Abitur an der Rudolf-Steiner-Schule Neuwied

Vom Rosentörchenzur Allgemeinen Hochschulreife

Vom Rosentörchen
zur Allgemeinen Hochschulreife

Die Abiturienten der Rudolf-Steiner-Schule (v. l.): Annebärbel Atzenroth, Jörn Kröll, Amadea Hofstötter, Mare Meyer-Fredrich, Paulina Schäfer, Leon Nickenig, Frauke Euler, Jakob Knopp, Isabella Buhr, Henrike Görlich, Sarah Unkelbach, Johannes Stüber und Lioba Krüppel.privat

Neuwied. Vor 13 Jahren schritten sie durch ein rosengeschmücktes Törchen zu ihrem ersten Schultag. Jetzt feierte der diesjährige Abiturjahrgang Abschied von der Waldorfschule. Das Abimotto „Waldorfabi – leider geil“ spiegelte die Zufriedenheit mit der Schule wider. In einer berührenden Rede spielten sich drei Schülerinnen und ein Schüler gegenseitig die Bälle zu, erzählten begeistert und mit leichter Wehmut von ihrer schönen Schulzeit. „Wir hatten noch eine Kindheit, durften viel spielen, draußen Erfahrungen sammeln und in unserem Tempo lernen. Wenn ich heute sehe, dass Grundschulkinder schon in der dritten Klasse Leistungsstress haben, bin ich erst recht froh, hier gewesen zu sein.“ Selbstbewusste junge Menschen heben die Vorteile der Waldorfschulzeit hervor: „Die gemeinsam erarbeiteten Theaterstücke in der achten und zwölften Klasse fördern soziale Kompetenzen und eine sehr gute Klassengemeinschaft. All die Jahre immer wieder auf der Bühne zu stehen, nimmt die Angst, vor anderen etwas präsentieren zu müssen. Eine Fähigkeit, die uns im weiteren Leben sehr hilfreich sein wird.“ Genauso wie das Erarbeiten der großen Jahresarbeiten zu einem selbstgewählten Thema, zu dem ein Heft erstellt wurde und der Schulgemeinschaft eine Zusammenfassung präsentiert wurde.

„Wir als Waldorfschüler können zu unserem staatlichen Abschlusszeugnis noch eine ganze Liste zusätzlicher Erfahrungen und Praktika nachweisen, ob Landbaupraktikum, Feldmess-, Forst- oder Betriebspraktikum oder die Ausrichtung der jährlichen Projektwoche.“ Im letzten Jahr endete die Waldorfschulzeit nach zwölf gemeinsamen Jahren mit dem Waldorfschulabschluss und dem Realschulabschluss.

Diejenigen, die Abitur machen wollten, bereiteten sich in einen zusätzlichen 13. Schuljahr gezielt darauf vor. Einige der Klassenkameraden, die die Schule nach der zwölften Klasse mit dem Waldorfschulabschluss und dem Realschulabschluss verlassen hatten, waren der Einladung gefolgt und freuten sich mit ihren früheren Mitschülerinnen und Mitschülern.

Auch die Lehrerinnen und Lehrer bekamen ein gutes Zeugnis ausgestellt: In der Abiturzeitung ist zu lesen: „Vertraut auf Eure Lehrer, sie arbeiten mit Euch, nicht gegen Euch.“

Eine andere Schülerin schreibt: „Lehrer, die ihre Schüler erkennen, um sie kämpfen und ihnen helfen. Mit einem Augenzwinkern wurde so manch guter Tipp zum erfolgreichen Bestehen des Abiturs gegeben: ‚Ordentlich mitschreiben und auf die Anweisungen der Lehrer hören‘.“