Schwester Blandine Merten-Archiv soll feste Bleibe in Ahrweiler finden

Wertvolle Sammlung erhält neuen Platz

Wertvolle Sammlung erhält neuen Platz

Anna Dietz kommt aus Bad Kreuznach eigens zum Blandine-Reliquiar. Fotos: PHILÖ

Wertvolle Sammlung erhält neuen Platz

Das Blandinen-Reliquiar.

Wertvolle Sammlung erhält neuen Platz

Blick ins Archiv: Karin Gruber blättert einen Brief nach gemeinsam mit Oberin Maria Monheim.

Wertvolle Sammlung erhält neuen Platz

Wertvolle Kreuzigungsgruppe aus dem Mittelalter.

Ahrweiler. „Liebe Schwester Blandine, du hast uns geholfen, bitte lass unseren Jungen lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und zu gehen!“ heißt es in einer schriftlichen Fürbitte an Schwester Blandine. Und im wahrsten Wortsinne hilft der Glaube, Berge zu versetzen oder bewirkt eben Schwester Blandine Wunder. Auf jeden Fall geschieht folgendes: Das Elternpaar kommt mit dem bisher eingeschränkt gehfähigen Kind zu Schwester Blandines Reliquiar. Nach Gebet und Entzünden einer Kerze nehmen sie ihr Kind wieder mit zum Auto. Und zuhause angekommen, kann der Junge plötzlich selbständig laufen, erst noch auf wackligen Beinen, dann aber sicher. „Dieser Bericht ist eine der vielen Wunder-Erfahrungen, die tagtäglich in Briefen zu lesen sind, die im bisherigen Ahrweiler Schwester-Blandine Kloster-Archiv eintreffen. „Wie sehr wir die Schließung unseres Klosters in Ahrweiler auch bedauern, an einem halten wir fest: Das Schwester Blandine Merten-Archiv wird einen dauerhaften Platz in der Stadt behalten, „sagt Ursulinenoberin Maria Monheim im Gespräch mit „Blick aktuell“. Weltliche Angestellte werden das Archiv weiterhin betreuen. Wo in Ahrweiler das Archiv mit seinen hunderten an Aktenordnern und der kompletten Büroeinrichtung von Internet bis Faxgerät seinen Platz erhalten wird, steht noch offen. Aber verlassen wird das Archiv den Klosterberg. Das Vermögen aus dem Verkauf der Liegenschaften am Ahrweiler Calvarienberg an die Aachener Landmarken AG fließt ausschließlich in die Stiftung der Schulen ein, wie von „Blick aktuell“ berichtetet. Auf dem Calvarienberg wird aber dennoch ein Gotteshaus der jetzigen zwei ineinander verschachtelten Kirchen verbleiben. Es ist dann das derzeit kleinere Gotteshaus. Das Reliquiar von Schwester Blandine wechselt dann in diese Kirche. Gottesdienstbesucher und Touristen kennen in der Regel nur die große Kirche, die schon von den Franziskanern erbaut wurde. Sie soll profaniert werden. Das kleinere Gotteshaus, das sogenannte „Schwesternchor“ bleibt für den Gottesdienst erhalten. Von ihrem Innern aus kann man die große Kirche nicht sehen. Es wird zudem eine Trennwand eingebaut werden. Sowohl das Blandinen-Reliquiar als auch die wertvolle Kreuzigungsgruppe, die schon im Mittelalter entstanden ist, wird im „Schwesternchor“ einen neuen Platz bekommen. Auch das ist Teil des Vertrages mit der Aachener Landmarken AG, die den Klosterberg übernehmen wird. Neben den Schwestern kümmern sich Angestellte Tag für Tag um die Flut von Briefen, die aus aller Welt am Calvarienberg eintreffen. Alle wollen beantwortet werden, manche betteln um ein Gedächtnisfoto von Schwester Blandine, andere bitten darum, dass eine Kerze in der Kirche für die Bittenden entzündet wird.

Da Schwester Blandine an einem 18. verstarb, wird an jedem 18. eines Monats eine Messe in der Kirche auf dem Calvarienberg und in der Trierer Blandine-Merten-Kapelle gefeiert. Diese Messen sind jeden Monat gut besucht. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Glaube eine zentrale Rolle im Leben vieler Menschen spielt.