Karpatische Wasserbüffel erfüllen im Naturschutzgebiet eine wichtige Funktion

Moorraupen auf vier Hufen

Moorraupen auf vier Hufen

Elf karpatische Wasserbüffel tummeln sich mittlerweile in den Thürer Wiesen.Dietmar Groß

Moorraupen auf vier Hufen

Einige der Jungtiere sind bereits für andere Projekte vorgesehen.

Thür. Langsam aber sicher kommt so richtig Leben in die Bude, die schwarzen Flecken in den Thürer Wiesen bieten einen interessanten Kontrast zu den umliegenden gelben Rapsfeldern. In den vergangenen Tagen haben die vier karpatischen Wasserbüffel mit ihren vom 11. November bis 24. Dezember geborenen Kälbern, die im weitläufigen, 15 Hektar großen Feuchtgebiet südöstlich von Thür ihre Heimat gefunden haben, weiteren Zuwachs bekommen.

Der NABU-Landesverband Rheinland-Pfalz hat eine weitere Büffelkuh mit ihrem im Januar geborenen Kalb sowie einen zweijährigen Bullen dort angesiedelt. „Pi mal Daumen sind die männlichen Tiere mit eineinhalb Jahren zeugungsfähig“, verdeutlicht der Thürer Landwirt Manfred Berresheim, der das Projekt ehrenamtlich betreut. „Der junge Bulle hat seine Arbeit bereits aufgenommen.“ Die robusten Tiere erfüllen im Naturschutzgebiet eine wichtige Funktion.

„Die nunmehr komplette Herde soll die Arbeiten einer Moorraupe übernehmen“, erklärt Tanja Stromberg, die Referatsleiterin der Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz. „Die Tiere strukturieren das Gebiet, indem sie beim Suhlen Wasserstellen frei und den Bewuchs niedrig halten. Das ist wichtig für den besonderen Artenreichtum eines Feuchtgebiets.“ Das Projekt läuft seit Sommer des vergangenen Jahres sehr erfolgreich. Weitestgehend konnte auf zusätzlichen Maschineneinsatz, der ohne die Tiere regelmäßig angefallen war, verzichtet werden. Der NABU-Landesverband Rheinland-Pfalz hatte die Büffel bei einem Züchter in Thüringen erworben und für den Transport gesorgt. Unentgeltlich stellt der Verband die Tiere der kreiseigenen Stiftung für Natur und Umwelt, die das Projekt betreut, zur Verfügung. Am Montag, 14. November, hatte Leitkuh Moni ihr Bullenkalb Eddie zur Welt gebracht. Doch Eddie muss möglicherweise bald Abschied nehmen. Er soll nicht in Konkurrenz treten zu dem neuen Zuchtbullen. „Außerdem“, so Berresheim, „wollen wir der Gefahr der Inzucht vorbeugen.“ Vielleicht findet Eddie in der Nähe von Rüber, wo ein weiteres Projekt geplant ist, ein neues Zuhause. Auch die drei weiblichen, in Thür geborenen Kälber müssen ihre Heimat im Herbst vielleicht schon wieder verlassen. Sie sind für ein Projekt in der Nähe von Altenkirchen vorgesehen.