Mach mit e.V. Hillscheid

Nachbarschaftshilfe, die sichsehen und erleben lassen kann

Nachbarschaftshilfe, die sich
sehen und erleben lassen kann

Ehrenamtliche und Hauptamtliche organisieren die Hilfe in der Bürgergemeinschaft Mach mit e.V. im Kannenbäckerland; von links Christa Graf, Seniorenbüro Höhr-Grenzhausen, Susanne Schäfer-Weilberg, Bürgerbüro der Ortsgemeinde Hillscheid, Hildegard Jöris, Vorsitzende des Vereins Mach mit e.V.AND

Nachbarschaftshilfe, die sich
sehen und erleben lassen kann

Senioren informieren sich, wie man sich im Internet bewegt und bekommen fachliche Tipps.

Nachbarschaftshilfe, die sich
sehen und erleben lassen kann

VG Höhr-Grenzhausen. Es ist fast auf den Tag genau elf Jahre her, dass sich eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger in Hillscheid am 1. November 2004 zusammensetzte und Ideen zusammentrug. „Unser Dorf hat Zukunft“ war das Motto einer Dorfwerkstatt. Gemeinsam wollte man Ideen finden, Wege entwickeln und gehen, wie ein seniorengerechtes Dorf entstehen kann. Leitfrage war damals „Wie wollen wir, die jetzt 60+ und die später 60+ Werdenden künftig in Hillscheid leben?“ Aus dieser Hillscheider Initiative entwickelte sich ein sehr erfolgreiches Projekt, das sich bis heute sehen und erleben lassen kann und das über die gesamte Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen.

Dorfwerkstatt gab Startschuss

Im März 2009 gründete man dann einen Verein, dessen Name Programm sein sollte: MACH MIT e.V. Seit damals ist Hildegard Jöris immer wieder als Erste Vorsitzende gewählt. „Wir wollten und wollen gemeinsam Wege finden, wie man in der Dorfgemeinschaft gut alt werden kann und dabei so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben kann“, sagt Hildegard Jöris und betont, dass man in der Politik dabei gute Unterstützung habe. Bewusst habe man den Vereinsnamen „MACH MIT“ gewählt. „Wir brauchen einfach Menschen, die mitmachen“, so die engagierte Vereinsvorsitzende.

Hilfsangebote

in vielfältiger Weise

Liest man die Hilfsangebote des Vereins, weiß man auch, warum Unterstützung nötig ist. Der Verein bietet Alltagshilfen für hilfsbedürftige Nachbarn, zum Beispiel bei der Haus- und Gartenarbeit, Fahrdienst und Begleitung bei Arztbesuchen, Behördengängen und Einkauf. Letztes wird zum Beispiel unterstützt durch einen Einzelhändler, der sein Lieferfahrzeug zur Verfügung stellt. So werden die Senioren zu Hause von Ehrenamtlern abgeholt, zum Einkaufen gefahren, begleitet und mit dem Einkauf wieder nach Hause gebracht. Das ist natürlich ein anderes Einkaufserleben als nur einen Helfer mit einem Einkaufszettel loszuschicken. Noch weitere Hilfen sind im Angebot: Begleitung bei Spaziergängen, Unterstützung bei behördlichem Schriftverkehr, Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt und generationsübergreifende Aktivitäten.

Grundsätzlich ist die Hilfe kostenfrei. Einige Alltagshilfen in Haus und Garten und Fahrdienste sind allerdings verständlicherweise kostenpflichtig. Sehr wichtig ist den Ehrenamtlern, dass sie keine Konkurrenz für Betriebe und soziale Dienste sind. Man helfe da, wo keine professionelle Hilfe erforderlich ist.

Die MACH-MIT-Leute können richtig stolz darauf sein, dass ihre ehrenamtliche Arbeit Früchte trägt. Höhr-Grenzhausen ist die einzige Gemeinde im Westerwaldkreis, die einen Seniorenbeirat hat. Im Jahr 2014 erschien in gedruckter Form ein sehr ansprechender Seniorenkompass mit dem Titel „Gut älter werden in Höhr-Grenzhausen“.

Bürgerbüro ist

sozusagen Schaltzentrale

Schnell merkten die Vereinsleute, dass eine Koordinierung all dieser Angebote unbedingt nötig ist. „Wir sind sehr gut vernetzt“, stellt Susanne Schäfer-Weilberg fest. Sie ist die Ansprechpartnerin, die im Bürgerbüro der Ortsgemeinde Hillscheid in einer persönlichen Sprechstunde die ehrenamtliche Arbeit koordiniert. Das Bürgerbüro ist sozusagen die Schaltzentrale.

Schließlich kam es dazu, dass in der Verbandsgemeinde ein Seniorenbüro eingerichtet wurde. Christa Graf ist hier die kompetente Ansprechpartnerin. In einer persönlichen Sprechstunde im Höhr-Grenzhausener Rathaus übernimmt sie ähnliche Aufgaben wie ihre Kollegin in Hillscheid. Hilfegesuche werden aufgenommen und zu den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern weitergeleitet und koordiniert. Im Sommer 2016 soll im Bürgerhaus Hilgert ebenso eine persönliche Ansprechstelle sein. Nochmals betont Susanne Schäfer-Weilberg die unbedingte Notwendigkeit einer Vernetzung und Koordination. Das Ehrenamt der Hilfe werde durch die hauptamtlichen Kräfte aufgewertet und man nehme das Thema Altwerden in den politischen Gremien ernst.

MACH MIT e.V.

heißt mitmachen

Zusätzlich zu den Hilfsangeboten gibt es eine ganze Reihe schöner Aktivitäten, beispielsweise das Internetcafé, interkulturelles Kochen, ein Treffen der Strickfreunde, digitales Fotografieren, Kinoabende, eine Nähstunde im Rathaus, Krimilesung von einem Kriminalhauptkommissar a.D. und eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen - das Programm ist außerordentlich vielseitig. Weitere Informationen findet man auf Handzetteln, Plakaten und der Internetpräsenz des Vereins. Obwohl man gut zwei Dutzend Helfer hat, gibt es einen Aufruf zum Mitengagement: „Bringen Sie Ihre Qualifikation, Ihre Lebenserfahrungen oder Ihre Hobby-Fähigkeiten ein. Alle Generationen, Männer und Frauen, sind herzlich willkommen.“