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Mit dem Rollator unterwegs

Fachschule Altenpflege präsentierte Projekt der Öffentlichkeit im Rahmen des Tages der offenen Tür der BBS Ahrweiler

Mit dem Rollator unterwegs

Die Altenpflegeschüler präsentierten beim Tag der offenen Tür der BBS ihr Rollator-Projekt, das sie gemeinsam mit der Verkehrwacht des Kreises Ahrweiler realisierten, den Landtagsabgeordneten aus dem Ahrkreis. Foto: DU

24.02.2017 - 16:13

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ältere Menschen können sich im Alltag häufig nur noch mit dem Rollator bewegen. Oftmals bekommen sie dann recht zügig einen Rollator vor die Füße gestellt. In Bad Neuenahr ein gewohnter Anblick. Discounter haben sich bereits auf den erhöhten Bedarf eingestellt und bieten Rollatoren an. Doch für viele Senioren sind sie immer noch ein Fremdkörper und ein Grund sich zu schämen. Schließlich wird so die körperliche Gebrechlichkeit zur Schau gestellt. Rollatoren werden aber oft gar nicht oder falsch benutzt. Trainingsangebote und Beratungen zur Akzeptanz sowie zu einem selbstbewussten Umgang mit dem Rollator sind rar. Eine Versorgungslücke in der Pflege, die die Schüler der Fachschule für Altenpflege mit ihren betreuenden Lehrer Anja Weischedel und Sven Schwarz zusammen mit Cornelia Brodeßer von der Verkehrswacht des Kreises Ahrweiler schließen möchten. Mit einem Rollator-Parcours wollten die Auszubildenden auf die Problematik im Rahmen des Tags der offenen Tür spielerisch aufmerksam machen. Die Schüler ergänzten den Parcours mit zahlreichen Informationen rund um das Fortbewegungsmittel, das sie für die Gäste adressatengerecht aufbereiteten. Keine leichte Herausforderung. Schließlich ist das Thema keineswegs positiv behaftet. Darum wissen auch die Altenpflegeschüler: „Fachliche Informationen zum richtigen Umgang mit dem Rollator sind natürlich sehr wichtig. Medizinische Hilfsmittel müssen dem Krankheitsbild angepasst werden.


Kooperation mit der Verkehrswacht


Doch darüber hinaus ist bei den Adressaten richtige Überzeugungsarbeit zu leisten“, erklärten die Schüler. Doch im Rahmen des Projekts wollten die Auszubildenden das Gegenteil beweisen. „Die Arbeit am Parcours sollte unseren Schülern und anderen Gästen ermöglichen, sich in ältere Menschen hineinzuversetzen. Auf diese Weise wissen sie am besten, wo in der Beratung anzusetzen ist“, betonten Anja Weischedel und Sven Schwarz gemeinsam.

Hierfür wurden Straßenverkehrssituationen nachgebaut und einzelne Aufgaben gestellt wie das Tragen von Einkaufstüten mithilfe des Rollators. Die körperlichen Gebrechen wurden unter anderem mit Glaukom-Brillen simuliert. Die anfänglichen Berührungsängste schlugen dann durch die zahlreichen Angebote im Parcours in helle Begeisterung um. Dies überraschte keineswegs. „In meinen Trainingseinheiten tauen die Teilnehmer auch erst allmählich auf“, erzählte Cornelia Brodeßer, „mit zunehmender Übung werden diese Hemmnisse immer mehr abgebaut.“


Landtagsabgeordnete lobten das Rollator-Projekt


Ähnlich erging es anfangs auch den Landtagsabgeordneten Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Horst Gies (CDU) und Guido Ernst (CDU), die der Einladung zur Teilnahme am Rollator-Parcours nachkamen. Am Ende nahmen sie die Teilnehmerurkunden für die erfolgreiche Teilnahme dankend entgegen und zeigten sich begeistert. „Ich sehe in der Region vor allem mit dem Sport verbundene Kooperationsmöglichkeiten, um vergleichbare Angebote fest zu installieren“, betonte Eveline Lemke. „Dies ist eine Idee, die bereits in Ansätzen angedacht wurde“, ergänzte Guido Ernst, der auch aus familiären Gründen großes Interesse für die Arbeit der Auszubildenden zeigte. Horst Gies zeigte sich ebenso begeistert. „Ich möchte vor allem den Schülern für das über den Unterricht hinausgehende Engagement danken“, betonte er.

Auch die Mitglieder der Schulleitung Gundi Kontakis und Gerd Larscheid zog es zu dem Projekt der Altenpflegeschüler. Gerd Larscheid von der Schulleitung ließ es sich nicht nehmen, den Parcours einmal auszuprobieren.

Die projektbetreuenden Lehrer Anja Weischedel und Sven Schwarz zogen ein positives Resumée: „Die Schüler gestalteten das Projekt mit großem Engagement und bewiesen so unserem Publikum, dass mit dem Rollator die Lebensfreude zurückkehren kann.“

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