Gemeinschaftsgrundschule Berkum engagiert sich für Klimaschutz
Schokoladenverkauf zugunsten von „Plant for the Planet“
Schüler erzielten ansehnliche Erfolge und ermöglichen so die Pflanzung von 247 Bäumen
Wachtberg-Berkum. Am 21. Juni fiel in der großen Pause der Startschuss für einen besonderen Schokoladenverkauf in einer zweiten Klasse der Berkumer Grundschule. Die Kinder einer Projektgruppe, die sich im Rahmen einer Projektwoche zusammengefunden hatten, hatten mithilfe der Lehrerin Sandra Karp dem Projekt „Regenwald“ eine aktive Wende gegeben.
Anstatt sich nur mit dem Regenwald und den Problemen des Abholzens zu beschäftigen und zu basteln, wollten sie aktiv etwas gegen den Waldschwund auf der Erde tun. Die Gelegenheit bekamen sie, indem sie die Aktion „Plant for the Planet“ unterstützten.
Die Aktion wurde 2007 vom damals neunjährigen Felix Finkbeiner gegründet und basiert auf einem einfachen System, in dem fair gehandelte Schokolade eine große Rolle spielt. Bei dem Produkt Schokolade ist es nämlich üblich, dass die Kakaobauern lediglich einen winzigen Bruchteil des Erlöses für ihre Arbeit erhalten. Zumeist können die Bauern selbst davon kaum leben, geschweige denn eine Familie ernähren.
Kakaobauern erhalten höheren Anteil am Erlös
Bei fair gehandelter Schokolade erhält der einzelne Bauer einen mehr als doppelt so hohen Anteil am Erlös, sodass die Familie davon leben kann und – je nach Land und Bedingungen – die Kinder des Bauern zur Schule gehen können, anstatt auf dem Feld zu schuften.
Das ist aber lediglich ein guter Nebeneffekt der Aktion. Das eigentliche Ziel ist, von dem Verkaufspreis der Schokolade einen weiteren Anteil für ein ganz anderes Projekt zu verwenden: Um das Klima positiv zu beeinflussen und dem Verlust durch die Abholzung der Regenwälder und anderer großer Naturwälder entgegenzuwirken, werden von dem erwirtschafteten Geld Bäume gepflanzt. Zwanzig Cent gehen je Schokoladentafel als Spende an die Aktion, die für die Baumpflanzungen sorgt. So kommt je fünf verkaufter Tafeln Schokolade ein Euro zusammen, der für die Pflanzung eines Baumes verwendet werden kann.
Nachdem die organisatorischen Eckpunkte abgesteckt waren, machten sich die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe frisch ans Werk.
Es wurde Schokolade in einer Drogerie im benachbarten Einkaufszentrum gekauft und in der Schule – natürlich zum gleichen Preis – weiterverkauft.
Aktion läuft bis zu den Sommerferien
In der Pause am 21. Juni fand dann eine große Aktion für die gesamte Schule statt. In einer der zweiten Klassen wurde eine zentrale Verkaufs- und Spendenaktion durchgeführt, bei der insgesamt 314 Schokoladentafeln verkauft wurden, was 62 Bäumen entspricht, die neu gepflanzt werden können. Zudem spendeten Kinder und Eltern zusätzlich 185 Euro, die weiteren 185 Bäumen das Leben schenken, die das Klima positiv beeinflussen werden. Mit insgesamt 247 Bäumen, die auf diese Weise gepflanzt werden können, hat die kleine Projektgruppe ein beachtliches Ergebnis erzielt. Die Schule beabsichtigt, den Verkauf der Schokolade in den nächsten Tagen weiterzuführen, um die Aktion „Plant for the Planet“ in jedem Fall bis zu den Sommerferien weiter zu unterstützen.
Einen Tag nach der großen Verkaufsaktion musste der Verkauf allerdings für einen Tag ausgesetzt werden, weil der Vorrat an Tafeln fast leergekauft worden war. „Das ist aber kein Problem“, versicherte Sandra Karp. „Ich bestelle gleich nach, dann können wir übermorgen schon weitermachen.“
1.000 Milliarden Bäume bis 2020 sind das Ziel
Wenn sich viele Menschen dieser Aktion anschließen, dann scheint das Ziel der von einem Kind gegründeten Klimaschutzaktion erreichbar: Bis zum Jahr 2020 sollen weltweit 1.000 Milliarden Bäume auf diesem Wege gepflanzt werden. Mit dem Engagement der Gemeinschaftsgrundschule Berkum ist man diesem Ziel immerhin wieder ein kleines Stück nähergekommen.