19-Jähriger hofft auf Stammzellenspender

Leon aus Mendig kämpft um sein Leben

Leon aus Mendig kämpft um sein Leben

Leon und seine Freundin Karina schauen mit Zuversicht in eine gemeinsame Zukunft. DKMS

Leon aus Mendig kämpft um sein Leben

Leon ist ein Kämpfer, doch jetzt braucht er die Unterstützung vieler Stammzellenspender.

Mendig. Der 19-jährige Leon aus Mendig ist an Blutkrebs erkrankt. Nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten. „Leon ist ein echter Kämpfer, aber jetzt braucht er die Unterstützung der gesamten Bevölkerung. Lasst uns ein Zeichen setzen und alle Kräfte bündeln. Mit eurer Registrierung schenkt ihr Leon das Wertvollste, was es gibt – die Hoffnung auf ein gesundes Leben. Jedem, der an der Aktion teilnimmt, danken wir von ganzem Herzen!“ Mit diesen Worten laden VG-Bürgermeister Jörg Lempertz, der die Schirmherrschaft für eine große Hilfsaktion zugunsten von Leon übernommen hat und Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel, der unter anderem die Laacher See-Halle unentgeltlich zur Verfügung stellt, am Samstag, dem 24. März, von 11 - 16 Uhr zu einer von der DKMS initiierten Stammzell-Registrierungsaktion in die Mendiger Laacher See-Halle ein.

„Wir können es kaum fassen“, sagt Christopher Wittig von der Verbandsgemeinde Mendig. Gemeinsam mit einem 16-köpfigen Team ist er seit zwei Wochen unermüdlich auf den Beinen, um alle Vorbereitungen für das bevorstehende Wochenende zu planen. VG-Bürgermeister Jörg Lempertz ist begeistert, mit wie viel Engagement die Einwohnerinnen und Einwohner, Vereine, Firmen und Institutionen seiner Region sich für Leon ins Zeug legen. Tausende Handzettel wurden verteilt, hunderte Plakate geklebt, umfangreiche digitale Aufrufe gestartet, Feuerwehr, Polizei, Schulen, Hochschulen, Firmen, Vereine und Kindergärten wurden mobilisiert.

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich als potenzieller Stammzellspender bei der DKMS registrieren lassen. Die Registrierung geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durchgeführt, damit seine Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können.

Schon als Kind hatte Leon den Wunsch, später einmal Koch zu werden. Als er im Herbst 2015 mit seiner Ausbildung begann, ging sein Traum endlich in Erfüllung. Doch bereits nach drei Wochen bekam er eine schwere Erkältung, seine Kräfte schwanden, er klagte über Bauch-, Ohren- und Halsschmerzen sowie Fieber, Kurzatmigkeit und Übelkeit. Zu diesem Zeitpunkt war die Situation für ihn jedoch noch nicht wirklich besorgniserregend. Leon raffte sich immer wieder auf, um seiner Ausbildung gerecht zu werden. Doch dann wies ein Kollege ihn auf seine gelben Augäpfel hin. Auch seine Haut hatte eine gelbe Färbung und war mit punktuellen Rötungen übersät. Der sofort aufgesuchte ärztliche Bereitschaftsdienst überwies ihn unverzüglich in ein Krankenhaus mit onkologischer Kinderklinik.

Diagnose: Blutkrebs

Am 25. Oktober kam dann die schockierende Nachricht: Leon hat Blutkrebs. „Wir haben zu keinem Zeitpunkt geglaubt, dass Leon an einer tödlichen Erkrankung leiden könnte. Die Diagnose ist für einen so jungen Menschen und seine Familie wirklich brutal. Nichts geht mehr. Plötzlich steht die Welt still“, erinnert sich seine Mutter. Fortan bestimmten Krankenhausaufenthalte sein Leben. Aber Leon kämpfte und galt nach einer Intensivtherapie als genesen. Im Mai 2016 schient alles überstanden. Leon nahm seine Ausbildung zum Koch wieder auf, doch auch hier zeigte die Krankheit ihre Folgen: Leons Geschmackssinn ist beeinträchtigt – für einen angehenden Koch eine fatale Situation. Er konnte die Ausbildung nicht fortsetzen. Drei Monate später musste Leon sich mit einem weiteren Schicksalsschlag auseinandersetzen: Sein Vater starb bei einem Verkehrsunfall. Leon trauerte, aber er gab nicht auf. Erneut machte er sich auf die Suche nach einer Zukunft. Dabei schwankte er zwischen mehreren Berufsfeldern. Anfang des Jahres 2017 fällte er eine Entscheidung und begann ein freiwilliges soziales Jahr im Seniorenzentrum Marienstift in Andernach. Die Arbeit bereitete ihm sehr viel Freude, er engagierte sich und spürte, dass er gebraucht und geachtet wird. Dank seiner hohen sozialen Kompetenz und seines unermüdlichen Einsatzes wird ihm eine Ausbildungsstelle zum Altenpfleger angeboten, die er im August antreten sollte. Leon war glücklich. Endlich schien es wieder bergauf zu gehen.

Doch dann, bei der diesjährigen Grippewelle, erwischte es auch Leon. Jedoch ist der Verlauf bei ihm untypisch. Obwohl er sich nicht krank fühlte, schwollen seine Lymphknoten an. Sein behandelnder Arzt wollte kein Risiko eingehen und überwies ihn erneut ins Krankenhaus. Dort wurden besorgniserregende Auffälligkeiten im Blut entdeckt. Drei Tage später dann die traurige Gewissheit: Die Krankheit ist zurück.

Für Leon bricht eine Welt zusammen. Alle seine Träume sind in weite Ferne gerückt. Er möchte seine Ausbildung zum Altenpfleger machen, mit seiner Freundin Karina reisen, die Welt entdecken und später eine Familie gründen. Die beiden haben so viele Zukunftspläne. Doch eine Zukunft ist nur möglich, wenn Leon seinen genetischen Zwilling findet.

Seine Freundin Karina appelliert an die Bevölkerung: „Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der an der Aktion teilnimmt. Leon will leben. Und ich will ihn nicht verlieren. Unser gemeinsames Leben hat gerade erst begonnen. Mit der Stadt und Verbandsgemeinde Mendig, seiner Familie und Freunden kämpfen wir gemeinsam, für Leon, der noch so viel vor hat und für viele andere Menschen, die auf einen Lebensretter warten. Ich bitte jeden aus Mendig und Umgebung, an der Aktion teilzunehmen und sich registrieren zu lassen, denn ohne passenden Spender kann Leon nicht gesund werden. Bitte seid dabei. Ihr schenkt etwas Außergewöhnliches – die Hoffnung auf ein neues Leben.“

Infos zur DKMS

Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Sie wurde vor 26 Jahren in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet, dessen Ehefrau an den Folgen einer Leukämieerkrankung verstarb. Heute ist die DKMS-Familie außer in Deutschland auch in den USA, Polen, UK und in Chile aktiv. Gemeinsam haben sie 7,9 Millionen Lebensspender registriert und die DKMS zu einer weltweit bedeutenden Organisation im Kampf gegen Blutkrebs gemacht. Über 600 DKMS-Mitarbeiter aus mehr als 20 Nationen setzen sich täglich dafür ein, jedem Blutkrebspatienten eine zweite Lebenschance zu ermöglichen. Da die DKMS als gemeinnützige Gesellschaft im Kampf gegen Blutkrebs auf Spendengelder angewiesen ist, wird auch um finanzielle Unterstützung gebeten. Für Leon wurde ein eigenes Spendenkonto eingerichtet. Jeder Euro zählt. DKMS-Spendenkonto: Sparkasse Siegen, IBAN: DE48 4605 0001 0010 1077 04, Stichwort: Leon.