Neuausrichtung des Koblenzer Brasilienvereins e.V. „KoBra“
Ziel der „KoBra“ im Zentrum von Rondonópolis wurde erreicht
Im neuen Zentrum in Alfredo de Castro finden Jugendliche und ihre Familien Hilfe
Mayen-Koblenz. Auf der KoBra-Mitgliederversammlung am Anfang März berichtete der Vorsitzende Guido Fuhrmann zunächst über die Vorkommnisse 2017 in Rondonópolis, insbesondere über die Schließung der Jugendzentren in Vila Operária, der Pfarrei von Pfarrer Lothar Bauchrowitz.
Elisângela, ihre Mitarbeiter/Innen und der KoBra-Vorstand waren der Meinung, die Situation im Stadtzentrum habe sich derart verbessert, dass eine Betreuung der Jugendlichen im Sinne der Satzung von KoBra nicht mehr gerechtfertigt sei.
Das KoBra-Ziel „armen, lernwilligen Kindern zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen“, wurde für Hunderte verwirklicht. Der Einsatz über 30 Jahre war ein
voller Erfolg. Dies wurde und wird auch immer wieder von den über Jahre betreuten Jugendlichen beteuert mit dem Hinweis, dass sie nur dank der Hilfe von KoBra jetzt in der Lage sind, eine Familie zu ernähren.
Mittlerweile findet man die Notleidenden nur noch am Rand von Rondonópolis, zehn bis 15 Kilometer von unserem bisherigen Zentrum entfernt. Diese Familien - zum Teil auch Leprakranke - leben dort noch unter sehr ärmlichen Verhältnissen, nicht selten sogar noch in selbsterrichteten Hütten. Ein festes Einkommen haben sie nicht, die meisten müssen ihren Lebensunterhalt mit weniger als 80 Euro pro Monat bestreiten. Erfreulicherweise besuchen alle Kinder eine Schule.
Da den Jugendlichen der Besuch unserer bisherigen Jugendzentren leider nicht möglich war, hat sich KoBra entschlossen, ab 2018 die Arbeit in diese Stadtviertel zu verlegen. Erfreulicher Weise hat uns die katholische Pfarrei in „Alfredo de Castro“ einen Raum mit Küche zur Verfügung gestellt, in dem KoBra-Mitarbeiter seit 5. März vor- und nachmittags an vier Tagen inzwischen 97 Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren in ihrer schulfreien Zeit bei den Hausaufgaben betreuen und sie mit Spiel, Theater und Musik unterhalten werden. Einige der Kinder kommen hungrig ins Zentrum und warten sehnsüchtig auf den von KoBra vorbereiteten Imbiss.
Neben dieser Aktivität werden verstärkt die Familien auch in ihren Wohnungen aufgesucht, sowohl in „Alfredo de Castro“ als auch im Stadtviertel „Pe. Lothar“,
um ihnen zu helfen. Das Motto „sehen, hören, handeln“ hofft KoBra jetzt wieder verstärkt umsetzen zu können.
Um dies alles verwirklichen zu können, hat unter anderem der Lionsclub Neuwied-Andernach im Februar 2018 ein Benefizkonzert veranstaltet und die Verwaltung von Rondonópolis einen Zuschuss von 220.000 Reais bewilligt, das sind circa 4.800 Euro pro Monat. Mit diesen Mitteln können zusätzliche Hilfskräfte und Fahrtkosten finanziert werden.
Leider sind die Busverbindungen sehr schlecht, sodass der Transport täglich mit dem KoBra-Pkw von dem noch vorhandenen KoBra-Zentrum I aus bewerkstelligt werden muss. In diesem Zentrum finden nach wie vor noch Computerkurse statt, die von der Genossenschaftsbank „Sicredi“ finanziert werden. Auch die Familien, die noch von deutschen Paten unterstützt werden, werden nach wie vor dort betreut. Deshalb bleibt das KoBra-Büro weiterhin in den KoBra eigenen Räumen, dem sogenannten Zentrum I auf dem Kolpinggelände in Vila Operária.
Über weitere Ergebnisse wird der Vorsitzende Dr. H.-J. Mürtz zu gegebener Zeit informieren. Er wurde nach dem Kassen- und dem Kassenprüfer-Bericht mit anschließender Entlastung des Vorstandes mit einer Stimme Enthaltung wiedergewählt. In einem kurzen Mediavortrag berichtete er dann über die derzeitige Situation in „Alfredo de Castro“.
Wer mehr wissen möchte, kann sich jederzeit wenden an: Dr. Hans-Josef Mürtz, Oberstraße 21, in 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Telefon (0 26 41) 91 54 11 und/oder per Mail unter d-h.muertz@t-online.de. Spendenkonto bei der KSK Kruft, IBAN: DE65 5765 0010 0090 0025 77.