Stadtsoldaten spielen Jahreskonzert: „Mit Pauken und Trompeten, aber bitte mit Sahne“

Stabwechsel am Dirigentenpult

Tobias Gasteier übernimmt von Christoph Ahlemeyer – Neue Kesselpauke wurde präsentiert

30.11.2016 - 11:19

Meckenheim. Zu ihrem traditionellen Jahreskonzert hatte das Stadtsoldatenkorps unter ihrem Kommandanten Peter Klee in die Meckenheimer Schützenhalle eingeladen. Die rund 200 Besucher erwartete unter dem Motto „Mit Pauken und Trompeten, aber bitte mit Sahne“ ein buntes und vielfältiges Programm.

Mit dem Motto spielte man auf den Umstand an, dass es dem Verein auch durch kräftige Sponsorenunterstützung gelungen war, eine Kesselpauke zu kaufen. Diese kam zwar unter der Hand schon einmal zu einem Kircheneinsatz, aber wurde jetzt im Jahreskonzert offiziell vorgestellt. Und das natürlich direkt mit Unterstützung der Trompeter. Das Programm hatte es in sich: Man hatte ein buntes Potpourri an Blasmusikstücken rausgesucht und sich dabei sich nicht immer an die weihnachtliche Tradition gehalten. Denn das „bitte mit Sahne“ bezog sich nicht auf die leckeren Sahnekuchen, die es ebenfalls im Angebot gab, sondern natürlich auf das gleichnamige Stück von Udo Jürgens. Der Sänger hat es den Stadtsoldaten angetan, denn mit 66 Jahren ist es noch nicht zu spät, nach New York zu reisen und das aber bitte mit Sahne.

Es gab aber natürlich auch weihnachtliche Musik: „Tochter Zion“ wurde genauso gespielt wie „Wachet auf“ oder „Macht hoch die Tür“, jeder Kirchenmusiker hätte da am ersten Advent seine helle Freude gehabt. Diese hatten die Besucher allemal, denn mit Applaus wurde nicht gegeizt – den hatten die Musiker sich auch kräftig verdient.

Dass sich der Musikzug des Stadtsoldatenkorps derart musikalisch weiterentwickelt hat, ist nicht zuletzt auch das Verdienst von Dirigent Christoph Ahlemeyer, der seit 2013 die musikalische Leitung hat. Dieser hat nun die Führung der Stadtsoldaten damit überrascht, dass er aus beruflichen Gründen nach Bayern geht und daher die Leitung abgeben muss. Sehr zum Bedauern von Kommandant Peter Klee, der noch einmal das musikalische Werk von Christoph Ahlemeyer würdigte. Es war nämlich alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass ein Westfale einen Musikzug in einem rheinischen Karnevalsverein übernimmt. Dies war damals dem Umstand geschuldet, dass der gebürtige Warburger beruflich nach Meckenheim verschlagen wurde und als die Stadtsoldaten dies gewahr wurden, hatte man die Fühler ausgestreckt und ihn angefragt, ob er nicht Kapellmeister werden wollte. Aber der Anfang war nicht leicht, denn zum einen musste er sich mit den Gepflogenheiten eines Karnevalsvereins auseinandersetzen und andererseits hatte er aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten bereits andere Verpflichtungen. Aber nach einem Gewöhnungsprozess für beide Seiten klappte das recht gut und er konnte vor allem mit kleinen eigenen Kompositionen schnell eigene Akzente setzen. So traurig man daher über den Wechsel nach Bayern ist, der Dank der Meckenheimer ist Christoph Ahlemeyer gewiss.

Peter Klee war hoch erfreut darüber, dass es dennoch keine Vakanz gibt, denn ein Dirigentenwechsel ist nie eine leichte Angelegenheit, es hängen auch viele Emotionen daran. Dass so schnell ein Nachfolger gefunden werden konnte, der sich dann auch noch beim Jahreskonzert die Leitung mit seinem Vorgänger teilte, das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Allerdings ist der neue Kapellmeister Tobias Gasteier auch kein Unbekannter: Er hat die Blaskapelle in der Vergangenheit bereits bei verschiedenen Anlässen musikalisch unterstützt. Er ist 29 Jahre alt und spielt seit seinem neunten Lebensjahr Trompete, erste musikalische Erfahrungen sammelte er in der Big Band des Vinzenz-Palotti-Kollegs in Rheinbach und mit zwölf Jahren stieß er zur Fidelia Wormersdorf. Seither hat er sich kontinuierlich weiterentwickelt, unter anderem beim Kreisblasorchester Bonn-Rhein-Sieg und beim Heeresmusikcorps der Bundeswehr in Koblenz. Im Jahre 2010 begann er seine Laufbahn als Dirigent und als waschechter Rheinländer spielt er unter anderem auch in der Kölschrockband „Schmitz Marie“. Die Meckenheimer hießen ihn jedenfalls mit einem herzlichen Anfangsapplaus willkommen. Am Ende des Konzertes waren nur positive Stimmen zu hören und es ist eigentlich schade, dass ein solch hervorragender Klangkörper nicht viel öfter zu hören ist.

STF

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kurz vor Ostern ereignete sich im Rhein-Sieg-Kreis ein trauriger Unfall

Beim Spielen von Auto erfasst: 9-jähriges Mädchen wird schwer verletzt

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg. Am Mittwochnachmittag, dem 27. März, ereignete sich in Siegburg ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde. Gegen 13:55 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass auf der Hauptstraße im Ortsteil Kaldauen eine Person von einem Pkw erfasst wurde. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass offenbar drei Kinder auf dem Gehweg spielten. Als ein 9-jähriges Mädchen... mehr...

Die Polizei sucht Zeugen der Geisterfahrt

Schon wieder ein Falschfahrer auf der A 48

Weitersburg/Vallendar. Am 28.03.2024 um 18:25 Uhr gaben mehrere Verkehrsteilnehmer an, dass sich ein Auto entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung auf dem Abschnitt des „Weitersburger Bergs“ auf der Richtungsfahrbahn Dernbach befand. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Chris80:
Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...
Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service