180 Gebrüder-Grimm-Grundschüler wurde in der Lollipop-Manege zu Zirkusstars

Statt Rechnen, Schreiben und Lesen -Artistik, Jonglage und Clownerie

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Artistik, Jonglage und Clownerie

Artistische Kunststücke der Akrobatinnen dienten als Eisbrecher bei der Gala-Zirkusshow.DL

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Mit der „schwebenden Jungfrau“ eiferten die Grundschul-Magier ihrem zaubernden Diakon nach.

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Hoch hinauf ging es vor den Trapezdarbietungen schon bei den „Alten Akrobaten“.

Rheinbreitbach. Groß war der Andrang am Wochenende nach Pfingsten im Park der Oberen Burg, in dem Eltern der Gebrüder-Grimm-Grundschüler mit dem Lehrerkollegium um Rektorin Patricia Schon-Ohnesorge das große Zelt vom Zirkus Lollipop im Park der Oberen Burg aufgebaut hatten. Während sich vor diesem am Freitagabend und späten Samstagvormittag lange Schlangen ungeduldig auf die Galavorstellungen wartender Zuschauer bildeten, fieberten hinter dem breiten Vorhang zur Manege von Lampenfieber geplagte Nachwuchsartisten ihren Auftritten entgegen, nachdem sie zuvor in der Schule kostümiert und geschminkt worden waren. „Anfang der Woche haben alle Schulkinder eine Zirkusvorstellung besucht, bei der sie alle Darbietungen vorgestellt bekommen haben. Im Anschluss konnten sie sich dann entscheiden, ob sie zu den Zauberern, Jongleuren oder Seiltänzerinnen, zu den Akrobatinnen, alten Akrobaten oder Trapezkünstlerinnen, zu den Trampolinos, Feuerspuckern und nicht zu vergessen zu den Clowns gehören wollten“, erinnerte die Rektorin, während die ersten Zuschauer schon die besten Plätze im weiten Rund eroberten.

Trainiert hatten die Grundschüler mit den Lollipop-Artisten um Zirkusdirektor Henry Brumbach in der Manege, in der Turnhalle und im Mehrzweckraum der Schule „und haben nach einer intensiven, wenn auch relativ kurzen Trainingsphase erstaunliche und hoch beeindruckende Ergebnisse bei den Generalproben präsentiert“, berichtete Patricia Schon-Ohnesorge, als Fanfarenklänge den Zirkusdirektor und damit den Beginn der Vorführungen im proppenvollen Zelt ankündigten. Zunächst waren die Akrobatinnen mit Handständen, Pyramiden und Einzelkunststücken an der Reihe, bevor das Zirkuszelt nach einer lustigen Bienenclowns-Nummer in die magische Welt der Zauberei versetzt wurde. Die Harry-Potter-Kollegen bemalten ohne Stifte und Pinsel weiße Seiten eines Bilderbuchs wie von Zauberhand, zogen zusammengeknotete Tücher aus Kästen, die sie zuvor einzeln dort platziert hatten, ließen eine „Jungfrau“ schweben und „durchbohrten“ sogar den Kopf eines ihrer Kollegen mit 15 Messern, ohne dass dieser daran Schaden genommen hätte. Nachdem Clowns mit ihren Disco-Tänzen Zirkusdirektor Henry Brumbach zur Gaudi der Zuschauer den letzten Nerv geraubt hatten, sorgten die „alten Akrobaten“ mit ihrer anspruchsvollen, mit sehr viel Witz unterlegten Einlage für viel Stimmung. Ein Lollipop-Athlet stemmte die „Spargeltarzane“ in ihren Ringelanzügen auf einer Hand in die Höhe und bildete die Basis für hohe Drei- bis Fünf-Mann-Pyramiden.

Es folgte die heiße Show der Feuerspucker und Fakire, die nicht nur Flammen über Arme und den Rücken laufen ließen. Sie ruhten sich auch auf Nagelbrettern aus und durchquerten ohne Scheu sogar ein Beet aus scharfkantigen Scherben. Darauf folgten dann Jongleure, die gleich mehrere Teller auf dünnen Stäben tanzen sowie Bälle und Tücher durch die Manege fliegen ließen. Während grazile Seiltänzerinnen für ihre Balanceakte auf dem schmalen Seil frenetisch gefeiert wurden, sorgten dann mutige Trapezkünstlerinnen in schwindelnder Höhe für den atemberaubenden Abschluss einer rundum grandiosen Zirkusshow.

„Zirkusdirektor Brumbach hatte uns schon im Vorfeld prophezeit, dass viele Schüler über ihren Schatten springen und sich Dinge zutrauen würden, an die sich früher nicht zu denken gewagt hätten“, berichtete Patricia Schon-Ohnesorge. „Die Zirkusarbeit hat nicht nur allen 180 Schülern Spaß gemacht, sondern auch ihr Selbstbewusstsein enorm gestärkt, nicht zuletzt das von den Kindern, die im normalen Schulalltag nicht so oft Erfolgserlebnisse verbuchen können“, war sich die Rektorin sicher. Deshalb werde sie auch mit ihrem Kollegium alles daran setzen, dass ein solches Projekt in vier Jahren wieder realisiert werden kann, damit jeder Schüler während seiner Grundschulzeit einmal in den Genuss kommt, selber in der Manege im Mittelpunkt zu stehen.