Gremien geben Grünes Licht für Fortschreibung des Feuerwehrplans

VG Selters investiert in den nächsten fünf Jahren 1,5 Millionen Euro in Feuerwehren

VG Selters investiert in den nächsten fünf Jahren 1,5 Millionen Euro in Feuerwehren

Die Verbandsgemeinde Selters investiert in den nächsten fünf Jahren kräftig in ihre Wehren. Rund 1,5 Millionen sollen für die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen und Geräten bereitgestellt werden. Sorgen bereiten den Verantwortlichen die rückläufigen Personalzahlen.VG Selters

Selters. Bis 2022 ist die grundsätzliche Marschrichtung der Verbandsgemeinde Selters in Sachen Feuerwehr nunmehr festgeklopft. Der Verbandsgemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die von zahlreichen Feuerwehrangehörigen im Publikum verfolgt wurde, einstimmig die Fortschreibung des letztmals im Jahr 2003 überarbeiteten Feuerwehrplans. In der Sitzung wurde deutlich, dass die politischen Entscheidungsträger in Selters hinter ihren Feuerwehrleuten stehen. Der Plan sieht bis zum Jahr 2022 Investitionen von 1,5 Millionen Euro für die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen und Geräten vor.

Gleichzeitig kann die Verbandsgemeinde Selters aufgrund von Umstrukturierungen im Fuhrpark in diesem Zeitraum aber auch immense Einsparungen generieren. Die Fortschreibung, die in enger Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und der Feuerwehr ausgearbeitet wurde, wurde dem Verbandsgemeinderat durch Bürgermeister Klaus Müller und Wehrleiter Tobias Haubrich vorgestellt. „Die rund 1,5 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren hören sich zunächst immens an“, so Bürgermeister Müller. „Aber wenn wir nicht die vielen ehrenamtlichen Wehrangehörigen hätten, die mit Idealismus für die Verbandsgemeinde die Aufgaben des Brandschutzes und der Allgemeinen Hilfe wahrnehmen würden, müssten wir über ganz andere Zahlen beraten. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank“, lobte Müller weiter den Einsatz der Wehrangehörigen.

Der Feuerwehrplan verschafft einen Überblick über die Struktur der Verbandsgemeinde Selters mit Größe, Einwohnerzahl, Anzahl der Ortschaften und den Gefahrenschwerpunkten. Des Weiteren wird die Organisation der 16 örtlichen Einheiten mit Personalstärken, den drei Stützpunktbereichen sowie den Aufgaben und Schutzzielen der Feuerwehr beschrieben. Einen wichtigen Teil des gut 100-seitigen Plans nimmt der Investitionsplan für die kommenden fünf Jahre ein.

Hier wird beschrieben, welche Fahrzeuge und Geräte zur Ersatzbeschaffung anstehen oder gar gänzlich neu beschafft werden müssen. Damit wird Verwaltung und Politik ein wichtiges Werkzeug an die Hand gegeben, das es ermöglicht, frühzeitig die benötigten Gelder in die Haushaltsaufstellung einzuplanen. Die Fortschreibung setzt sich auch konkret mit der Personalentwicklung der Wehren auseinander. „Noch ist der Gesamtpersonalstand in der Verbandsgemeinde Selters in Ordnung. Aber bei einigen wenigen Wehren ist die Personalsituation eher kritisch und die Gesamtzahlen sind seit Jahren leider rückläufig“, führte Wehrleiter Haubrich aus. Die wichtigste Säule der Nachwuchsgewinnung stellten die Jugendwehren dar, ohne die so manche Einheit schon heute nicht mehr existieren würde. „Aber auch hier sind leider die Zahlen rückläufig“ erläuterte Haubrich weiter.

Im Zuge der Vorgespräche zur Fortschreibung des Feuerwehrplans überraschten die Einheiten Krümmel-Sessenhausen und Marienrachdorf mit einem Vorschlag, der den rückläufigen Zahlen durch den demografischen Wandel und die Stadtflucht junger Leute, aber auch der allgemein sinkenden Bereitschaft sich ehrenamtlich zu engagieren, gegensteuern soll. Die beiden Wehren baten Bürgermeister Müller in die Fortschreibung einen ergebnisoffenen Prüfauftrag aufzunehmen, ob eine Fusion der beiden Einheiten an einem neu zu errichtenden Standort zwischen den drei Ortsgemeinden möglich sei. Die beiden Einheiten, die aktuell gemeinsam über mehr als 50 Aktive verfügen und damit derzeit sehr gut dastehen, wollen so auch künftig den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe in den drei Ortsgemeinden auf einem hohen Qualitätsniveau sichern und sich auch attraktiver für Neumitglieder machen. Diese Idee fand ebenfalls die breite Zustimmung des Rates. „Ein so weitsichtiger und nachhaltiger Ansatz sollte unterstützt werden. Wünschenswert wäre es, wenn er zur Umsetzung käme und Nachahmer finden würde“, war die einstimmige Meinung der Mandatsträger. „Sollte diese Idee zum Tragen kommen, so hätte sich auch der Investitionsbedarf am Standort in Krümmel erledigt“ führte Bürgermeister Müller ergänzend aus. Im Plan ist zu lesen, dass das Gerätehaus der Wehr Krümmel-Sessenhausen sehr beengt ist und hier mittelfristig Investitionsbedarf besteht.

Pressemitteilung der VG Selters