Bilanzpressekonferenz der Lotto Rheinland-Pfalz (RLP)

Lotto verzeichnetkontinuierlichen Aufwärtstrend

Lotto verzeichnet
kontinuierlichen Aufwärtstrend

Clemens Buch, Stephan Weinberg und Jürgen Häfner sind zufrieden mit der Entwicklung.BSB

Lotto verzeichnet
kontinuierlichen Aufwärtstrend

Lotto verzeichnet
kontinuierlichen Aufwärtstrend

Jürgen Häfner erläutert Zahlen und Fakten.

Koblenz. Millionen träumen von einem „Sechser im Lotto“. Dieser Traum bescherte der Lotto Rheinland-Pfalz (RLP) GmbH im Jahr 2016 einen Gesamtumsatz in Höhe von 395 Millionen Euro, wie das 1948 gegründete Unternehmen bei der dritten Bilanzpressekonferenz seiner Geschichte jetzt bekannt gab. Es ist der höchste Umsatz seit dem Jahr 2008, als noch 425 Millionen Euro zu vermelden waren. Das Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages, mit dem u.a. Online-Glücksspiele zur Bekämpfung von Spielsucht komplett verboten wurden, zog rückläufige Lotto-Umsätze nach sich. Doch seit 2013 geht es für Lotto RLP kontinuierlich bergauf. Mit der jetzigen Umsatzsteigerung von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigten sich Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Stephan Weinberg und Geschäftsführer Jürgen Häfner „zufrieden“.

189 Millionen Euro

wurden 2016 ausgespielt

Mehr als zufrieden konnten die sieben rheinland-pfälzischen Lottospieler sein, die im Jahr 2016 zu Tipp-Millionären wurden. Der größte Geldbetrag, 4,5 Millionen Euro, ging an einen Spieler aus dem Raum Koblenz. Insgesamt wurden 189 Millionen Euro, zehn Millionen mehr als im Vorjahr, an die Lotto-Spieler ausgeschüttet. Häfner schlüsselte die Verteilung der Spieleinsätze auf. Fünfzig Prozent werden als Gewinne an die Spielteilnehmer ausgeschüttet. 9 Prozent gehen als Vertriebsprovision an die Annahmestellen, 7 Prozent werden zur Durchführung des Geschäftsbetriebes verwendet und 34 Prozent fließen in Form von Steuern und Abgaben an den Landeshaushalt. Mit einer Einnahme von 131 Millionen Euro, rund 2,3 Millionen Euro pro Woche, gehörte demnach ebenso das Land Rheinland-Pfalz, Haupt-Gesellschafter des Unternehmens, zu den glücklichen Gewinnern. Lotto RLP versteht sein Glücksspielangebot als strukturpolitischen Auftrag. In jeder vierten Ortsgemeinde ist Lotto vertreten und ist der größte Filialist im Bundesland. Das Unternehmen bietet Arbeitsplätze für mehr als 5.300 Menschen, inklusive der Mitarbeiter in den 940 Annahmestellen des Landes, mit denen Lotto RLP über neunzig Prozent des Umsatzes generiert. Bisher nur fünf Prozent des Umsatzes werden mit den 115.000 registrierten Online-Kunden über das Internet erzielt, was seit 2012 wieder als Vertriebsweg zugelassen ist. Die Annahmestellen sollen unverändert das wichtigste Standbein bleiben. Lotto RLP legt großen Wert auf den Produktvertrieb in Verbindung mit direktem Kundenkontakt, zumal besonders in den ländlichen Regionen die Annahmestellen eine echte Treffpunkt-Funktion haben.

Stephan Weinberg stellte heraus, dass alles Erwirtschaftete am Ende einem guten Zweck zugute kommt. Das Unternehmen hat sich in hohem Maße dem Gemeinwohl verschrieben und stellt jährlich erhebliche Mittel für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung. Lotto RLP ist als staatliche Lotteriegesellschaft Partner des Sports, Förderer der Kultur sowie Unterstützer sozialer Initiativen und von Umweltprojekten. Insgesamt 4,8 Millionen Euro aus den Erträgen der Lotterien „Sieger-Chance“, „BINGO!“ und der schon 1970 gegründeten „GlücksSpirale“ flossen an zahlreiche Organisationen des Gemeinwohls. Daneben unterstützt die 2007 gegründete Lotto Rheinland-Pfalz-Stiftung jedes Jahr etwa eintausend Projekte im Sport, im sozialen Umfeld und im Bereich der Kultur. 2016 belief sich die Fördersumme auf mehr als 1,2 Millionen Euro.

Initiative „Kinderglück“

brachte 1,6 Millionen Euro

Explizit hob Häfner die Initiative „Kinderglück“ hervor, die die Stiftung im Jahr 2013 startete, um ein Dach zu schaffen für das langjährige Engagement zugunsten des Wohls von Kindern und Jugendlichen. Das brachte seit 2007 Spenden in Höhe von 1,6 Millionen Euro ein. In den letzten beiden Jahren widmete sich die „Kinderglück“-Spendenaktion gemeinsam mit der LIGA der Wohlfahrtsverbände und dem Landessportbund den Flüchtlingskindern in Rheinland-Pfalz. 374.000 Euro wurden dafür gesammelt. Mit seinem sozialen Engagement grenzt sich das Unternehmen von anderen Glücksspiel-Anbietern ab, die sich „im Internet unserer Zahlen bedienen, sie aber illegal für sich, für ihren eigenen Profit ausnutzen“, formulierte Weinberg. Die zunehmende Konkurrenz der „Schwarzen Lotterien“ bereitet Lotto RLP Sorge und Ärger. Gesellschaften mit Namen wie „Lottoland“, „Lottohelden“ oder „Tipp24.com“ sind nicht in Deutschland lizenziert und haben ihren Sitz zumeist im Ausland. Illegale Anbieter bedeuten für den Verbraucher ein Minus an Sicherheit, sagte Weinberg. Sie sind nicht dem Spieler- und Jugendschutz verpflichtet und Gewinne lassen sich dort nicht einklagen. Der 1955 gegründete Deutsche Lotto- und Totoblock, der als Zusammenschluss der 16 Landes-Lotteriegesellschaften das Lottospiel in Deutschland betreibt, sei jedoch nicht wehrlos und werde gegen einzelne Unternehmen auch vorgehen. Alle bisherigen gerichtlichen Entscheidungen seien zu Gunsten der staatlichen Lotteriebetreiber gegangen.

Schließlich bot die Bilanzpressekonferenz noch Einsichten in die Produktlandschaft von Lotto RLP. Das Hauptprodukt „Lotto – 6 aus 49“, schon sechzig Jahre alt und 2013 ein wenig aufgefrischt, ist immer noch das am häufigsten gewählte Lotto-Gewinnspiel. Eine besonders erfreuliche Entwicklung erlebt das Produkt „Eurojackpot“, die größte europäische Lotterie, an der 17 Länder beteiligt sind. Mindestens zehn und maximal 90 Millionen Euro befinden sich jede Woche im Jackpot. Er ist es, wie die mit ansteigendem Jackpot zunehmende Zahl der Spielteilnehmer belegt, der die Attraktivität des Spiels ausmacht. Lotto komme damit dem deutlichen Bedürfnis der Spieler nach extrem hohen Gewinnmöglichkeiten nach, erläuterte Jürgen Häfner das Phänomen. Ein neues Lotto-Produkt soll ab diesem Jahr den Spieltrieb der Menschen weiter mobilisieren und den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens steigern. Ähnlich der spanischen Weihnachtslotterie „Il Gordo“ wird es erstmals auch in Deutschland eine Jahresendlotterie geben, die den Namen „Neujahrsmillion“ erhält. Ab Mitte November werden 250.000 Lose (ausschließlich an den Annahmestellen) ausgegeben, deren Hauptgewinne einmal eine Million und zweimal 100.000 Euro sind. Die Gewinner werden an Neujahr bekanntgegeben. Wenn Lotto RLP 2018 seinen 70. Geburtstag feiert, gibt es also auch schon einen ersten „Neujahrsmillionär“.

Mit attraktiven Produkten und klugem Reagieren auf den sich wandelnden Glücksspielmarkt sollte es dem Unternehmen auch künftig gelingen, „den staatlichen Kanalisierungsauftrag für ein geordnetes Glücksspiel“ erfolgreich zu erfüllen.