Rücksicht auf Jungtiere

Landwirte und Jäger helfen gemeinsam den Rehkitzen

Landwirte und Jäger helfen
gemeinsam den Rehkitzen

Jagdpräsident Kurt Alexander Michael, IGJG-Vorsitzender Heribert Metternich und Bauernpräsident Michael Horper präsentierten aktuelle Entwicklungen im Kitzschutz und warben für die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit von Bauern und Jägern (von links)

30.05.2016 - 15:21

Koblenz/Rhens. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz und die Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (IGJG) präsentierten auf dem Betrieb Mallmann in Rhens gemeinsam den Einsatz technischer Wildretter. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Michael Horper erklärte, dass ein Landwirt mit Unterstützung der Jägerschaft und technischen Hilfsmitteln in der Lage sei, während der Mahd die Rehkitze in den Wiesen frühzeitig zu erkennen. Rehkitze würden sich bei Gefahr instinktiv ins hohe Gras ducken und fühlten sich dadurch geschützt. Er begrüßte die Zusammenarbeit mit den Jägern vor Ort, die in der Regel bereit seien, mit ihren Jagdhunden die Wiesen vor der Mahd zu durchsuchen. Darüber hinaus würden die Landwirte ihre Wiesen von innen nach außen zu mähen, damit die Tiere reale Fluchtmöglichkeiten hätten. Die auf der einen Seite immer leistungsstärkeren landwirtschaftlichen Maschinen führten auf der anderen Seite zur Erhöhung der Sorgfalt, die die Maßnahmen vor der Mahd verbessern, um unsere Wildtiere zu schützen.


Erfreuliche Zusammenarbeit


Der Präsident des Landjagdverbandes Kurt Alexander Michael zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft und Landwirtschaft. Die Jäger und Bauern müssten sich gegenseitig über ihre Kitzschutzmaßnahmen informieren. Die Wiesen müssten abgesucht und die Kitze versetzt und somit geschützt werden. Entscheidend aber sei, so Michael, dass der Landwirt seine Flächen von innen nach außen mähe. Damit werde bereits der weitaus größte Teil der Kitze geschützt. Darüber hinaus würden akustische Sensoren, die entweder am Tag vor der Mahd auf die Wiesen gestellt oder während der Mahd am Schlepper angebracht werden könnten, die genannte Mähtechnik zusätzlich unterstützen. Er selbst habe mit der Nutzung dieser Technik im vergangenen Jahr kein Kitz verloren.

IGJG-Vorsitzender Heribert Metternich setzte sich für eine höhere Anerkennung der Jagd durch die Gesellschaft ein. Die Leistungen der Jäger und Bauern für den Kitzschutz seien enorm und zeugten vom Verantwortungsbewusstsein beider Gruppen. Die gemeinsame Arbeit für das heimische Wild, unterstützt von den technischen Möglichkeiten, falle auf fruchtbaren Boden und schütze die Wildtiere deutlich.

Dr. Jörg Ruppe und seine Mitarbeiter, stellten einen Quadrocopter mit Wärmebildkamera vor. Diese Technik registriere die Tiere auch bei höherem Bewuchs und verorte sie direkt in einer Karte, sodass der Landwirt die Tiere umgehend entnehmen und somit schützen könne. Er könne pro Stunde ca. zehn Hektar Wiese zuverlässig absuchen. Der Quadrocopter und die dazugehörige Software habe zwar seinen Preis, da ein Landwirt aber alleine ein solches Gerät in kleinstrukturierten Gebieten nicht auslasten könne, wäre eine Anschaffung über Gruppen, wie beispielsweise Jagdgenossenschaften, zu überlegen.

Anschließend informierte der Leiter der Landesjagdschule Rheinland-Pfalz, Christoph Hildebrandt, über weitere Schutzmaßnahmen, die die Rehe auf der Basis hochfrequenter Töne schließlich zum Entfernen der Kitze veranlassen würden.

Die Vertreter der Landwirte und der Jäger zeigten sich erfreut über die technischen Entwicklungen und erwarten, dass damit der Kitzschutz weiterhin deutlich verbessert werde.

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