Verbandsgemeinde Mendig

Waldsee Rieden feiert sein Jubiläum mit Eröffnung des ersten Traumpfädchens

Waldsee Rieden feiert sein Jubiläum mit Eröffnung des ersten Traumpfädchens

Riedener SeeblickHans-Peter Kappest

Rieden. Wer hätte das vor 35 Jahren gedacht, dass der Waldsee Rieden eine solche Entwicklung durchläuft. 1974 als Freizeitanlage genehmigt, wurde er vor fast genau 35 Jahren – im August 1982 - fertiggestellt und feierlich eröffnet. Der vier Hektar große, künstlich angelegte See erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Scherzhaft wird er als das größte „Weihwasserbecken der Welt“ bezeichnet. Da ist was dran, denn der Rehbach, der den See speist, entspringt nämlich im Riedener Pfarrhaus.

Große Eröffnung am

28. August 1982

Mit einem Riesenfest wurde der Waldsee vor 35 Jahren eingeweiht. Nicht nur extra nach Rieden angereist war der damalige rheinland-pfälzische Staatsminister für Verkehr und Wirtschaft, Heinrich Holkenbrink als Festredner, sondern er gehörte auch zu den Motoren des Projekts. Und dazu muss man auch den damaligen Landrat Dr. Georg Klinkhammer zählen, der sich persönlich für das Projekt Waldsee stark machte. Und auf der kommunalen Seite waren Verbandsbürgermeister Albert Syre und Ortsbürgermeister Edmund Racke für die Gemeinde Rieden diejenigen, die das Ganze mit gestalteten. Mit einem zweitägigen Programm zog der neue See Tausende von Besuchern aus der ganzen Region an, genau wie auch viele Touristen.

In guten und

in schlechten Zeiten

Dass so ein See nicht nur zum Anschauen gebaut wurde, versteht sich von selbst. Immer mehr entwickelte sich der Badebetrieb. Dies ging auch lange gut. Mit dem Inkrafttreten einer Badequalitätsverordnung im Jahre 1999 war die Wasserqualität nicht schlechter als vorher, aber die Grenzwerte wurden gesenkt. So kam es, dass im Jahre 2001 ein Badeverbot ausgesprochen werden musste. Alle Beteiligten bekannten, dass dieser Umstand schnell beseitigt werden musste. Der Zweckverband Waldsee Rieden, der Fremdenverkehrszweckverband Riedener Mühle, der Landkreis, die Verbandsgemeinde Mendig und die beiden Ortsgemeinden Rieden und Volkesfeld sprachen sich für den Erhalt des Sees als Badegewässer aus.

„Eine herausfordernde Rettung begann, die sowohl eine ausgefeilte technische Lösung zur Fernhaltung der Mischwassereinträge bedingte, als auch die Gewinnung von Investoren für den Bau eines Ferienparkes. Harte Überzeugungsarbeit, zahlreiche Sitzungen und der Glaube an den Lösungsweg waren schlussendlich von einem unglaublichen Erfolg geprägt, wie er heute für jedermann sichtbar ist“, betonen Bürgermeister Jörg Lempertz und seine Kollegen Ortsbürgermeister Andreas Doll und Rudi Wingender im Einklang.

Fachgutachten und eine Vielzahl von Gesprächen mit Fachbehörden führten dazu, dass der Waldsee durch Bau eines „Bypasses“ (Die Regenüberläufe aus der Ortsrandlage von Rieden werden durch ein Kanalsystem am See vorbei geführt) gerettet werden konnte. Nach Auskunft der Gesundheits- und Fachbehörden befindet sich das Badegewässer seitdem in einem einwandfreien Zustand und wird in den Sommermonaten von vielen Einheimischen und Gästen als Badesee genutzt. Schon in seinem Grußwort bei den Feierlichkeiten 1982 erwähnte Landrat Dr. Klinkhammer die strukturelle Bedeutung des Sees für die gesamte Tourismuswirtschaft und wies darauf hin, dass es geplant sei, auch ein Ferienhausgebiet zu errichten.

Doch dieser Plan musste zunächst etwas hinten anstehen. Doch einem Konsortium verschiedener örtlicher Unternehmen ist es zu verdanken, das seit zehn Jahren ein Ferienhausgebiet gewachsen ist, was seinesgleichen sucht. Der Dank gilt den Männern und Frauen, die damals den Mut besaßen, das Projekt anzugehen. Und beispielhaft seien hier Günther und Ilse Kröll, Rolf Busch und Walter Weiler genannt. Kein Feriendorf, wie man es gemeinhin kennt, welches von einem Unternehmen umgesetzt wurde. Ein ganz anders Modell kam hier zum Tragen. Viele Einzelbesitzer, die hier ein Ferienhaus bauten, stellen diese für Gäste zur Verfügung. Es stehen inzwischen über 70 Objekte zur Verfügung. Und welche Qualität diese Häuser haben, kann man am besten beschreiben, wenn man sich die Angebote von Ferienhäusern im deutschen Tourismusverband ansieht. Am Waldsee Rieden gibt es mehr 5-Sterne-Ferienhäuser, als in den Bundesländern Berlin, Sachsen, Saarland, Hamburg, Bremen und Hessen. Das sagt doch alles…

Traumpfädchen vervollständigen das touristische Angebot

Wandern ist die Freizeitbeschäftigung Nummer eins in Deutschland. Und die 26 Traumpfade im ganzen Kreis Mayen-Koblenz bieten als Wanderziel genau das, was die Wanderer wollen: Traumhafte Strecken durch die Natur mit einzigartigen Ausblicken und vielem kleinen und großen Sehenswertem. Und der große Bruder am Waldsee, der „Waldseepfad“ bekommt nun eine kleine Schwester. Denn nicht jeder möchte immer die großen Touren machen. Auch mal was kürzeres, quasi für zwischendurch. Und da bieten sich die Traumpfädchen an: „Spazierwanderwege“ mit einer Strecke von vier bis fünf Kilometern. Und es freut natürlich besonders, dass die ersten sechs Traumpfädchen im Kreis Mayen-Koblenz am Waldsee Rieden mit der Eröffnung des Traumpfädchens „Riedener Seeblick“ an den Start gehen. Gute Arbeit haben REMET und Gemeinden im Kreis da geleistet. Ein weiteres Highlight für alle Freizeitwanderer und Spaziergänger. Baden ist die eine Sache, die man am See machen kann. Aber der See hat noch viel mehr zu bieten. Die Firma Seal-Tours hat sich den See für ihr Outdoor-Wasserprogramm auserkoren. Mit dem Kanu mal über den See – kein Problem. Auch Kajaks befinden sich im Angebot, genauso wie Tretboote. Teambuildings mit Flossbau, die dann fahrtauglich sein müssen, gibt es genauso wie unzählige Outdoorerlebnisse an Land, um den See herum und in die Region.

Und wer dann vom Wandern, Baden oder Outdoorerlebnis Hunger und Durst bekommen hat, der ist bei den gastronomischen Betrieben am See bestens aufgehoben, ebenso in Rieden und Volkesfeld. Das Hotel-Restaurant Eifler Seehütte, dass zur Hälfte in den See gebaut wurde, besticht durch seine große Seeterrasse und einer großen Karte mit regionalen Spezialitäten und wer es lieber mediterran haben möchte, der sucht sich sein Plätzchen im kleinen italienischen Ristorante auf der gegenüberliegenden Seite.

Das Seefest –

Land – Wasser - Luft

Ein buntes Programm haben die Verbandsgemeinde Mendig und die Ortsgemeinde Rieden für die Eröffnung zusammen gestellt. Am Sonntag, 10. September geht es rund am Waldsee.

Um 11 Uhr startet die offizielle Eröffnung des Festes. Mit besonderer Freude kann auf die Geschichte des Waldsees zurückgeschaut werden, ehe dann die Bürgermeister der sechs ersten Städte und Gemeinden die Urkunden für die Premium-Spazierwanderwege in Empfang nehmen können. Dann geht es nahtlos über zum Frühschoppen, bei dem keine geringeren als das „Chaosorchester Weibern“ aufspielen. 17 junge Musiker mit ausreichender Bühnenerfahrung spielen alles, von Volksmusik bis klassische Blasmusik, von Stimmungshits bis zum Schlager, alles ist dabei. Abgelöst werden die jungen Musiker von „Vicky unplugged“, einer Band, die die Gäste mitnehmen wird: „Lass uns ehrliche, handgemachte Musik machen. Singen statt brüllen, zupfen statt Gitarre dreschen, Percussion statt Drums prügeln“ war die Vorgabe für das akustische Koblenzer Trio Vicky (Gesang), Oliver (Gitarre) und Stephan (Cajon, Percussion) im Dezember 2013. Abgehangene Hits von Norah Jones, Dido, Adele, Amy Winehouse oder deutschsprachige Bands wie Glasperlenspiel, Philipp Poisel, Frida Gold und Christina Stürmer erhalten einen akustischen Striptease, werden zum Teil neu eingekleidet und vom klebrigen Zuckerzeug befreit. Gabor Vosteen steht auf der Bühne. Und nicht nur das. Der vom Circus Roncalli und dem Hamburger Schmitt-Theater bekannte Komiker und Blockflötist hat eine Konzertshow kreiert, in der er Musik, Poesie und Comedy vereint. Sein Markenzeichen ist das einzigartige Spiel auf fünf Blockflöten gleichzeitig, welches ihm den Titel „Der Flötenmann“ eingebracht hat. Mit The Fluteman Show bringt er seinen ganz eigenen Flöten-Kosmos auf die Bühne.

Doch nicht nur auf der Bühne an Land wird etwas geboten. Mit ganz besonderer Freude können die Organisatoren die Greifvogelschau aus Hellenthal in der Eifel begrüßen und es wird große Augen geben, wenn die Adler, Falken und andere aus dem Kreisen über dem See auf einmal aus der Luft im Sturzflug – dicht über die Köpfe der Zuschauer - zu ihren Trainern fliegen.

Die Beller Backofenbauer werden mit ihrem mobilen Holzbackofen anrücken und ihr leckeres Holzofenbrot anbieten. Einige Infozelte der Rhein-Mosel-Eifel Tourismus, der Vulkanregion Laacher See, der Stadt Andernach oder der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel werden über die neuen Traumpfädchen und ihre touristischen Angebote informieren.

Natürlich werden auch zwei Wanderungen auf den neuen Traumpfädchen angeboten und von versierten Wanderführern begleitet. „Wasserlicht“ heißt Stelzentheater auf eine zauberhafte Weise. Man kann sich überraschen lassen. Eine große Hüpfburg sorgt für Unterhaltung bei den Kleinsten.

Und was auf dem Wasser angeboten wird, sollte man sich vor Ort selbst anschauen, denn man hat noch einige Überraschungen bereit und die Firma Seal-Tours wird einiges auf dem Wasser bieten.

Dass für Speisen und Trank bestens gesorgt ist, dafür sorgen die Riedener Vereine und die örtliche Gastronomie – Silberdistel, Forsthaus und Forellen-Müller. Und das Angebot reicht vom guten Mittagessen bis hin zu Kaffee und Kuchen.

Es versteht sich von selbst, dass kein Eintritt erhoben wird.

Das Programm: 11 Uhr: Festliche Eröffnung und Begrüßung durch Bürgermeister Jörg Lempertz; Ansprache von Landrat Dr. Alexander Saftig und Übergabe der Urkunden; Start der ersten Wanderung auf dem Traumpfädchen und anschließendPlatzkonzert mit dem Chaosorchester Weibern (bis 12.45 Uhr). 13 Uhr: Gabor Vosteen Flötenshow; 13.30 Uhr: Vicky Unplugged, Wasserlicht; 14 Uhr: Greifvogelschau Hellenthal; 14.30 Uhr: Vicky Unplugged; 15.30 Uhr: zweite Wanderung Traumpfädchen, Wasserlicht, Gabor Vosteen; 16 Uhr: Greifvogelschau Hellenthal; 16.30 Uhr: Vicky Unplugged; 17.00 Uhr:Wasserlicht.