Tierschutzverein Andernach u.U. e.V.

Mit Struppi zum Hundeführerschein

Mit Struppi zum Hundeführerschein

Die Mitglieder der „AG Tierschutz“ präsentieren stolz ihre wohlverdienten Urkunden.privat

Mit Struppi zum Hundeführerschein

Aufklärung am lebenden Objekt: Schulhund Struppi begeisterte die Kinder.

Mit Struppi zum Hundeführerschein

Die selbst gebackenen Hundekekse wurden später bei der Besichtigung des Tierheims verfüttert.

Andernach. Mit großer Spannung erwarteten die Kinder der Grundschule Lindenbaum aus St. Sebastian auf die Auswertung ihrer Prüfungsaufgaben. Doch alle Aufregung und Sorge war umsonst. Mit strahlenden Augen nahm die Gruppe die Rückmeldung der Prüfungsergebnisse entgegen, hatten sie doch ohne Ausnahme alle die Prüfung zum Hundeführerschein bestanden. Dorothee Schünemann-Diederichs, die Leiterin der „AG Tierschutz“, überreichte 25 Kindern ihre wohlverdiente Urkunde. In einem dreimonatigen Projekt setzten sich die Schülerinnen und Schüler aus den Klassen erstes bis viertes Schuljahr intensiv mit Fragen des Tierschutzes kindgerecht in vielfältigen Aktionen auseinander. Sarah Baulig, zuständig für die Nachmittagsbetreuung der Schule, hatte die tolle Idee einer Zusammenarbeit mit dem Tierheim Andernach. Ein Schwerpunkt bildete das Thema „Hund“. Auf der Grundlage vielfältiger eigener Erfahrung mit Hunden konnte ihr Wissen über die tiergerechte Haltung und den Umgang mit eigenen oder fremden Hunden erweitert werden. Der Besuch des „Schulhundes Struppi“ begeisterte die Kinder und war Anlass zu vielen Fragen. Überrascht waren die Kinder, dass es so viele Hunderassen gibt. Der riesige Irische Wolfshund, jedoch auch der niedliche Schoßhund Chihuahua stammen wie alle Hunde vom Wolf ab. Sogar so ein schwieriges Wort wie Domestizierung für Zähmung eines Wildtieres ging den Kindern ohne Stottern über die Lippen. Eine ganze Tafel füllte die Zuordnung von Hunderassen zu den vielfältigen und unverzichtbaren Aufgaben, die die Hunde aufgrund ihres überragenden Geruchssinns, ihrer ausgeprägten Hörfähigkeit und ihrer territorialen Verteidigungsbereitschaft übernehmen können. Den Menschen unterstützen die Tiere als Rettungshunde bei der Suche nach Verschütteten, als Blindenführhunde, als Hütehunde oder als Polizeihunde.

Wissenswertes über Tier-

bedürfnisse und Hundesprache

Ein Hund ist ein Lebewesen, und deshalb muss bei der Anschaffung eines Tieres auch bedacht werden, ob man die spezifischen Bedürfnisse eines Hundes oder einer speziellen Hunderasse Zuhause erfüllen kann, und zwar auch über einen langen Zeitraum. Von großer Bedeutung war das Erlernen der Hundesprache. Es ging natürlich nicht darum, das „Wauwau“ als neue Fremdsprache zu unterrichten. Der Hund spricht zu uns vor allem durch seine Körpersprache. Kopf-, Ohren- und Schwanzhaltung geben Signale, die wahrgenommen und interpretiert werden müssen. Sträubt sich das Fell, ist der Nasenrücken gekräuselt, sind die Ohren nach vorne gerichtet – was will der Hund damit sagen? Will er spielen oder droht er? Auch das richtige Verhalten der Kinder wurde besprochen, sollten sie einmal in die Situation kommen, einem aggressiven Hund zu begegnen. Doch Wissen über das sinnvolle Verhalten schützt noch nicht. Deshalb wurde im intensiven Rollenspiel das richtige Verhalten eingeübt, zum Beispiel wie man sich aus der gefährlichen Situation entfernt. Schwierig war es, den verständlichen Wunsch des Weglaufens zu unterdrücken. Überraschend fanden die Kinder, dass sie dem Hund nicht direkt in die Augen schauen dürfen, da das aggressive Reaktionen auslösen kann.

Leckerlis ins Tierheim gebracht

Zum Abschluss des Projektes wollten die Kinder gerne das Tierheim Andernach besichtigen. Hier konnten sie ihr erworbenes Wissen bei der Beobachtung der Tiere anwenden und erfahren, dass alle Hunde freundlich an einer Kontaktaufnahme mit der Besuchergruppe interessiert waren. Die Betreuerinnen und die Eltern waren beeindruckt von der großzügigen Anlage des Tierheims. Die Kinder verglichen das Tierheim Andernach mit dem Gefängnis des Hundefängers aus dem Film Susi und Strolch - dort enge Käfige in einer dunklen und verschmutzten Scheune, hier Unterbringung in Hundegesellschaft in luftigen und sauberen Abteilungen mit Außengehege und geschütztem Innenraum. Welch ein Unterschied. Die Kinder hatten auch während des Projektes Hundekekse für die Vierbeiner gebacken sowie zusätzlich Futter und Leckerlis eingekauft und mitgebracht. Sarah Baulig, die Leiterin der Betreuungs-AG, dankte Dorothee Schünemann-Diederichs für ihr großes Engagement, und jedes Kind überreichte ihr eine Rose als Dankeschön. Weitere Informationen unter www.tierheim-andernach.de.