Stefan-Morsch-Stiftung

Papa spendet Stammzellen fürkleines Mädchen in den USA

Papa spendet Stammzellen für
kleines Mädchen in den USA

"Hilfe für Martin".privat

Löf. Die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld hatte am 15. Juli 2007 zu einer Spenden- und Typisierungsaktion „Hilfe für Martin“ in Löf aufgerufen. Mit überwältigender Resonanz: Mehr als 1100 Menschen haben sich damals registrieren lassen. Nicht nur das: Der Fußballverein engagierte sich seinerzeit mit vielen ehrenamtlichen Helfern und organisierte ein Benefiz-Fußballspiel gegen die Lotto-Elf. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland mehr als 11.000 Menschen an Leukämie. Vielen Patienten kann heute durch die Übertragung von Stammzellen eines gesunden Stammzellspenders geholfen werden. Die Suche nach geeigneten Spendern ist allerdings aufwendig, weil die genetischen Merkmale von Spender und Empfänger weitestgehend übereinstimmen müssen. Aufrufe wie die „Hilfe für Martin“ helfen Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, Menschen für das Thema zu sensibilisieren und für eine Typisierung zu gewinnen.

Für den Weinort Löf an der Mosel war die Hilfsaktion natürlich ein großes Thema. Der heute 39-jährige Stefan Bernardy verabredete sich spontan mit Bekannten, einen Getränkestand für den Aktionstag zu organisieren, um Spenden zu sammeln. Im doppelten Sinne krempelte der gebürtige Brodenbacher so die Ärmel hoch: Denn er ließ sich ebenfalls einen Fingerhut voll Blut entnehmen, um sich so als Spender registrieren zu lassen. Eine gute Tat, wie sich 2016 herausstellt. Seit Anfang des Jahres ist Stefan Bernardy Verkaufsleiter bei der Firma Braas in Oberursel. Zuhause wirbelt die 17 Monate alte Tochter den Alltag durcheinander: Die Lebensumstände des 39-Jährigen haben sich seit der Typisierung erheblich verändert. Dennoch zögerte er keinen Moment, als er von der Stiftung die Nachricht erhielt, er käme als Knochenmark-Spender infrage. Für den jungen Vater war es ein besonders emotionaler Moment, als ihm bewusst wurde, dass seine Spende für ein leukämiekrankes kleines Kind etwa im Alter seiner Tochter ist. Die Gedanken seien natürlich auch bei den unbekannten Eltern und man hofft, dass alles für diese Familie gut geht. Bei der Knochenmark-Spende wird der Beckenkamm unter Vollnarkose punktiert. Diese Methode wird seit mehr als 30 Jahren routinemäßig angewendet und ist bei etwa 20 Prozent der Spenden erforderlich. Vor allem bei Kindern, so hat es Bernardy erfahren, böte sie die größte Chance auf Heilung. Für den Eingriff musste er nach Düsseldorf in die Klinik. Die Gedanken seiner Familie sind jetzt bei dem kleinen Mädchen in den USA und deren Eltern. „Nach vier Monaten kann ich nachfragen, wie die Operation verlaufen ist und das werde ich in jedem Fall tun“, sagt Stefan Bernardy.

Typisierung

Wer sich wie Stefan Bernardy als potenzieller Lebensretter in die Datei der Stefan-Morsch-Stiftung aufnehmen lassen möchte, kann dies bei den gemeinsamen Blutspende- und Typisierungsterminen tun, die die Stefan-Morsch-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem DRK-Blutspendedienst West und den DRK-Ortsvereinen beziehungsweise Kreisverbänden anbietet: am 8. Juni, von 16.30 bis 20.30 Uhr, in Polch, In der Maifeldhalle, Dechant-Riegel-Straße. Prinzipiell kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren Stammzellen spenden. Informationen über Ausschlussgründe lassen sich auf der Internetseite der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) nachlesen. Die Typisierung ist für alle Spender kostenlos, jedoch werden Spenden zur Finanzierung der Blutuntersuchungen gerne entgegen genommen, da jede Spenderregistrierung mindestens 40 Euro kostet. Falls Fragen zu den Ausschlusskriterien aufkommen, gibt es eine gebührenfreie Hotline (08 00 –76 67 72 4) an. Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv „Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei mehr als 400 000 potenziellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).