Besuch der Gemeinschaftsgrundschule Meckenheim-Merl an der Kinderuni Bonn.

„Wer von euch hat ein Gehirn?“

„Wer von euch hat ein Gehirn?“

Zum ersten Mal im Hörsaal einer Uni.Volker Lannert (Uni Bonn)

„Wer von euch hat ein Gehirn?“

Interessiert verfolgen die Grundschüler den Ausführungen des Professors.

„Wer von euch hat ein Gehirn?“

An Hand von spielerischen Elementen wurde die Theorie vertieft.

Bonn. 16.14 Uhr und 50 Sekunden. Der Countdown läuft. Etwa 400 Kinder aus Bonn und Umgebung zählen laut von zehn runter und klopfen dann heftig auf die Schreibtische im Wolfgang-Paul-Hörsaal.

Mit dabei sind 15 Schülerinnen und Schüler der GGS Meckenheim-Merl.

Frau Dr. Grugel, die die Kinderuni organisiert, hat den Kindern schon freundlich die reservierten Plätze in den vorderen Reihen zugewiesen. Die Vorlesung von Prof. Weber beginnt pünktlich um 17.15 Uhr. Schon seine erste Frage an die kleinen Studenten „Wer von euch hat ein Gehirn?“ deutet darauf hin, dass ein schwieriges Thema humorvoll und kindgerecht dargeboten werden wird. Nachdem über die Leistungen des Gehirns gesprochen wurde, ist jedem im Hörsaal klar: Ohne Hirn läuft gar nichts! Die Zuhörer erfahren auch, dass ein Baby immerhin schon ein Gehirn von 400g besitzt und dass ein Erwachsener dann stattliche 1.500 g Gehirn auf die Waage bringt. 100 Milliarden Gehirnzellen, (eine Zahl mit elf Nullen) sorgen dafür, dass Menschen denken, fühlen, sprechen, sich bewegen und sich entscheiden können.

„Marshmallow-Experiment“

Nach dem einführenden Grundlagen über das menschliche Gehirn kommt Prof. Weber zum eigentlichen Vorlesungsthema: „Wie wir Entscheidungen treffen“. Mithilfe von Computertomografen wurden viele Tests gemacht, um herauszufinden, was im Gehirn passiert, wenn wir etwas gut finden und uns dafür entscheiden. Das Gehirn findet tolle Autos gut, Schokolade und Geld, leider auch Drogen, aber zum Glück auch Freundschaft, Fairness und Familie. Nach so viel Theorie wird es Zeit für ein spielerisches Experiment, dem „Marshmallow-Experiment“ nachempfunden: Zwei ausgewählte Kinder dürfen zum Professor kommen und sich entscheiden, ob sie ein Schokobonbon lieber sofort wollen oder zwei Stück in einer Viertelstunde. Für beide Kinder ist klar, eine Viertelstunde ist kurz und zwei Stücke sind besser als eins. In einem weiteren „Spiel“ dürfen zwei bekennende Fans des 1. FC Köln und des BVB Dortmund jeweils eine Schokolade aus den Bechern ihres Vereins probieren und entscheiden dann, welche Schokolade besser schmeckt. Tatsächlich schmeckt die Schokolade des Lieblingsvereins besser, auch wenn es sich um dasselbe Produkt handelt. Mit diesen vielen Informationen und neuen Erkenntnissen machen sich die Meckenheimer Schulkinder zurück auf den Heimweg. In der Bahn reicht Frau Bienentreu, Schulleiterin der GGS, Schokoladenstücke herum mit der Frage: „Möchtest du jetzt ein Stück oder nächste Woche lieber zwei?“. Wie da die Entscheidung wohl ausgefallen ist?