Landfeuerwehrverband: Neuwieder Frank Hachemer wiedergewählt

Staatsminister Roger Lewentzmahnt neue Wege an

Staatsminister Roger Lewentz
mahnt neue Wege an

Der Landesfeuerwehrverband zeichnete zahlreiche Männer und Frauen mit verschiedenen Ehrungen aus. Foto: FF

Staatsminister Roger Lewentz
mahnt neue Wege an

Neuwieder unter sich: Präsident Frank Hachemersteckt Eckhard Schwabe die Ehrennadel in Bronze an. Foto: FF

Staatsminister Roger Lewentz
mahnt neue Wege an

Das neu gewählte Präsidium des LFV hat sich fürdie nächsten Jahre einiges vorgenommen. Foto: : PhotoVision Eckhard.Schwabe

Neuwied. Feuerwehrdelegierte aus ganz Rheinland-Pfalz kamen im Heimathaus in Neuwied zusammen, um auf der 57. Verbandsversammlung das neue Präsidium zu wählen. Erfreulich aus Neuwieder Sicht, dass der Oberbieberer Frank Hachemer als Präsident wiedergewählt wurde. Neben der Präsidiumswahl, standen die Jahresberichte, die Beschlussfassung über den Haushalt 2018 sowie Ernennungen und Verabschiedungen auf der Tagesordnung. Neben den Repräsentanten von Stadt und Kreis Neuwied, Bürgermeister Jan Einig und Beigeordneter Achim Hallerbach, war Staatsminister Roger Lewentz gekommen, um den Feuerwehrkameraden seinen Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen. Er lobte, die Wehren dafür, dass die Alarmzeiten 50 Prozent schneller seien, als in den Anforderungen vorgegeben. Mit über achtzig Millionen Euro für Gebäude und Fahrzeuge hätte die Landesregierung von 2011–2016 die Feuerwehren unterstützt. Rund 51.000 Kameraden engagieren sich ehrenamtlich in der freiwilligen Feuerwehr. „Aber es waren mal 63.000 und es müssen Wege gefunden werden, wieder mehr Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen“, so der Minister des Inneren. Abseits der Bemühungen um Nachwuchs regte Roger Lewentz an, verstärkt Frauen und Migranten anzusprechen. Darüber hinaus stellte der Staatsminister infrage, ob der aktive Dienst bei der Feuerwehr nicht verlängert werden könnte. Bislang ist mit sechzig Jahren Schluss. Die abgelaufene Wahlperiode nahm Frank Hachemer zum Anlass, um über die Entwicklungen in seiner fünfjährigen Amtszeit zu berichten. Allem voran das engere Zusammenrücken der Generationen. Viele junge, frische neue Akteure seien in Funktionen gerückt. Zur Landesjugendfeuerwehr bestünde eine freundschaftliche Beziehung. Zu den Neuerungen der letzten Jahre zählen neue Veranstaltungsformate wie der Fachkräftekongress und der Parlamentarische Abend. Frank Hachemer lobte den verbesserten Außenauftritt des Verbandes. Dazu gehören eine Strukturstraffung, die Modernisierung der Fachzeitschrift und ein neu gestalteter Internetauftritt. Viel zu tun sieht der Präsident in der Öffentlichkeitsarbeit. „Zu wenige Menschen wissen von den tatsächlichen Bedarfen des Feuerwehrwesens und können uns daher auch nicht unterstützen“, bedauerte Frank Hachemer. Besonders Arbeitgeber müssten in Zukunft von den Freistellungen überzeugt werden. Immerhin brächten die ihnen selbst ja auch einen Existenz sichernden Nutzen. Aus der eigenen Erfahrung eines Aktiven weiß Frank Hachemer von der Notwendigkeit, dass der Lebenspartner mitspielt und mitorganisiert. Bislang nur mit Blumen bedacht, kann dem Lebenspartner in Zukunft mit der Floriansnadel der Dank ausgesprochen werden. Ebenfalls ein neues äußeres Zeichen der Wertschätzung ist die Ehrenspange des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbands. Die neue Auszeichnung ist gedacht für denjenigen, der das Feuerwehrwesen herausragend unterstützt. Besonderes Engagement für den Landesfeuerwehrverband wird zukünftig mit der „Dankeschön-Nadel“ ausgezeichnet. Seine Freude brachte Frank Hachemer darüber zum Ausdruck, dass sich die Interessensvertretung der Werkfeuerwehren dem Landesfeuerwehrverband angeschlossen hat. Kritisch merkte der Präsident an, dass es genauso erfreulich wäre, wenn endlich wieder alle Stadt- und Kreisfeuerwehrverbände auch Mitglieder des Landesfeuerwehrverbands wären. Positiv verlief der Brückenbau zu anderen Blaulicht Organisationen. Diesbezüglich nannte der Präsident die ausgebauten Beziehungen zum Technischen Hilfswerk. Dass der Einsatz der Kameraden nicht ungefährlich ist, hatte schon Roger Lewentz mit jährlich achthundert Verletzten zur Sprache gebracht. „Wir hoffen, dass wir mit Beratung und unserem Wirken es denen leichter machten konnten, die Verletzte oder gar Todesopfer nach Einsätzen zu beklagen haben“, blickte Frank Hachemer zurück. Er berichtete über die Schaffung eines Orts des Gedenkens. „Hier laufen die Fäden des Erinnerns und der Wertschätzung für unsere verstorbenen Kameraden/innen zusammen und werden sichtbar“, so der Präsident.

Erschließung neuer Zielgruppen

Er wies darauf hin, dass erfreulich vieles aus dem Zukunftspapier des Landesfeuerwehrverbands realisiert werden konnte. Als große Aufgabe für die nächsten Jahrzehnte nannte er die Erschließung neuer Zielgruppen und die Wiederbegeisterung alter Zielgruppen. Deutliche Verbesserung wünscht sich Frank Hachemer für die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule. Deren Zustand sei nicht ausreichend, geschweige denn zufriedenstellend. Der geänderten Sicherheitslage müsste Rechnung getragen werden. „Es lohnt sich, sich für die Feuerwehren einzusetzen, denn wir sind ja die Guten“, sagte der Präsident zum Abschluss. Wobei es ja nicht nur um eine gute Sache gehe, sondern um eine existenziell wichtige, die es weiter voranzubringen und zu entwickeln gilt.