Landfrauen bei der Ökumenischen Familienwerkstatt HöVi zu Gast
Von Menschen für Menschen
Kreis Ahrweiler. Über 50 Landfrauen besuchten anlässlich der Delegiertentagung die ökumenische Familienwerkstatt HöVi in Köln Vingst. Den Besuch der Einrichtung mit dem aus Funk und Fernsehen bekannten Kölner Pfarrer Franz Meurer, „en echter Kölsche Jong“, hatte die Vorsitzende Ingrid Strohe wohl überlegt geplant. Denn Pfarrer Meurer wird zu den Adventsfeiern bei den Landfrauen in Dernau und Dümpelfeld als Referent erwartet.
Die Delegierten waren begeistert von ihm als Persönlichkeit, der kirchlichen und gesellschaftlichen Anliegen gleichermaßen offen gegenübersteht. Mit zahlreichen Beispielen erklärte er anschaulich Inhalt und Ziele der Einrichtung in Köln-Höhenberg und Vingst: „Wir befinden uns hee im Veedel, dem ehemaligen Arbeiterviertel, in dem die meisten Kölner Transferleistungen anfallen. Unsere Aufgabe ist es im „guten Miteinander“ den Sozial- und Lebensraum mit einem reichen Programm für die Familien, rund um das Jahr zu gestalten“, so Meurer.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Der Pastor stellte die Einrichtung als ökumenischer Kulturträger vor, der allein auf ehrenamtlicher Basis funktioniert. Der Mensch stehe im Mittelpunkt, die Liturgie sei zum Mitmachen angelegt. Einige Projekte wurden vorgestellt: Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei den Kindern. Jedes Jahr steht im Sommer das Ferienprogramm „die Kinderstadt“ an. Über 600 Kinder, die nicht in Urlaub verreisen, werden mit Unterstützung von 200 erwachsenen Helfern tagtäglich mit einem abwechslungsreichen Programm beschäftigt.
Der Pastor hat sich in Zusammenarbeit mit der IHK für ein Projekt zum Einstieg von Förderschülern in einen Beruf erfolgreich eingesetzt. Bewerbungshilfen durch Videoaufnahmen der Arbeitssuchenden wurden geleistet. Eine Bibliothek wird unterhalten, die durch Veranstaltungen mit Kindergärten und Schulen zusätzlich mit Leben gefüllt wird. Durch Spenden bestückte Kleiderkammern für Kinder und Erwachsene werden von den Menschen im Veedel nach Bedarf genutzt, ebenso die dienstägliche Tafel zur Essensausgabe an Bedürftige. Beim Rundgang durch die vielen Bereiche stießen die Landfrauen in der Fahrradwerkstatt auf einen 72-jährigen syrischen Ingenieur, der vor drei Jahren hier angekommen ist und Beschäftigung gefunden hat. Etwa 2.000 Fahrräder werden von ihm im Jahr wieder fahrtüchtig gemacht. Dieser Flüchtling ist voll des Lobes und dankbar, für das, was er hier erfahren durfte - ein Beispiel für den Erfolg der Grundprinzipien, die hier gelebt werden. Diese sind: die aufsuchende Gastfreundschaft, die unentgeltliche Inanspruchnahme der Leistungen, der öffentliche Zugang für jedermann.
Das Engagement von Pfarrer Meurer war überall zu spüren, egal, ob beim Zusammentreffen der ehrenamtlichen Mitarbeiter oder beim Auftragen der Speisen, Abräumen der Tische.
Die Landfrauen haben sich sehr umsorgt und wohl gefühlt. Unterbrochen wurden die Gespräche mit dem Pastor lediglich für die Delegiertenversammlung, die Gelegenheit bot, durch Geschäfts- und Kassenbericht die vielen Veranstaltungen der Landfrauen im Jahr 2016 in Erinnerung zu rufen.