Besucher des Frühlingsmarktes trotzten dem Aprilwetter

Wachtberg blüht auf

Streuobstwiesentour zu Fuß oder mit dem Fahrrad führte an verschiedenen Standorten vorbei, die vom Verein betreut werden

26.04.2017 - 11:52

Ließem. Das wechselhafte Aprilwetter konnte die Teilnehmer des Frühlingsmarktes auf dem Köllenhof in Ließem nicht beeindrucken. Die meisten Besucher sind schließlich Gartenarbeit gewohnt und haben gelernt, mit den Unbilden der Natur zurechtzukommen. Dafür konnte man auf Einladung des Streuobstwiesenvereins den Frühling in all seinen Facetten erleben.

Leckere Chutneys von Sheperd’s Green, Milchprodukte und Ziegenkäse vom Milchziegenhof Minten waren ebenso im Angebot wie veganer Dünger, Honig vom Imker und Knoblauch-Bärlauch-Öl von der Aktionsgemeinschaft für den Schutz der Landschaft in Wachtberg und Umgebung. Dass Tomate nicht gleich Tomate ist, stellte Ulrich Schulze von der Landesinitiative „Pflanzen genetischer Ressourcen“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen aus Münster mit einer Vielzahl von verschiedenen Tomatensorten unter Beweis. Ob „Schwarzer Prinz“, „Ochsenherz“ oder „Venusbrüstchen“ – hier war für jeden Geschmack etwas dabei. Die Baumschule Rheinhardt erläuterte die Anzucht von Obstbäumen, während Walter Schmitz und Birgit Fautsch aus den verschiedensten Obstsorten Schnäpse und Liköre hergestellt hatten.


Pflanzen, Kräuter und Gartenmöbel


Der Hofladen vom Wittfelder Hof war mit seinen Produkten ebenso mit von der Partie wie Petra Caspari von „Landgenuss Wachtberg“ mit Süßem und Herzhaftem aus eigener Produktion sowie Christiane Wendtlandt von „Mein Kräutergarten“ mit Bio-Kräutern in Spitzenqualität. Zur Gestaltung des Gartens gaben Ute und Stefan Muss vom Wachtberger Gartencenter wertvolle Tipps. Witzige Garten- und Balkonmöbel hatte Lea Müller-Blot von der Firma JARDECO im Angebot. Fragen rund um das „Klimaquartier Köllenhof“ beantworteten die zuständigen Architektinnen Severine Nicolaus und Katharina Chatterjee. Für das leibliche Wohl sorgten Monika Simons vom Oberbachemer Hofcafé und Ulrike Brücken. Sie verwöhnten die Gäste mit ihrem abwechslungsreichen Kuchenbuffet und lockten mit herzhaften Suppen.

Der Streuobstwiesenverein selbst war natürlich auch vertreten, hier konnte man mit Fritzdorfer Birnenbrand oder naturtrübem Birnensaft anstoßen. Zudem zeigten die Mitglieder um den Vorsitzenden Michael Behrend fast zwei Dutzend heimischen Apfelsorten und gaben so einen Einblick in die erstaunliche Vielfalt dieses beliebten Kernobstes. „Der Erhalt der heimischen Streuobstwiesen mit ihren Hochstamm-Obstbäumen ist uns enorm wichtig“, so der Vorsitzende Michael Behrend. Dass der Verein gute Arbeit leistet, bestätigte Vizebürgermeister Oliver Henkel (Grüne), der den Frühlingsmarkt offiziell eröffnete. Er wohnt selbst direkt neben einer Streuobstwiese und zeigte sich fasziniert vom Engagement des Vereins: „Ihr macht tolle Arbeit!“


Informative Wanderroute und Fahrradtour


Drei Dutzend Naturinteressierte folgten Wanderführerin Dorothea Hochgürtel auf einer sechs Kilometer langen Runde. Einige der insgesamt 25 Streuobstwiesen, die der Verein betreut, lagen auf dem Weg und wurden besichtigt. Dabei erfuhren die mit Wanderer alles über die verschiedenen Obstarten, deren Pflege und Verarbeitung sowie die ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen. „Sie dienen als wichtige Trittsteine für Tiere und Insekten und vernetzen so deren Lebensräume“, erklärte Hochgürtel. In Zusammenarbeit mit dem ADFC Bonn bot der Streuobstwiesenverein auch eine Fahrradtour durch die umliegenden Streuobstwiesen an.


Das kostenlose „Fitness- studio mitten in der Natur“


Insgesamt hat der Verein mittlerweile 550 Bäume unter seinen Fittichen, die allerdings auch das ganze Jahr über gepflegt werden müssen und viel Arbeit verursachen. Deshalb sucht man händeringend nach tatkräftigen Unterstützern, die mehrmals im Jahr selbst aktiv mit anpacken wollen. Vom Pflanzen über das Schneiden und die Pflege der Baumscheiben bis hin zur Ernte sei das ganze Jahr über jede Menge zu tun, doch es mangele an ehrenamtlichen Helfern. „Dabei kann man hier tatsächlich etwas Konkretes für die Natur leisten und sich dabei sogar noch fithalten“, skizzierte Behrend die Arbeit im Streuobstwiesenverein als kostenloses „Fitnessstudio mitten in der Natur“. JOST

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