dieser auch international sprichwörtliche Hang zur „German Angst“. Der Film ist eine Anregung zum Perspektivwechsel und zum Wühlen in der eigenen Geschichte.