Projekt der Forscher-AG des Megina-Gymnasiums Mayen

„Stratosphäre, wir kommen"

Schüler des Gymnasiums wollen gemeinsam mit Betreuer Thomas Leister einen Ballon in die Stratosphäre schicken

09.05.2016 - 09:42

Mayen. Wer schon einmal einen hohen Berg bestiegen hat, weiß, wie schwer einem das Atmen auf 2.000 oder 3.000 Meter Höhe fällt. Flugzeuge fliegen in etwa 10.000 Meter Höhe. Doch was die Schüler der Forscher-AG des Megina-Gymnasiums jetzt vorhaben, übersteigt im wahrsten Sinne des Wortes, alles Vorstellbare. Ganz hoch hinaus wollen sie, ja sogar bis in die äußerste Schicht der Stratosphäre. Im Rahmen einer Projekteinheit, die zurzeit an Mayens höchst gelegener Schule stattfindet, rattern dazu die Köpfe der Forscher-AG. Sie beschäftigen sich bereits seit acht Wochen mit dem zunächst simpel klingenden Thema „Stratosphären-Ballon“. Klingt einfach, doch ganz so einfach ist das nicht. Denn beim Objekt der Schüler, die überwiegend aus der zehnten Jahrgangsstufe kommen, handelt es sich ja nicht einfach nur um einen heliumgefüllten Ballon, den man auf jedem Jahrmarkt oder jeder Kirmes für ein paar Euro an die Hand gebunden kriegt.

Projektleiter Thomas Leister, passionierter Funkamateur und rühriges Mitglied des Schulelternbeirats erklärt es anschaulich im Rahmen eines Pressegespräches: „An den Ballon binden wir mit einer zehn Meter langen Schnur einen leichten Styroporkasten, den wir mit drei Kameras bestücken werden. Diese Kameras, wie sie auch in jedem Handy eingebaut sind, sollen – so hoffen wir es – tolle Fotos vom Aufstieg, vom Schwarz des Weltraumes wie auch der Erdkrümmung senden." Zudem erhofft sich Thomas Leister, dass weitere interessante Daten wie Temperaturschwankungen, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck an die Bodenstation übermittelt werden. In etwa 35.000 Metern erreicht das Flugobjekt dann seine Endposition, das Helium dehnt sich aufgrund des niedrigen Luftdruckes aus, und der Luftballon platzt. Mithilfe eines großen roten Rettungsfallschirmes segelt die Kiste dann samt Technik federleicht zurück zur Erde.


Zweite Begegnung mit dem All


Thomas Leister ist neben den hauptamtlichen Lehrern für die Schüler ein besonderer Lehrkörper in diesen Tagen – als Techniker und leidenschaftlicher Funker betreut er ehrenamtlich die Forscher-AG mit viel Herzblut. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits vor vier Jahren gab es eine spektakuläre Begegnung mit dem All, denn Thomas Leister schafftfe das fast Unmögliche. Gemeinsam mit den Schülern und Lehrern sowie viel Technik stellte er damals Kontakt zur ISS (Weltraumstation im All) her. Gerne erinnert sich Schulleiter Edzard Visser: „Das war ein Erlebnis. Ich weiß noch, wie hier die Übertragungswagen anrollten. Und welche Panik herrschte, als man zwei Minuten vor Kontaktaufnahme feststellte, dass die Übertragungsdaten nicht passten." Aber es ging wohl alles gut und so ist bereits heute das gewisse Kribbeln als Zeichen der Vorfreude bei den Teilnehmern zu spüren.

Doch bevor der Marktplatz Mayen am 6. Juli gegen 9 Uhr zur Kulisse für den spektakulären Start wird, ist noch einiges zu tun. Einige Unebenheiten, denen das Flugobjekt in dieser unvorstellbaren Höhe ausgesetzt sein wird, sind noch zu testen und entsprechend anzupassen. Beispielsweise könnte aufgrund der großen Kälte von über 50 Grad minus der Lithium Ionen Akku nicht mehr funktionieren. Dazu muss die Styroporkiste entsprechend präpariert werden ohne jedoch das Höchstgewicht von zwei Kilogramm zu überschreiten. Schlussendlich bleibt es bis zur Landung spannend, denn diese kann je nach Windverhältnissen kilometerweit weg sein. „Dank eines SIM-Trackers können wir die Position jedoch gut verfolgen. Egal wo er landen wird“, so Thomas Leister. Er und sein Team werden alles tun, um das Objekt einzufangen. Denn schließlich warten im Anschluss an die Projekttage alle gespannt auf die Auswertung der Daten und mögliche Erkenntnisse daraus.

Bislang fehlen dem Projekt noch ein paar Unterstützer. Wer helfen möchte, kann sich beim Megina-Gymnasium melden, Tel. (0 26 51) 9 49 40 oder eine E-Mail an info@megina-gymnasium-mayen.de senden.

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Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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