Langjähriges Engagement im sozialen Bereich wurde gewürdigt
Verdienstmedaille für Dorothea Leistner
Siegburg. Mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland lenkt der Bundespräsident die Aufmerksamkeit auf Leistungen, denen er besondere Bedeutung beimisst. Dies gilt auch für Dorothea Leistner aus Meckenheim: Für ihr langjähriges Engagement im sozialen Bereich hat ihr der Bundespräsident die Verdienstmedaille verliehen. Aus den Händen von Landrat Sebastian Schuster empfing sie im Siegburger Kreishaus die Ordensinsignien.
„Richard von Weizsäcker muss an sie gedacht haben, als er sagte: Unsere Verfassung lebt von den Menschen, die sich selbst die Aufgabe suchen, mitdenken, sich an der Gesamtverantwortung für das Gesamtinteresse beteiligen und sich um ihre Mitmenschen kümmern.“ Mit diesen Worten würdigte Landrat Sebastian Schuster in seiner Laudatio den umfänglichen Einsatz von Dorothea Leistner für Kinder, Frauen, Migrantinnen und Migranten.
Seit etwa 1985 ist Dorothea Leistner mehrmals wöchentlich in der Hausaufgabenhilfe der Katholischen Grundschule Meckenheim tätig. Seit dem Jahr 2000 hat sie die Leitung des Teams mit etwa 20 Personen inne.
„Besonders Kindern mit Migrationshintergrund kommt die Förderung zugute. Neben dem Ausgleich von sprachlichen Defiziten trägt sie so auch zu einer erfolgreichen Integration bei. Der Erfolg gibt ihr Recht: Die von ihrem Team betreuten Kinder aus zugewanderten Familien müssen seltener eine Klasse wiederholen“, zitierte Landrat Sebastian Schuster aus der amtlichen Ordensbegründung.
Darüber hinaus gründete Dorothea Leistner 1996 den „Arbeitskreis Spätaussiedler“, den sie bis 2008 leitete. Bei monatlichen Treffen in entspannter Atmosphäre konnten sich die Frauen austauschen, heimische Gebräuche und Feste feiern. Mit diesen Treffen konnte den eingewanderten Frauen das Einleben in Deutschland erleichtert werden.
Seit 2008 leitet Dorothea Leistner den Gesprächskreis „Kultur und Politik“. Diesem gehören mehr als 20 Meckenheimer Frauen an. Regelmäßig werden hier Themen des öffentlichen Lebens unter sozialen, politischen und kulturellen Aspekten behandelt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Austausch und gegenseitige Besuche mit einem Frauenkreis in Halle an der Saale. Maßgeblich durch Dorothea Leistner als treibende Kraft besteht der Austausch - nach der deutschen Wiedervereinigung - seit etwa 20 Jahren. Von 2000 bis 2005 war sie Vorsitzende der „Frauen-Union“ und von 1996 bis 2004 sachkundige Bürgerin im Rat der Stadt Meckenheim.
Auch auf politischer Ebene begründete und pflegte sie eine lebendige „Ost-West-Partnerschaft“ mit der Frauen-Union des Halle-Saale-Kreises.
Im Jahr 2001 war sie Mitbegründerin des Vereins „Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum“.
Vier Jahre lang leitete sie den Verein und organisierte Ausstellungen. Bis heute ist sie als Vereinsmitglied zuständig für die Sektion „Kunst und Kultur“, führt im Museum Aufsicht und macht selbst Führungen.
„Wir sehen: Die Summe und Vielfalt der ehrenamtlichen Verdienste zeichnen ein Bild von Dorothea Leistner, das von der Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, geprägt ist“, würdigte Landrat Sebastian Schuster das Engagement der neuen Ordensträgerin in seiner Laudatio.