Achtes Oktoberfest in Plaidt

„Oans, zwoa, g’suffa“geht auch in der Pellenz

„Oans, zwoa, g’suffa“
geht auch in der Pellenz

Eine fesche Dirndl-Formation vor der Fotobox. MKA

„Oans, zwoa, g’suffa“
geht auch in der Pellenz

„Oans, zwoa, g’suffa“
geht auch in der Pellenz

Hält den Kreislauf in Schwung: Tanzen zu den Gassenhauern von Stefan Peters.

Plaidt. Wiesn-Atmosphäre war vor Kurzem nicht auf den weltbekannten Theresienwiesen, sondern am Alten Kirchplatz in Plaidt zu erleben. Rund 1300 Madln und Buam folgten auch im achten Jahr wieder dem Ruf der bayrisch-zünftigen Wiesn-Gaudi des traditionellen Oktoberfestes in der Hummerichhalle. Bereits zum achten Mal hatte der Veranstalter Thomas Petzenhauser zu dem in der Region prominenten und beliebten Event eingeladen und präsentierte mit den Stars der Schlagerszene und volkstümlicher Musik, Stefan Peters sowie der „Münchner Zwietracht“ Stimmungsgrößen, die wieder einen Veranstaltungserfolg erwarten ließen.

Hallo München –

jetzt ist Plaidt dran!

Dass die typische Münchner Bierzeltkultur auch in einer 500 Kilometer entfernten Halle wachsen kann, das erschloss sich jedem spätestens, als die ersten Gassenhauer den Raum erfüllten. Zeitweise auf den Bänken stehend, klatschend, singend und tanzend erlebte der geneigte Beobachter die überwiegend in Dirndln oder Lederhosen gekleidete Oktoberfest-Gemeinde in Plaidts blau-weiß geschmückter guter Stube. Ausgelassen fröhlich und sicherlich auch trinkfreudig verbrachten die Oktoberfest-Fans dort viele Stunden. Rund 2000 Liter Weißbier und helles Vollbier füllten auch in diesem Jahr wieder die Maßkrüge. Brezn, Brotzeit und Speisen vom Grill dienten manchem als gute Grundlage für die bajuwarische Sause. Doch anders, als oftmals in und an den Bierzelten des Münchner Oktoberfestes, freuten sie sich in Plaidt, am Ende sagen zu können: „Keine besonderen Vorfälle, es lief alles rund.“

Stimmung pur – kein Wunder

bei diesen Gute-Laune-Experten

Schlagersänger Stefan Peters, der schon bereits mit sieben Jahren erste instrumentale Erfahrungen (Akkordeon, Schlagzeug, Trompete) sammelte und sich nach einer Ausbildung zum Forstwirt schließlich ganz der Musik verschrieb, heizte den Hummerich-Saal eine Stunde richtig ein. Ihm gelang es schon nach wenigen Minuten, das Publikum mit bekannten Schlagern und Volksmusik-Hits aus der Reserve zu locken. Der Künstler, mit bürgerlichem Namen Stefan Pössnicker, der es nicht nur in Hitparaden schaffte und eine Goldene Schallplatte sein Eigen nennen kann, komponiert auch selbst. In seinem eigenen Tonstudio hat er zudem bereits namhafte Größen des deutschen Schlagermetiers produziert.

Sozusagen als „Eisbrecher“ bereitete Stefan Peters in der Hummerich-Halle den Boden für die „Münchner Zwietracht“, der populärsten Oktoberfestband der Welt. Anders als ihr Name es erwarten lässt, verkörpert die 1991 gegründete Musikgruppe der volkstümlichen Musik, des Schlagers, aber auch der Rock/Pop-Musik persönliche Harmonie und musikalischen Einklang und besuchte die Pellenzgemeinde als Botschafter des Bayerischen Liedgutes und süddeutschen Lebensgefühls. Die Sechs Burschen, die Gründungsmitglieder Wolfgang Köbele (Bass) und Heinzi Fuhrmann (Trompete) sowie Gerry Grass (Lead-Gesang, Gitarre und Trompete), Andreas „Anderl“ Häckel (Keyboard und Akkordeon), Mark Fugmann (Schlagzeug) und Robert „Hasi“ Haslinger (Gitarre) können auf eine beachtliche Chronik ihrer Erfolge verweisen: zahlreiche CD-Produktionen, TV-Auftritte, weltweite Tourneen und natürlich Gigs in den größten Bierzelten der Wiesn. Auch im Guinnessbuch der Rekorde findet sich die „Münchner Zwietracht“: Drei Grand-Prix-Auftritte in neun Monaten (2001: Vorentscheid zum Grand Prix Eurovision de la Chanson, Grand Prix der Volksmusik und Grand Prix der guten Laune) sind schließlich eine Erwähnung wert.

Erfahrung und die richtige Antenne für sein Publikum bewies auch DJ Lolllo (Matthias Lohbeck), der ebenfalls aus Bayern angereist war. Er zauberte die angesagtesten Titel seiner großen Musikauswahl „aus dem Hut“ und surfte genüsslich auf den Stimmungswogen im Saal.

Nach der Show ist vor der Show

Für Veranstalter Thomas Petzenhauser, der an den Veranstaltungstagen erst gegen sechs Uhr morgens sein Bett sah, geht es nach dem Event direkt wieder los. Denn jetzt schon möchte er die Weichen stellen für das Oktoberfest 2018, das wieder am 31. Oktober stattfinden wird. Der Krufter ist Chef der Petzi Group, die im Trading-, Event- und Musikbereich tätig ist und in dieser Eigenschaft auch als offizieller Dienstleister der Erdinger Weißbräu Festservice für die Region Deutschland Mitte-West wirkt.

Aufgrund der großen Nachfrage hatte Thomas Petzenhauser erstmals in 2016 einen zweiten Tag (Vortag) angeboten, der auch von Firmen für eine Betriebsfeier genutzt werden kann. Wird es dabei bleiben? Thomas Petzenhauser: „Wird es. Ich würde mir aber wünschen, dass der zweite Termin noch etwas besser gebucht wird.“ Anmerkung: In diesem Jahr hatte die Vortags-Veranstaltung 500 Gäste. „Ansonsten soll aber alles so bleiben, wie es ist“, ergänzt er und verspricht, dass Stefan Peters und die „Münchner Zwietracht“ auch im kommenden Jahr wieder dabei sein werden.