Prof. Henner Herrmanns gibt Einblicke in die Arbeiten seiner Studenten

Klassizistischer Bau mit barocken Nachbarn

Klassizistischer Bau mit barocken Nachbarn

Klassizistischer Bau mit barocken Nachbarn

Koblenz. Zum Ende des Wintersemesters 2015/16 beendete Prof. Henner Herrmanns seine 25-jährige Lehrtätigkeit als Professor für freies Gestalten, Entwerfen, Gestaltung, Architekturtheorie, Bau- und Kunstgeschichte an der Hochschule Koblenz. In lockerer Serie zeigen wir an dieser Stelle einige der studentischen Arbeiten mit Koblenzer Motiven, die bei den Lehrveranstaltungen unter freiem Himmel entstanden sind. Bei diesen Fingerübungen aus der Zeichenklasse von Prof. Henner Herrmanns handelt es sich um die Darstellung des in der Altstadt gelegenen Platzes „Am Plan“ mit dem Gebäude, in dem sich von 1805 bis 1895 das Koblenzer Rathaus befand. Mit zwei symmetrisch angeordneten Treppenaufgängen, die zum erhöhten Eingang führen, hebt sich der links im Bild zu sehende Bau im klassizistischen Stil von seinen Nachbarn ab. Auch das Mansarddach mit dem breiten Zwerchhaus samt Dreiecksgiebel und Okuli-Fenster unterscheidet sich von der Dachlandschaft der benachbarten Platzrandbebauung, die mit Zwerchhäusern in barockem Outfit bekrönt ist. Im Hintergrund, über der Linie des Dachfirsts, erscheinen die beiden exaltierten Türme der Liebfrauenkirche sowie der Dachreiter des gotischen Chors.

Im Bildvordergrund befindet sich der klassizistische Brunnenblock. Mit dieser Bleistiftzeichnung (40 mal 50 Zentimeter) habe Gideon Karnas die städtebauliche Situation faszinierend locker und anschaulich erfasst, sagt Herrmanns. Dass das nicht so einfach ist, hat der berühmte britische Maler David Hockney folgendermaßen ausgedrückt: „To reduce things to line I think is really one of the hardest things“. Den malerischen Platz mit Stift und Pinsel reizvoll illustriert hat auch Olga Ibramovitsch (Bild 2), die sich wie viele ihrer Studienkollegen über den Tausch des Hörsaals mit dem Arbeitsplatz unter freiem Himmel freute. Ihre Bleistiftzeichnung auf 50 mal 70 Zentimeter großem Aquarellpapier hat sie anschließend zurückhaltend lasiert.

Barbara Senger/Henner

Herrmanns