Linzer Feuerwehrtag in Kasbach

Vollstes Vertrauen für die Löschzüge der VG

Vollstes Vertrauen für die Löschzüge der VG

Die Auszeichnung mit dem Goldenen Feuerwehrehrenzeichen war der Höhepunkt des Linzer VG-Feuerwehrtages.

Vollstes Vertrauen für die Löschzüge der VG

Die drei neuen stellvertretenden Wehrführer und der „Ex“ wurden mit lebhaften Applaus von den Kameraden bedacht.DL

Kasbach-Ohlberg. Ein volles Haus bescherte der Linzer Verbandsgemeinde-Feuerwehrtag am Samstagnachmittag im Anschluss an die von Pfarrerin Ute Brodd-Laengner und Feuerwehrseelsorger Diakon Eberhard Rövenstrunk gehaltene ökumenische Messe den Löschzügen von Kasbach um die Wehrführer Berthold Bäcker und Andreas Jesberger sowie Ohlenberg um Wehrführer Jörg After als Organisatoren im Bürgerhaus Kasbach. Dort konnten VG-Chef Hans-Günter Fischer und Wehrleiter Thomas Nelles nicht nur die Kameraden der acht Löschzüge, die Alterswehr sowie die Jugendfeuerwehr um das Team der Jugendwarte Florian Ziegenhain und Andreas Mertesacker begrüßen, willkommen heißen konnten sie zudem die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth, den 1. Kreisbeigeordneten Achim Hallerbach, den stellvertretenden Kreisfeuerwehr-Inspekteur Holger Kunz sowie den Hausherrn, Bürgermeister Frank Becker.

„Deren beide kleinere Wehren belegen, wie bedeutsam gerade dies für ihre Orte und die Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens ist“, so der VG-Chef. Aber nicht nur diesen beiden Löschzügen, der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) bescheinigte er, eine ungemein starke Mannschaft zu sein, die geprägt sei von einem guten Teamgeist, einer hohen Motivation und beispielgebender Verantwortungsbereitschaft für ihr Gemeinwesen. „Wir in der VG Linz stehen in besonderem Maße hinter unserer FFW. Das zeigt ein Blick auf die Baumaßnahmen und Beschaffungen seit dem letzten VG-Feuerwehrtag im April 2015“, erklärte er. So war Anfang Januar bei der FFW Dattenberg das Mehrzweckfahrzeug (MZF 1) für rund 68.000 Euro in Betrieb genommen worden, während die Linzer Kameraden Mitte Januar ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20 für nicht ganz 360.000 Euro erhalten hatten, bevor sie sich knapp vier Wochen später über das MZF 3 mit Seilwinde freuen konnten, das mit weiteren rund 193.000 Euro zu Buche schlug - insgesamt Investitionen, für die nach Abzug der Zuwendungen über 451.000 Euro aufgebracht werden mussten. Hinzu kommen das Notstromaggregat für 84.000 Euro, die zentrale Atemschutzwerkstatt, die für circa 70.000 Euro im FW-Gerätehaus Linz untergebracht ist sowie die Neubeschaffung der Feuerwehreinsatzbekleidung, ein Projekt, das über vier Jahre mit Auftragsvolumen von rund 100.000 Euro inzwischen abgeschlossen ist. „Dafür aber hat die FFW in der VG Linz bei der Umsetzung ihres Schutzauftrages auch in sehr eindrucksvoller Weise gezeigt, dass die Menschen in unserer Heimatregion ihr vollstes Vertrauen schenken dürfen“, so Hans-Günter Fischer.

Und das konnte sie bei 181 Einsätzen, nur acht Alarmierungen weniger als in 2014, so dass die FFW Linz durchschnittlich alle 45 Stunden einen Einsatz oder Hilfeersuchen zu bewältigen hatte, erinnerte Thomas Nelles. Indem führte er als besonders langwierige und spektakuläre Einsätze den Handrutsch Anfang des Jahres an sowie den fast dreitägigen Großbrand Ende Mai auf dem ehemaligen Gelände der Firma Streif in Vettelschoß und das Unwetter Mitte Juni, das 23 Einsätze innerhalb von vier Stunden im gesamten Gebiet der VG bedingt hatte. „Allein diese markanten Beispiele machen es uns erneut deutlich, wie wichtig eine gut aufgestellte Feuerwehr zu jeder Tages- und Jahreszeit ist“, hob der Wehrleiter hervor, der den Kameraden für ihre zahlreiche, professionelle und unkomplizierte Hilfe zum Schutz der Bevölkerung und der Heimat Dank aussprach. In den bezog er auch den VG-Chef und den VAG-Rat mit ein, da diese die FFW nicht als notwendige Pflichtaufgabe sehen würden, sondern die Notwenigkeit erkannt hätten, eine leistungsfähige Wehr aufzustellen, zu unterhalten und zu optimieren. Ständig zunehmende Gefahren im Einsatzdienst, damit verbundene, umfangreiche Schulungsmaßnahmen neben den schon vorhandenen Übungsdiensten, vor allem aber Geräteprüfvorschriften, Einsatznachbereitungen und Verwaltungstätigkeiten, hätten dazu geführt, dass die Belastungsgrenze des ehrenamtlichen Feuerwehrmanns längst erreicht sei. „Mitte November wird uns dieses Thema „Wie können wir uns - die Freiwillige Feuerwehr weiter entlasten und im Allgemeinen auch weiter optimieren“ in einer Klausurtagung beschäftigen“, kündigte er an, bevor er mit dem Chef der Wehr mit Bianca Schmitt, Jana Maria Herring und Svenja Schneider drei FW-Frau-Anwärterinnen verpflichtete und dann zu überaus zahlreichen Beförderungen überging.

Zunächst aber galt es, mit Dirk Hermann einen „Pfundskerl“ zu entpflichten, der nach neun Jahren aus beruflichen Gründen sein Amt als Stellvertreter des Wehrführers von Sankt Katharinen, Tobias Schaarschmidt, niederlegte. „Sein Motto war nicht, sich in der ersten Reihe zu präsentieren, sondern wenn es darauf ankam, seinen Mann zu stehen und seine Funktion zu leben“, so Thomas Nelles, bevor er mit Hans-Günter Fischer den Chemikant und Verwaltungswirt Christoph Schwappacher zum neuen stellvertretenden Wehrführer ernannte. Der war erst vor rund dreieinhalb Jahren von Brühl nach Sankt Katharinen gezogen, wo der Oberbrandmeister, zu diesem wurde er am Samstag wenig später ernannt, eine Blitzkarriere bei dem Löschzug machte. „Dieses Vertrauen kommt aber von nicht irgendwo her. Als Mitglied der Feuerwehr Brühl wurde Christoph Schwappacher dort bereits bis zum Verbandsführer ausgebildet und vom Leiter der Feuerwehr als Verantwortlicher B-Dienst der Stadt Brühl eingesetzt“, wusste der Wehrleiter.

Anschließend wurde Oberbrandmeister Karsten Krupp zum neuen 2. stellvertretenden Wehrführer ernannt, ein Zeichen, dass der kleinste Löschzug der VG um Wehrführer Artur Schlüter einen Generationswechsel der Wehrführung intensiv vorbereitet, um so die Arbeit der Wehrführung erfolgreich fortführen zu können. Nicht neu, sondern nach zehn Jahren erneut zum stellvertretenden Wehrführer der FFW Linz wurde zudem Hauptbrandmeister Martin Wengert ernannt.

Anschließend wurden Josef Degen und Erich Schumacher aus Leubsdorf sowie Norbert Eckloff aus Sankt Katharinen wegen Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Weiter ging es nach den Grußworten von Achim Hallerbach mit der Verleihung des Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichens für 25-jährigen aktiven Dienst an Stefan Homscheid und Björn Nietzard aus Linz, Werner Hauschild und Dieter Thran aus Leubsdorf, Andreas Jesberger und Michael Frömbgen aus Kasbach sowie an Andreas Otten und Jörg Schwarz aus Dattenberg. Von Achim Hallerbach und dem stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspekteur abschließend ausgezeichnet mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige, aktive Zugehörigkeit zur FFW wurden zudem der Dattenberger Hauptfeuerwehrmann Helmut Kröll und der Vettelschoßer Wehrführer, Oberbrandmeister Martin Homscheid.