Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Cochem-Zell

Spitzen-GRÜNE begegnen Ehrenamtlern

Landesvorsitzende und Fraktionschef in Müllenbach

Spitzen-GRÜNE
begegnen Ehrenamtlern

Die Spitzen-GRÜNE begegnen Ehrenamtlern.Foto: privat

06.01.2016 - 16:05

Cochem-Zell. „Wenn viele Menschen ein wenig von ihrer Energie einbringen, entstehen erstaunliche Dinge.“ Zu diesem Fazit gelangte die Vorsitzende der rheinland-pfälzischen GRÜNEN, Katharina Binz, im Anschluss an ihre Begegnung mit selbst organisierten Initiativen im Kreis Cochem-Zell. Der Kreisvorstand hatte sie und den Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Daniel Köbler, eingeladen, sich einen Eindruck von der Vielfalt bürgerschaftlichen Engagements im Kreis zu verschaffen.

Stellvertretend für das ganze Spektrum von Vereinen, Initiativen und informellen Gruppen waren die beiden zu Gast beim Kulturverein Alte Schule in Müllenbach. Der Verein hat es sich zur Aufgabe, das kulturelle Leben durch Auftritte hochkarätiger internationaler Musiker zu bereichern.

Für das soziale und humanitäre Spektrum war die Initiative „Moselbrücke nach Nepal“ eingeladen. Deren Vertreter Peter Jobelius schilderte, wie sich im Anschluss an das verheerende Erdbeben im letzten Jahr in seiner Heimatgemeinde Ernst eine Welle der Solidarität entwickelt hat. Ein Gastronom nepalesischer Herkunft half, die Unterstützung in die richtigen Kanäle zu leiten. Aus dem spontanen Engagement hat sich ein Verein gegründet, der mittlerweile über 16000 Euro gesammelt und und an Aufbauprojekte übergeben hat.

Die Gastgeber des Treffens, Frans und Katrin Somers, haben vor einigen Jahren die alte Schule in Müllenbach erworben und mit Leben gefüllt. Frans Somers betreibt dort eine Kunstgalerie und ein kleines Museum mit prähistorischen Exponaten. Regelmäßig öffnen sie ihr Haus für Musik-Events. Außerdem beherbergen sie seit einigen Wochen eine syrische Flüchtlingsfamilie.

„Vieles, was in den Ballungsräumen von öffentlichen oder kommerziellen Trägern angeboten wird, müssen wir hier auf dem Land selbst organisieren. Wir sind dazu bereit. Aber wir erwarten von der Politik, dass sie die Bedingungen dafür schafft.“

Joscha Pullich, der Vorsitzende des Kreisverbandes der GRÜNEN, erläuterte die Schwierigkeiten, mit denen engagierte Bürger zu kämpfen haben. Dazu gehören oft bürokratische Hürden, schlechte Verkehrsanbindungen, manchmal auch finanzieller Förderbedarf. Insbesondere die Betreuung der Flüchtlinge sei ohne das Ehrenamt undenkbar. „Es gibt Menschen, für die die Willkommenskultur zu einer Vollzeit-Aufgabe geworden ist. Wenn diese dann feststellen, dass ein großer Teil ihres Einsatzes in Papierkrieg und Fahrdiensten besteht, weil es keine Busverbindungen gibt, ist das frustrierend. Hier kann nur politischer Gestaltungswille helfen, denn die Verantwortlichen vor Ort, auch in den Verwaltungen, arbeiten seit langem am Limit.“

Den traditionellen Vereinen im ländlichen Raum macht besonders die demographische Entwicklung zu schaffen. In vielen Fällen liegt die Last auf den Schultern von einigen wenigen Aktiven, und es wird immer schwieriger, junge Menschen an das Vereinsleben zu binden.

Katharina Binz kann diese Beobachtung bestätigen. Die Landesvorsitzende stammt aus dem Landkreis Cochem-Zell und ist in einem kleinen Hunsrückdorf aufgewachsen. Die beiden Politiker aus Mainz hörten aufmerksam zu und zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt, der Nachhaltigkeit und dem hohen Niveau, auf dem ehrenamtliche Initiativen hier arbeiten. „Es ist unser erklärtes Ziel, bürgerschaftliches Engagement zu stärken“ erklärte Daniel Köbler. „Die Menschen vor Ort sollen ermutigt werden, ihre Lebensverhältnisse selbst mitzugestalten. Wir müssen die Menschen einbinden, müssen zu einer Kultur der Beteiligung finden, sowohl im politischen Raum wie auch vor Ort. Diejenigen, die sich einbringen, müssen die Erfahrung machen, dass ihr Engagement sich lohnt.“ Er verwies auf die bisher relativ reibungslose Integrationsarbeit in Rheinland-Pfalz und machte deutlich, das für ihn die Einbindung der Menschen und die Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements von großer Bedeutung ist. „Die Lebensqualität auf dem Land hängt an den Menschen, die sie gestalten Und diese verdienen Unterstützung.“

Pressemitteilung

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