Kultursommer Rheinland-Pfalz: Vernissage einer Ausstellung mit Werken von Gerhard Glück

Kunst & Co. in der Stadtgalerie

29.09.2016 - 14:25

Neuwied. Die Ausstellung „Kunst&Co.“ wurde jetzt in der Neuwieder Stadtgalerie eröffnet. Im Rahmen des rheinland-pfälzischen Kultursommers werden unter dem Motto „Sommer unseres Vergnügens“ Werke des Malers Gerhard Glück gezeigt. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Nikolaus Roth hielt Martin Sonntag eine überzeugende Laudatio auf das Werk des Künstlers. Darin erläuterte er – natürlich völlig ernst gemeint – dass „...der Bekanntheitsgrad Gerhard Glücks den von Rembrandt weit überholt hat. Das ist durch die Stiftung Warentest eindeutig belegt, da der Suchbegriff „Rembrandt“ auf google lediglich zu 18,8 Mio Treffern führt, der Suchbegriff „Glück“ jedoch 82 Mio Ergebnisse hat“, so Martin Sonntag. „Man macht sich in Deutschland verdächtig, wenn man lacht“, ist seine weitere Analyse, frei nach Gerhard Glück. Als prominenten Überraschungsgast begrüßte er Sebastian Krüger, Freund und Maler aus Springe in Niedersachsen. Dann ging er auf die in der Ausstellung gezeigten Werke ein: „Auf den ersten Blick zeigen sich die Bilder nett und gefällig, erst bei genauem Hinsehen erkennt man Hintergründiges, Persiflagen alltäglicher Situationen und professionelle Hinterlist voller Witz.“

Musikalisch wurde die Vernissage umrahmt von Kreisler – Liedern wie „Gehn wir Tauben vergiften im Park“ oder „Das Mädchen mit den drei blauen Augen“, gesungen von Dennis Kessler und am Klavier begleitet von Alexander Reffgen – passende Einstimmungen auf das folgende Ausstellungserlebnis.

Im Anschluss an diese kurzweilige und interessante Einführung hatten die Gäste Gelegenheit, die Ausstellung zu genießen, die sie auch ausführlich wahrnahmen. Denn der Witz und die Komik der Bilder erschließt sich dem Betrachter auch durch die treffsicheren Bildunterschriften. Da gibt es die „Märchenabteilung“ mit Schneewittchen im Autosarg genauso wie das Bild des Mahners vor dem Ausstellungsgebäude. Besonderes Augenmerk richtet Gerhard Glück auf die berühmten Meister der Vergangenheit. Da wird das Schaffen eines Rembrandt (vermutlich Rembrandt) genauso durch den sprichwörtlichen Kakao gezogen wie der Sonnenblumen schlagende van Gogh oder ein armer Leonardo da Vinci – Mona Lisa ist halt noch klein. Der sympathische Kommentar des sympathischen Gerhard Glück: „Um die Kunst wird viel zu viel ´Buhei` gemacht.“

Um diese Ausstellung kann man jedoch nicht genug ´Buhei`machen, denn sie ist äußerst amüsant und sehenswert. Und das in Neuwied noch bis zum 13. November zu den Öffnungszeiten der Stadtgalerie: Mittwoch, 12 bis 17 Uhr, Donnerstag, Freitag, Samstag 14-17 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 17 Uhr. Stadtgalerie, Schlossstraße 2, Neuwied, www.neuwied.de/galerie


Zur Person


Gerhard Glück wurde 1944 in Bad Vilbel geboren, wuchs in Frankfurt auf und studierte an der Werkkunstschule in Kassel. Seit den siebziger Jahren ist er für verschiedene Zeitungen als Cartoonist tätig und einer der renommiertesten Vertreter der komischen Kunst in Deutschland.-he-

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