Katharina-Kasper-Schule in Wirges veranstaltete

„Tag der offenen Schule“

„Tag der offenen Schule“

Vollbeschäftigung in der Werkstatt.WR

„Tag der offenen Schule“

Fiona mit ihrer Mutter und ihrem Klassenlehrer.

„Tag der offenen Schule“

„Tag der offenen Schule“

Blick in ein Klassenzimmer.

Wirges. Die Katharina-Kasper-Schule in Wirges hatte alle Interessierten zum „Tag der offenen Schule“ eingeladen. Den Besuchern wurde Gelegenheit gegeben, den Schulalltag kennenzulernen, da der reguläre Unterricht währenddessen durchgeführt wurde. Die Türen zu den Unterrichtsräumen und Klassenzimmern waren geöffnet, so wurde ein Einblick in die Abläufe des Unterrichts gestattet. In der Katharina-Kasper-Schule werden 92 Schülerinnen und Schüler mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen unterrichtet, auch wenn mehrfache Behinderungen vorliegen, im kommenden Schuljahr wird die Schüleranzahl auf 100 ansteigen. Die Schule ist eine staatlich anerkannte Förderschule in der Trägerschaft des Caritas Verbandes Westerwald-Rhein-Lahn, der Schwerpunkt liegt auf der Förderung der ganzheitlichen und motorischen Entwicklung. Der lange Weg zurück in den Alltag: Beim Rundgang durch die Schule wurde der Verfasser dieses Artikels von einem sehr aufgeschlossenen Lehrer der Schule begleitet und informiert. Er erläuterte, dass der Lehrauftrag sei, die individuellen Fähigkeiten, sowie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler zu fördern und zu gewährleisten. So sollen, beispielsweise der Ausdruck der Sprache, Aufmerksamkeit und Konzentration gefördert werden, ebenso durch Sport das Gefühl für Harmonie und Rhythmik. Die soziale Bindung soll durch gemeinsame Unternehmungen, wie Ausflüge, Sport und Spiel gestärkt werden. Letztendlich ist das große Ziel, den Schülerinnen und Schülern den Weg zu einem selbstständigen, eigenverantwortlichem Leben zu ermöglichen; dazu müssen im besonderen Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit vorhanden sein. Auf diesem oftmals nicht leichten Weg werden die Schülerinnen und Schüler von speziell geschulten Lehrkräften und Betreuern begleitet. Wer es bis in die Berufsorientierungsstufe ( BOS ) schafft, der wird entsprechend seinen Wünschen und Fähigkeiten auf die Möglichkeit vorbereitet, ins Arbeitsleben eingegliedert zu werden. Eine eigene Werkstatt, ebenso wie eine komplett eingerichtete Küche, hilft bei der Vorbereitung zum Wechsel in den Arbeitsalltag. In der Küche werden regelmäßig Essen zubereitet, die anschließend gemeinsam verspeist werden. Die Werkstatt bietet den Schülerinnen und Schüler die Möglichkeiten, ihre handwerklichen oder künstlerischen Fähigkeiten, unter Beweis zu stellen. In diesem Bereich sind erstaunliche Exponate zu bewundern, so hat Lisa zum Beispiel die alte Kunstform der australischen Ur-Einwohner verinnerlicht, indem sie mit „Dot Painting“ kreative Werke schuf. Die Schülerinnen und Schüler werden je nach Alter und Entwicklungsstand in den Klassen der Unter-Mittel - und Oberstufe, sowie der BOS zusammengefasst, dort findet der ihrer Situation entsprechende Unterricht statt. Die Schulzeit dauert 12 Jahre, wobei alle Schüler die vier Klassenstufen durchlaufen. Eine Klassenstufe fasst immer drei Jahrgänge zusammen. Lehrkräfte sind Förderschullehrer und pädagogische Fachkräfte mit unterschiedlicher Ausbildung (Erzieher, Heilpädagogen, Heilerziehungspfleger, Diplom-Pädagogen und Physiotherapeuten). Die Katharina-Kasper-Schule ist eine Ganztagsschule mit Verpflegung in der Schule. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass in der Schule eine eigene Schülerzeitung produziert wird, mit dem beziehungsreichen Namen „Was geht?“. Großen Eindruck hinterließ beim Berichterstatter das vertrauensvolle, gegenseitige Miteinander der Schülerinnen und Schüler mit dem Lehrpersonal. Eine vom christlichen Menschenbild geprägte Erziehung geht mit dem Unterricht einher, die so vermittelten Werte können bei der Verwirklichung eines selbstständigen Lebens eine große Hilfe sein. Sehr wichtig ist die Korporation mit der Realschule plus in Wirges und der Berufsbildenden Schule in Montabaur, mit beiden Schulen werden gemeinsame Inklusionsprojekte durchgeführt. Nach erfolgreichem Durchlaufen der BOS erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Entlassungszeugnis, welches ihnen ermöglichen soll, den Start ins Berufsleben zu beginnen.