30. Jubiläumsauflage des Truck-Grand-Prix zog mehr als 110.000 Fans zum Nürburgring

Nostalgischer Charmevergangener Truckerjahrzehnte

Nostalgischer Charme
vergangener Truckerjahrzehnte

Packende Positionskämpfe begeisterten auch bei der 30. Auflage des Truck GP die Fans.

Nostalgischer Charme
vergangener Truckerjahrzehnte

Fast 40.000 Besucher feierten mit Truck Stop bei gediegener Country-Musik das 30-jährige Trucker-Festival-Jubiläum. BURG

Nostalgischer Charme
vergangener Truckerjahrzehnte

Nürburg. Mehr als 110.000 Besucher feierten in diesem Jahr vom 26. bis 28. Juni die 30. Jubiläumsauflage des vom ADAC Mittelrhein ausgerichteten Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Bei bestem Eifelwetter unterstrich die große Anzahl der Fans damit eindrucksvoll, dass auch nach 30 Jahren die Show aus Motorsport, Industriemesse und Musik nichts an ihrer Anziehungskraft verloren hatte.

Im Fokus des Geschehens standen natürlich einmal mehr die Truckrennen um die FIA-Europameisterschaft und den ADAC Mittelrhein Cup. Angereichert mit dem Geruch von verbranntem Gummi, erlebten die Fans auf den Tribünen packende Positionskämpfe, bei denen es nicht immer ohne Blechkontakt der über 1.000 PS starken und bis zu 160 km/h schnellen Renn-LKW abging.

Deutsche Fahrer schaffen den Sprung aufs Treppchen

Am Ring waren es natürlich die deutschen Fahrer, denen die Fans die Daumen drückten und deren Überholvorgänge für Stimmung auf den Rängen sorgten. Ein Sieg blieb den deutschen Piloten jedoch verwehrt, nicht aber zwei Podiumsplatzierungen am Samstag. Während im ersten von vier Rennen dem MAN-Pilot Jochen Hahn (Altensteig) mit Rang drei der Sprung aufs Podium gelang, schaffte dieses im zweiten Rennen Gerd Körber. Nahezu über die komplette Renndistanz von 13 Runden hatten sich Körber und David Vrsecky ein Kopf an Kopf Rennen geliefert, welches letztlich Gerd Körber für sich entscheiden konnte.

Auch am Sonntag war es Körber der mit einem zweiten Rang im vierten und letzten EM-Lauf das beste Ergebnis der deutschen Piloten einfahren konnte. In diesem Lauf sicherte sich Sascha Lenz (Plaidt) bei seinem Heimrennen mit Platz neun auch endlich die erhofften EM-Punkte.

Beim ADAC Mittelrhein Cup gingen mit Sascha und Heinz-Werner Lenz (beide Plaidt) gleich zwei Lokalmatadore an den Start. Mit den Positionen vier, drei und sechs in den drei Läufen um die Cup-Wertung konnte Sascha Lentz dabei auf ein durchaus erfolgreiches Wochenende zurückblicken, im Gegensatz zu seinem Vater. Heinz-Werner Lenz überquerte nach einem Crash im ersten Rennen als 16. den Zielstrich, im zweiten Rennen hatte sich der dreifache Europameister von Startplatz 16 auf Rang elf vorgefahren, fiel dann aber wegen eines Defekts auf den letzten Platz zurück. Erst im letzten Rennen konnte Vater Lenz sein fahrerisches Können unter Beweis stellen, als er sich von der 22. und damit letzten Startposition unter dem Jubel der Fans bis auf Rang acht nach vorne kämpfte.

Und kaum, dass am Samstagabend die Motoren verstummt waren, ließen die Klänge von Banjo und Steelguitar in der Müllenbach-Schleife so manches Truckerherz in den nostalgischen Charme vergangener Truckerjahrzehnte versinken. Wer sich aber nicht nur akustisch in diesen Erinnerungen schwelgen wollte, der war auf dem Parkplatz B1 gegenüber der Fahrerlagereinfahrt genau richtig, wo die historischen Lastkraftwagen auch optisch die vergangenen Trucker-Zeiten repräsentierten. Ganz im Gegensatz dazu konnte man die hochmodernen Arbeitsgeräte der heutigen Fernfahrer begutachten, die links und rechts des Fußweges im Festivalgelände der Müllenbachschleife Spalier standen. Doch viel Zeit zum Bestaunen der von ihren Fahrern auf Hochglanz polierten Brummis blieb den Besuchern nicht, denn On Stage gaben sich mit Truck Stop und Tom Astor am Samstag die Hochkaräter der deutschen Countrymusikszene die Klinke in die Hand. Während Truck Stop und Astor am Samstag mit ihrem klassischen Country Sound fast wie in alten Zeiten die Fans in die Müllenbachschleife strömen ließ, sollte das Programm am Freitagabend mit Tom Beck und MRS. Greenbird eher die jüngere Generation in der großen Truckergemeinde ansprechen.

Als besonderes Bonbon gab es zur Jubiläumsveranstaltung ein spektakuläres Höhenfeuerwerk, bei dem von drei Abschussplätzen ein 360 Grad Feuerwerk in den Himmel gezaubert wurde. Das unter dem Motto „You’ll never walk alone“ abgebrannte Lichterspektakel sollte damit jene Gefühle beschreiben, welche die Fans seit drei Jahrzehnten immer wieder an den Nürburgring zieht. Kein Wunder, dass auf dem gesamten Festivalgelände bei so viel Stimmungsadrenalin bis spät in die Nacht Party angesagt war und so mancher Fan in den Zeltstätten rund um die Strecke am Sonntagmorgen erst durch das Dröhnen der Race-Motoren erwachte.

Einen Termin für die 31. Auflage des ADAC Truck-Grand-Prix gibt es auch schon: Dieser soll vom 1. bis 3. Juli 2016 in der Eifel stattfinden.

Mehr auf „Blick aktuell-TV“

Mehr über die 30. Jubiläumsausgabe des Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring gibt es im Online-Fernsehen „Blick aktuell-TV“ unter www.blick-aktuell.TV zu sehen.