Famoses Neujahrskonzert der „Rheinsirenen“ in Selters
„Rheinsirenen“ betören Selters
Selters. Tutti bellissimo, merveilleux, Mr. Trump würde „great“ sagen, grandios – mit diesen internationalen Bewertungen kann bedenkenlos das Neujahrskonzert der „Rheinsirenen“ in der Festhalle von Selters dekoriert werden. Passend zum Jahresbeginn brannte das attraktive Sextett ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse ab. „Südliche Nächte – oder – Granada ist überall“, unter diesem Motto hatten die Musikerinnen ihr Konzert gestellt.
Vor dem Gala-Auftritt begrüßte der Bürgermeister der VG Selters, Klaus Müller, die Besucher in der ausverkauften Festhalle, wünschte nachträglich allen ein gutes Neues Jahr und freute sich auf das folgende Konzert.
Glanzvoll-prächtige Kulisse
Zunächst erzeugte das Bühnenbild, welches von Marion Meuer vom Kulturkreis der VG Selters zusammen mit einigen Helfern erschaffen wurde, bereits beim Betreten der Festhalle bewundernde Zustimmung unter den Besuchern. Das Bühnenbild stellte den Blick in ein prunkvoll weihnachtlich geschmücktes Musizierzimmer eines Schlosses dar, ein wahrer Augenschmaus. Als die „Rheinsirenen“ die Bühne betraten, empfing sie warmer Applaus, als Vorschuss auf das nun anstehende Konzert. Im Vorbericht zu diesem Konzert wurde angekündigt, dass die „Rheinsirenen“ insgesamt zwehn Instrumente spielen würden. So kamen im Laufe des Konzertes Klarinette, Akkordeon, Klavier, Schlagzeug, Geige, Saxofon, Kontrabass, Blockflöte, Banjo und Gitarre zum Einsatz. In der Anmoderation bereitete Verena Wittmann, die Violinistin und Sängerin, das Publikum auf den Abend vor. Im ersten Teil würde man dem Motto des Konzertes gerecht und die Besucher in südliche Gefilde entführen, nach der Pause könne sich das Publikum auf einen Ritt durch die verschiedenen Genres bekannter Filmmusiken von Klassikern aus dem Wilden Westen, über Krimis bis hin zu Musicals freuen.
Sprunghaft-humorvolles Repertoire begeistert
Los ging es zum Aufwärmen mit einem „Spanish Gipsy Dance“, daran schloss sich ein Tango mit dem verheißungsvollen Titel „Zwei rote Lippen und ein Tarragona“ an. Dramatisch wurden Auszüge aus der Oper „Carmen“ von George Bizet inszeniert. Als die Spannung sich steigerte, folgte ein abrupter Wechsel zu einem Mix aus Jazz und Swing, denn nun folgte „Carmen’s Boogie“. Bei der Oper „La Vida Breve“ von Manuel de Falla wurde es wieder etwas ruhiger, denn dieses Stück wurde nur mit Gitarre, Violine und Kontrabass gespielt. Beim Song „Spain“ von Chick Corea brach wieder die Vorliebe des Sextetts für Jazz-Rhythmen auf, denn hier durften sich Gitarre und Saxofon so richtig austoben. Die Stücke „Malaga“ und „Esmeralda“ von dem Kölner Komponisten Stefan Langenberg sowie der Klassiker „Granada“ beendeten den ersten Teil des Konzertes. „Granada“ ist ein regelrechter Ohrwurm, den fast jeder kennt, wurde dieses Lied doch schon stimmgewaltigen Interpreten wie den drei Tenören, bestehend aus Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras, interpretiert. Die „Rheinsirenen“ versuchten sich an einer Parodie zu diesem Titel, denn „Granada“ ist auch ein Modell eines bekannten Autoherstellers. So wurde die Vorliebe der Männer im Bezug auf ihre Autos kräftig aufs Korn genommen. Die eigenwillige Interpretation kam beim Publikum bestens an, nun konnten die Musikerinnen beifallumrauscht die Bühne zur wohlverdienten Pause verlassen.
Bekannte Songs gekonnt inszeniert
Nach der Pause ließen die „Rheinsirenen“ das südliche Feeling hinter sich und begaben sich auf internationales Parkett. Zum Aufwärmen für das Publikum spielten sie aus einem Musicalmedley, es folgte ein Medley von Egenten-Klassikern wie James Bonds „Goldfinger“. Mit „Bei mir bist du schön“ kehrte nochmals der Swing in die gute Stube von Selters ein, der „Radetzky-Marsch“ brachte etwas Wiener Schmäh’ nach Selters. Der Kreis schloss ich am Ende des Konzertes, als die Musikerinnen mit „Brazil“ wieder zum Motto des Konzertes zurückkehrten und mit Samba-Rhythmen den Saal verzückten.
Die betörenden „Rheinsirenen“
Die „Rheinsirenen“ bestehen aus Dorrit Bauerecker (Klavier, Akkordeon), Gabriele Jüttner (Drums), Verena Wittmann (Violine, Gesang), Melanie Werner (Saxofon, Klarinette), Antje Haury (Kontrabass) und Barbara Lechner (Gitarre, Banjo). Sie sind allesamt diplomierte Absolventinnen an renommierten Musikschulen und neben den „Rheinsirenen“ als Kammer- und Orchestermusikerinnen im Einsatz. Die Musik liegt ihnen dementsprechend im Blut, sie lieben die Live-Auftritte und den damit unmittelbar vorhandenen Kontakt zu ihrem Publikum. Jede der exzellenten Musikerinnen beherrscht ihr Instrument aus dem Eff-Eff bis zur Perfektion. Auf der Bühne stand eine harmonische Einheit von gleichberechtigten Künstlerinnen, ohne Neid wird jeder ein Solo zugestanden, voll unterstützt von den anderen. Die Lieder, in denen auch gesungen wurde, erinnerten manchmal an ein Kaffeehaus- oder Salonorchester aus den 20/30-iger Jahren. Selbst bei kritischer Beobachtung gab es an dem Auftritt nichts zu bemängeln; Diese Meinung spiegelte sich auch bei der „After-Show-Party“ im Foyer der Festhalle wider. Durchgehend haben die Besucher nach dem Konzert nach Worten der Superlative gesucht, alle waren begeistert und rundum zufrieden. Da Applaus ja bekanntlich das Brot eines jeden Künstlers ist, haben die „Rheinsirenen“ für einige Zeit genug zum Essen.
VG-Bürgermeister Klaus Müller gab bereits den Termin und die Besetzung für das Neujahrskonzert der VG Selters 2019 bekannt: Am 5. Januar 2019 wird das Salon Orchester Weimar die Besucher beglücken.