Krufter Grundschüler pflanzen Baum des Jahres

Nach dem Pflanzen des Baumeswurde die Rollende Waldschule besucht

Nach dem Pflanzen des Baumes
wurde die Rollende Waldschule besucht

Vom Loch buddeln bis hin zum Bewässern, übernahmder Nachwuchs die komplette Baumpflanzaktion.

Nach dem Pflanzen des Baumes
wurde die Rollende Waldschule besucht

Nach dem Pflanzen des Baumes
wurde die Rollende Waldschule besucht

68 Schulkinder und einige Großeltern sind der Einladung der Ortsgemeinde Kruft zur Baumpflanzaktion gefolgt.

Kruft. 68 Jungen und Mädchen der Krufter Grundschule haben am Tag des Baumes nicht nur viel gelernt, sondern hatten auch viel Spaß im Krufter Wald. Die Ortsgemeinde und das Forstamt hatten die Zweit- und Drittklässler eingeladen, um gemeinsam mit ihnen den Baum des Jahres zu pflanzen. Schon die Fahrt zum Krufter Waldsee im Anhängerwaggon eines Traktors ist für die Kids ein besonderes Erlebnis. Kaum angekommen, machen sie sich gleich ans Werk und heben mit großen Schaufeln und ebensolcher Begeisterung das Pflanzloch aus, in das sie behutsam die junge Fichte setzen, die in diesem Jahr zum Baum des Jahres auserkoren wurde. Mit einem langen Schlauch aus einem Tankwagen des Bauhofs bewässern die Kids abwechselnd das Bäumchen, damit es möglichst schnell erblüht. „Wenn die Bäume blühen mag ich sie am liebsten“, betont die achtjährige Nele, während ihre gleichaltrigen Klassenkameraden Jan und Luca Bäume bevorzugen, auf denen sie gut klettern können.

Kinder und deren Großeltern pflanzten den Baum

Die Fichte ist neben dem Feldahorn und der Winterlinde bereits der dritte Baum, der den Waldweg zum See ziert. „Im Laufe der Jahre soll hier eine Allee der Bäume des Jahres entstehen“, plant Ortsbürgermeister Rudolf Schneichel. Die Idee dazu sei entstanden, als vor einigen Jahren auf einer ehemaligen Bimsabbaufläche eine Buchenschonung angelegt worden sei. Während bei den ersten Baumpflanzungen in den Jahren 2015 und 2016 lediglich Vertreter der Kommunen und des Forstamtes bei den Pflanzungen anwesend waren, hat die Gemeinde in diesem Jahr die Schulkinder sowie deren Großeltern eingeladen. Damit hat Schneichel gleich zwei Ziele verfolgt: „Zum Einen wollen wir den Kindern die Natur näherbringen – gleichzeitig erhält die Pflanzaktion durch die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler mehr öffentliche Aufmerksamkeit“, freut sich der Krufter Ortschef. Die Aktion kommt auch bei den Großeltern gut an. „Das ist eine schöne Abwechslung für die Kinder“, sagt Mia Laux, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Dieter ihre Enkelin Sophie begleitet. Sophie sei ohnehin sehr naturverbunden. „Wenn sie uns besucht, beobachten wir gemeinsam vom Küchenfenster aus die Rehe“, sagt Dieter Laux. „Wir wohnen in Niederdürenbach etwa zehn Meter vom Wald entfernt“, ergänzt seine Ehefrau.

Die Fichte ist der

Baum des Jahres 2017

Dass gerade die Fichte zum Baum des Jahres 2017 ernannt wurde, spiele ökologisch insbesondere in unserer Region kaum eine Rolle, erklärt Wolfgang Herrig vom Forstamt Koblenz. Das in Süddeutschland beheimatete Nadelholz sei nach starker Übernutzung der hiesigen Wälder als sogenannter „Preußenbaum“ erst im 19. Jahrhundert als Notbehelf hier angepflanzt worden. Dennoch habe sie die Auszeichnung verdient, da die Fichte ganz besonders unter dem Klimawandel leide. Der „Brotbaum“ der Holzwirtschaft werde in der Region langfristig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor gewesen sein. „Wärmestress, Wassermangel und Stürme machen dem Gehölz zu schaffen, sodass er langfristig von der Douglasie abgelöst werden wird“, vermutet Herrig. Zudem setze man heute verstärkt auf Mischbestände. „Mischwälder – wie hier in Kruft – sind ökologisch viel wertvoller“, betont der Experte für Umweltbildung.

Rollende Waldschule

Nachdem das Bäumchen gepflanzt und versorgt ist, dürfen die Kinder noch den Wald erforschen. Ausgelassen toben die Grundschüler durchs Laub und sammeln mit Feuereifer Stöcke, für deren Verwendung sie jede Menge kreative Ideen haben. „Daraus können wir ein Tipi bauen“, schlägt der achtjährige Elias vor. Aber auch als Spazierstöcke oder Schwerter sind die Hölzer vor allem bei den Jungen heiß begehrt. Groß ist das Interesse der Kleinen auch an den Wildtierpräparaten der rollenden Waldschule. Nachdem Wolfgang Heerig den Kindern versichert hat, dass die meisten Tierpräparate aus verunfallten Tieren hergestellt werden, macht jedes Kind gleich sein Lieblingstier aus. Während Michelle aus der 3 b die Wachtel favorisiert, bevorzugt Klassenkamerad Jochen den Dachs. „Er macht Winterschlaf und teilt seine Höhle mit anderen Tieren, begründet der Achtjährige. Dass die Kinder sich mit Waldtieren auskennen, demonstrieren sie eindrücklich mit ihren gezielten Fragen. „Nachdem wir die Einladung zu der Aktion erhalten haben, haben wir die Kinder im Sachunterricht zum Thema „Wald“ auf den Ausflug vorbereitet“, sagt Sarah Schumacher, Klassenlehrerin der Klasse 2 b. Dabei stand natürlich auch der Baum des Jahres, die Fichte, auf dem Stundenplan.