Vogel- und Niederwildschutzgebiet am Ortsausgang von Puderbach in Richtung Daufenbach soll wieder aufblühen

Wanderer zieht es zurück in die Natur

Wanderer zieht es zurück in die Natur

Jagdpächter Heinz Kramer und Förster Michael Nass vor einer umgelegten Birke, die ein Beispiel für die Deckung bietet.UP

Wanderer zieht es zurück in die Natur

Wanderer zieht es zurück in die Natur

Puderbach. Besonders im Frühjahr, wenn alles grünt und blüht, zieht es auch die Fußgänger und Wanderer zurück in die Natur und oft auch auf den Wanderweg entlang des neu aufgeforsteten Biotops am Ortsausgang von Puderbach in Richtung Daufenbach. Linksseitig beginnt dort ein auch streckenweise geteerter und stark frequentierter Wanderweg, der an dem in den vergangenen Jahren stark vernachlässigten Biotop entlangführt.

Vor drei Jahren entschloss sich Jagdpächter Heinz Kramer, etwas dagegen zu unternehmen. Er fragte bei der Ortsverwaltung Puderbach an, ob er die Wiederbelebung des Biotops nicht übernehmen könne. Die Orts- und auch die Forstverwaltung nahmen gern an und boten ihrerseits die ihnen mögliche Unterstützung an. So entstand vor drei Jahren eine gute Kooperation, die auch schon erste Früchte trägt.

In dem insgesamt 700 Meter langen und zwischen 20 und 50 Metern breiten Biotop pflanzten die vier Jagdpächter mit Unterstützung des Försters Michael Nass und der Gemeindearbeiter insgesamt 1450 neue zur Verfügung gestellte Pflanzen. Gleichzeitig beschnitten sie die schon stehenden Bäume, so dass sie keine Anflugspunkte mehr für Raubvögel darstellten, besonders nicht für Krähen und Elstern.

Da eine Elster im Schnitt 30 Nester ausraubt, müssen die Vögel ganz besonders in der Brutzeit und während der Aufzucht ihrer Jungen geschützt werden.

Dazu sollen die gepflanzten Sträucher und Hecken durch regelmäßigen Beschnitt so wachsen, dass sie in Bodennähe einen dichten Schutzwall bieten, unter dem sich die Vögel und anderes Niederwild vor ihren Jägern verstecken und ihre Nester bauen können.

In den nächsten drei Jahren sollen die Pflanzen eine einheitliche dichte Decke von einer relativ gleichmäßigen Höhe zwischen zwei Metern und 3,50 Metern bilden, die durch regelmäßige Pflege auch so bleiben soll. Darunter wachsen dann in Bodennähe Himbeer- und Brombeersträucher, Gräser und Weißdorn, die einen optimalen Schutz für Vögel und Niederwild bieten. Bereits jetzt wurden die ersten Lärchenpärchen und Schwalben gesichtet, die es seit Jahren in dieser Gegend so gut wie nicht gegeben hat.

Damit all dies auch so funktioniert und die Arbeit, die die vielen Helfer in die Wiederherstellung des Biotops investiert haben, nicht umsonst war, ist allerdings auch die Mithilfe der Bürger unbedingt erforderlich. Besonders in der Brutzeit ist es wichtig, dass Hunde entlang des Biotops angeleint werden, die Fußgänger auf den Wegen bleiben und nicht die jungen Pflanzen niedertrampeln oder abreißen und damit die brütenden Tiere aufschrecken. In diesem Frühjahr werden auch entlang des Wanderwegs Infotafeln mit entsprechenden Hinweisen aufgestellt, so dass Spaziergänger wissen, wie sie sich verhalten sollten, um die Natur nicht zu schädigen. Natürlich darf auch in diesem Gebiet nicht gejagt werden. Lediglich im Winter dürfen hier Predatoren gejagt werden.

Wenn alle ein wenig mithelfen und Rücksicht nehmen, kann dieses Biotop in drei Jahren seine volle Funktionsfähigkeit als Schutzgebiet entfalten und wieder vielen einheimischen Vögeln und Kleinwild einen Unterschlupf bieten.