Baumschnittkurs des Streuobstvereins Eifel/Ahr e.V. gut besucht

Vom gesunden Baum bis zur reichhaltigen Ernte

Vom gesunden Baum bis zur reichhaltigen Ernte

Gut 15 Teilnehmer konnte Dr. Karl Wilhelm Zens zur Baumschnittaktion in Antweiler begrüßen. Winfried Sander

Vom gesunden Baum bis zur reichhaltigen Ernte

Viel Interessantes wurde während des Kurses vermittelt.

Antweiler. Der Wetterbericht hat dieses Mal zum Glück nicht gehalten, was er „versprochen“ hatte: Bei zwar kühlen Temperaturen, aber teils sogar mit Sonnenschein konnten 15 Teilnehmer des diesjährigen Baumschnittkurses – darunter viele Gäste – viel erfahren und praktisch lernen. Der Vorsitzende Peter Richrath konnte Dr. Karl Wilhelm Zens aus Zülpich begrüßen. Er fand die richtige Ansprache für die Teilnehmer und den so wichtigen Zugang zum Tun oder Lassen. Der Ort des Geschehens war das Umfeld der Grundschule in Antweiler, wo der noch relativ junge Obstverein Eifel/Ahr e.V. bereits vor Jahren mit Unterstützung der Verbandsgemeinde Adenau Bäumchen für die Schule angepflanzt hatte, die jetzt einen Förderschnitt erhalten mussten. Zens gab zunächst Informationen zum richtigen Werkzeug – etwa Hand- und Baumscheren, die aneinander vorbeilaufende Klingen haben sollten und nicht solche, die die Äste letztendlich quetschen und damit an den Ästen zu große Wunden und möglicherweise für den Eintritt von Pilzen und sonstigen Schädlingen eröffnen. Dann der Ratschlag, Bäumchen möglichst früh zu schneiden, um einer Vergreisung, also einem frühzeitigen Altern schon mit fünf bis 10 Jahren vorzubeugen. Die Frage eines Teilnehmers „Warum überhaupt schneiden?“, konnte Zens einleuchtend beantworten: „Wild wachsende Bäume haben nur ein Ziel, nämlich die Vermehrung über möglichst viel kleines Obst, das zu Boden fällt und sich über die Kerne zu einem neuen Baum entwickeln kann. Wir Menschen wollen allerdings quantitativ weniger kleines Obst, sondern größeres Obst mit qualitativ hohem Anspruch an Aussehen und Geschmack!“ Das Grundprinzip des Schneidens: Die Suche nach der Mitte des Baumes, das Bestimmen von drei bis vier Leitästen, die möglichst in einem Winkel von 45 Grad und alles zusammen in die pyramidenförmig so genannte „Saftwaage“ zu bringen, also in einen ausgewogen Verteilung der Äste mit den späteren und zu erwartenden Früchten. Bei einigen Bäumen einfach, bei anderen gar nicht so einfach zu bestimmen, so dass gemeinsames Beratschlagen am Anfang steht und dann erst Schneidevorschläge gemacht werden, ehe es zum Schnitt kommt. Manche Fehlstellung konnte bei ganz jungen Bäumchen noch mit Hilfe der Spreizung mit Stöckchen und des Bindens durch Heranziehung von Ästchen „geheilt“ werden. Am Ende drückten alle Teilnehmer ihre Zufriedenheit über die Vorgehensweise und den erlebten Fortschritt aus. Wer sich für die Anlage von Obstbäumen interessiert, ist gerne eingeladen, sich die Ergebnisse vor Ort in Antweiler anzusehen. Zudem: Der Streuobstverein Eifel/Ahr e.V. ist mit Unterstützung öffentlicher Stellen dabei, ein größeres Grundstück in der Nähe von Leimbach zu pachten, auf dem „modellhaft“ eine Vielzahl unterschiedlicher Obstsorten angepflanzt werden soll. Die Idee dabei ist auch, das Obstbaumfreunde oder solche, die es werden wollen, für sich oder ihre Kinder bzw. Enkel einen oder mehrere Bäume als Paten übernehmen sollen und Unterstützung durch den Streuobstverein beim Pflanzen und Pflegen erhalten – die Kosten für die Bäumchen und den Stützpfahl werden übernommen. Bei Interesse vorab: Winfried Sander, Bellerwiese 32, 53518 Leimbach, Tel. 02691-1476, Fax 7080, Mail: umwelt_sander@t-online.de.