Gemeinde Wachtberg

Unwetterschäden in Wachtberg

Unwetterschäden in Wachtberg

Die L 123 wurde unterspült und musste gesperrt werden.

Unwetterschäden in Wachtberg

Die stark beschädigte Pecher Hauptstraße ist vorerst nicht mehr befahrbar. FFW

Wachtberg. Das am Samstagnachmittag über der Region niedergegangene Gewitter hat auch in Wachtberg erhebliche Schäden verursacht. Bürgermeisterin Renate Offergeld zog eine erste Bilanz: „Dieser jüngste Starkregen war in seinen Auswirkungen noch gravierender als das Ereignis im Sommer 2010.“

Betroffen sind dieses Mal besonders die Ortschaften Fritzdorf, Arzdorf, Adendorf und Werthhoven sowie Villip, Pech und Niederbachem. In Höhenlagen gingen innerhalb von weniger als zwei Stunden stellenweise über 100 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Weite Flächen waren in kürzester Zeit überspült.

Gesperrte Straßen,

zerstörte Brücken

Insgesamt vier Brücken sind durch den Starkregen so stark beschädigt, dass komplette Neubauten erforderlich werden. Die Wiederherstellungen werden jeweils mindestens acht bis vierzehn Monate in Anspruch nehmen. So ist die L 123 zwischen Berkum und Arzdorf gesperrt. Dort hat das Wasser die Landstraße derart unterspült, dass sie nicht mehr befahrbar ist. In Pech ist die Hauptstraße heftig geschädigt, eine Ortsdurchfahrt ist derzeit nicht möglich, denn die Brücke am Pecher Ortsausgang nach Villip ist zerstört. Ebenso die Brücke „Grüner Weg“ in Pech. Und auch die Brücke zur Ölmühle zwischen Pech und Villip hat es getroffen. Derzeit, so Beigeordneter Jörg Ostermann, werden Behelfslösungen, wenigstens für Fußgänger, geprüft.

In Arzdorf war das Klärwerk zeitweise überflutet und musste aus Sicherheitsgründen vorübergehend abgeschaltet werden. Inzwischen läuft es wieder.

Mehlemer und Godesberger Bach gleichermaßen betroffen

Im Vergleich zu den beiden Starkregenereignissen der letzten Jahre war dieses Mal neben dem damals vorrangig betroffenen Mehlemer Bach auch der Godesberger Bach stark angeschwollen. Die in den vergangenen Jahren durchgeführten Maßnahmen am Mehlemer Bach haben sich bewährt, auch die privaten Vorkehrungen der Anwohner besonders in Niederbachem haben Wirkung gezeigt. „Gleichwohl“, betont Ostermann, „technisch kann man sich vor derart massiven Niederschlagsmengen in solch kurzer Zeit nicht schützen.“

Keller und Wohnungen geflutet

„Gott-sei-Dank sind keine Personen zu Schaden gekommen“, blickt Markus Zettelmeyer, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg, auf die letzten 24 Stunden zurück. Aber die Sachschäden sind immens. Einige Bürgerinnen und Bürger hat es hart getroffen. Samstagnachmittag, 14.28 Uhr, ging der erste Notruf ein – Wasser im Keller eines Hauses in Fritzdorf. Als drei Minuten später auch die Unwetterwarnung einging, waren die Einsatzkräfte schon in Alarmbereitschaft. Binnen kürzester Zeit summierte sich die Zahl der eingehenden Schadensmeldungen auf 180 bis 200, die die Feuerwehr in mehrere Einsatzabschnitte einteilte. Rasche Unterstützung erhielt sie u.a. aus Alfter, St. Augustin, Rheinbach, Troisdorf und Bornheim. Rund 200 Kräfte waren im Einsatz. „Die Kooperation und Koordination hat sehr gut geklappt!“ lobte Zettelmeyer. Zeitweise waren sogar Helfer der DLRG und der Wasserwacht mit Booten und Tauchern dabei, um gegebenenfalls Menschen aus Fluten zu retten. Dies war zum Glück jedoch nicht erforderlich. Morgens gegen 4.30 Uhr endete der Großeinsatz. Zurzeit werden noch kleinere Stellen im Nachgang abgearbeitet.

Aufräumen,

aufräumen, aufräumen

Jetzt ist überall „Aufräumen“ angesagt. Überflutete Räume müssen vom Schlamm befreit und gereinigt, beschädigte und unbrauchbar gewordene Gegenstände entsorgt werden. 18 Container zur Sondermüllentsorgung stehen bereits in den besonders betroffenen Ortsteilen. Zusätzlich, betont Ostermann, kann jeder Bürger seinen durch den Starkregen verursachten Sondermüll an den Straßenrand stellen. Am Montag und Dienstag fährt die RSAG Sonderschichten und sammelt den Sondermüll ein. Die Mitarbeiter des Bauhofes sind mit ihren Kehrmaschinen unentwegt im Einsatz.

Spendenkonto

und zinslose Darlehen

Die Gemeinde Wachtberg hat ein Spendenkonto eingerichtet. Auf die bekannten Konten der Wachtberger Gemeindeverwaltung können Spenden unter Angabe des Stichwortes „Hochwasserspende 2016“ geleistet werden. Spendenquittungen stellt die Gemeinde Wachtberg aus.

Zudem hat die Volksbank Wachtberg spontane Hilfe angeboten. Sie bietet allen vom aktuellen Starkregen Betroffenen ein zinsloses Darlehen in Höhe von 10.000 Euro für ein Jahr an. Interessenten wenden sich bitte direkt an die Volksbank Wachtberg.

Pressemitteilung

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