Erfolgreiche Pressekonferenz in Berlin zum 10-jährigen Bestehen der Premiumwege des Kreises

Wanderexperte Prof. Quack: „Bei den Traumpfaden wurde alles richtig gemacht!

Wanderexperte Prof. Quack: „Bei den Traumpfaden wurde alles richtig gemacht!

Berichteten auf der ITB von der Erfolgsgeschichte der Traumpfade und des Wandertourismus: (v.li.) Jochen Becker (Deutsches Wanderinstitut), Landrat Dr. Alexander Saftig, Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack (Ostfalia Hochschule) und Henning Schröder (Remet und WFG). privat

Wanderexperte Prof. Quack: „Bei den Traumpfaden wurde alles richtig gemacht!

Berlin. Die jüngst in Berlin zu Ende gegangene Internationale Tourismus-Börse (ITB) ist die führende Plattform für das weltweite touristische Angebot. Reisefavoriten wie Spanien, Türkei oder Griechenland präsentieren sich hier genauso wie Südafrika oder die Malediven als exotische Destinationen. Mittendrin auch der Landkreis Mayen-Koblenz, der in diesem Jahr zum 10-jährigen Bestehen der Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land zur Pressekonferenz auf der ITB einlud. Unter dem Titel „10 Jahre Traumpfade – wir setzen weiter (erfolgreich) auf Wandertrends“ wurde den nationalen und internationalen Pressevertretern ein erfolggekröntes touristisches Infrastrukturprojekt vorgestellt, das seinesgleichen sucht.

Die Mitwirkenden der von der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (Remet) organisierten Pressekonferenz lieferten hochkarätige Beiträge. Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack war vom Forschungszentrum Wandern des Deutschen Wanderinstituts an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter angereist. Quack, der auch Leiter des Kompetenzzentrums Tourismus der Bundesregierung ist, benannte Entwicklungen im Wandertourismus und Wandertrends und gab Einblicke in die Zukunft des Wanderns.

Wie hat das Wandern eine ganze Region touristisch verändert und zum Traumpfadeland Rhein-Mosel-Eifel gemacht? Landrat Dr. Alexander Saftig präsentierte hierzu Zahlen und Fakten. Von den Erkenntnissen der Wanderforschung, die vor Ort in Mayen-Koblenz umgesetzt wurden und werden, berichtete der 2. Vorsitzende des Deutschen Wanderinstituts Jochen Becker. Henning Schröder, Geschäftsführer von Remet und WFG (Wirtschaftsförderung Mittelrhein), moderierte die Veranstaltung.

Das Wandern als Trend erspürt und unter eine Marke gestellt:

2005 hatte das Deutsche Wanderinstitut einen „Megamarkt Wandern“ ausgemacht und ermittelt, dass immer mehr Deutsche wandern und dass sie immer häufiger wandern. Jochen Becker zeigte auf, dass dabei bei den Wandermotiven „Natur genießen“ ganz oben stand; bevorzugte Wanderziele waren ursprüngliche Natur und Aussichten. Ganz klar im Trend lagen Rundwanderungen. Die Verantwortlichen in MYK erkannten die Chance und ließen die wandertouristischen Stärken des Kreises feststellen, die mit den höchst unterschiedlichen Natur- und Kulturlandschaften an Rhein, Mosel und in der Eifel beträchtlich waren. Ab 2008 wurden auf Grundlage der Forschungen des Deutschen Wanderinstituts 26 Premiumwege im Halbtages- und Tagesformat umgesetzt, welche die Region in all ihrer Vielfalt darstellten. Sie waren deutschlandweit die ersten Rundwanderwege in Premiumqualität, die unter eine Sammelmarke mit einem einheitlichen Qualitätsversprechen gestellt wurden: die Traumpfade.

Die Entwicklungen im

Wandertourismus richtig

vorausgesehen:

Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack legte dar, dass Wandern ein Massenphänomen geworden ist: „Rund 24,6 Millionen Deutsche haben ein ausgeprägtes Interesse am Wandern im Urlaub.“

Für den Kreis MYK bedeuten die Traumpfade eine enorme Wertschöpfung für Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel, wie Landrat Dr. Saftig ausführte: Innerhalb des 10-jährigen Bestehens sind allein die Übernachtungszahlen im Landkreis um 30 Prozent gestiegen. Das Zielgruppenspektrum befindet sich dabei im Wandel. Quack: „Auch Jüngere begeistern sich immer mehr fürs Wandern.“

Die unter 30-Jährigen laufen dabei lieber kurze Strecken. Die neuen, kürzeren Traumpfädchen, die mittlerweile das Infrastrukturprojekt Traumpfade erweitern, sprechen also nicht nur ältere Wanderer, sondern gerade auch Jüngere an, ebenso Familien mit Kindern.

Weitere Wandertrends

stetig im Blick:

„Wandern wird zur ,touristischen Ware‘“, unterstrich Prof. Quack. Hier geht es um die besonderen Erlebnisse und Erfahrungen, die rund ums Wandern ermöglicht werden – von guter Verpflegung (Gastgeber) bis zu speziellen Events. Das Traumpfadeland Rhein-Mosel-Eifel ist seit 2015 als Premium-Wanderregion zertifiziert. „Hier gibt es ein Gesamtkonzept mit fünf Bausteinen, das heißt die Traumpfade bieten mehr als nur gute Wanderwege“, so Landrat Saftig. Den Wandertrend Digitalisierung haben die Traumpfade mit interaktivem Routenplaner und 3D-Flug im Internet bereits 2008 aufgegriffen und mit der Traumpfade-App erfolgreich fortgesetzt. Auch die vom Deutschen Wanderinstitut ins Blickfeld gerückte neue touristische Zielgruppe der Spazierwanderer wird im Traumpfadeland Rhein-Mosel-Eifel seit Herbst 2017 bedient: „Als erste Wander-Dachmarke haben wir mit den Traumpfädchen Premium-Spazierwanderwege realisiert und haben damit großen Erfolg“, resümierte Landrat Saftig.

Wie sieht die Zukunft des

Wandertourismus aus?

„Der Markt ist stabil“, führte Prof. Quack aus. „Es gibt Potenziale vor allem bei Jüngeren und Seltenwanderern sowie im Tages- und Kurzausflugsbereich.“ Das erfordere zum einen klare Prioritäten im Hinblick auf gute Wegeinfrastruktur und Wegemanagement. Zum anderen gehe es um die Gestaltung der Wanderwege mit ergänzenden Leistungen – also auch einem Angebot an interessanten Veranstaltungen und Touren, wie es auf der Traumpfade-Internetseite zu finden ist. Ein dritter entscheidender Punkt ist die informative wie emotionale Kommunikation, vor allem in den digitalen Medien. „Bei den Traumpfaden wurde alles richtig gemacht“, sagte Quack abschließend zum touristischen Wander-Modellprojekt in Mayen-Koblenz. Und Moderator Henning Schröder ergänzte: „Vor zehn Jahren haben wir Qualität versprochen und dieses Versprechen bis heute gehalten – auch dank unseres Wegemanagements und dem Förderprogramm der WFG.“

Pressemitteilung der

Tourist-Information Vulkanregion Laacher See