Romanticum richtiger Schritt zur Vermarktung des Welterbe Oberes Mittelrheintal

Kluge Entscheidungder Stadtratsmehrheit nicht klein reden

Kluge Entscheidung
der Stadtratsmehrheit nicht klein reden

Die tourismuspolitischen Sprecher der SPD und FBG, Christian Altmaier (li.) und Joe Wilbert (re.)im "Romanticum". privat

Koblenz. Die Rhein-Romantik hat weltweit einen guten Namen und lockt jährlich hunderttausende Besucher ins Welterbe Oberes Mittelrheintal. Allerdings fehlte bis zur Eröffnung des „Romanticum“ im Kulturbau Koblenz eine attraktive Anlaufstelle für Gäste aus nah und fern, um sich auf die Erlebnisse, Sagen und Mythen einzustimmen. „Daher war es eine goldrichtige Entscheidung des Stadtrates, bei Beschluss für den Kulturbau Koblenz auch eine entsprechende Erlebniswelt mit auf den Weg zu bringen, die mit der Nominierung für den Deutschen Tourismuspreis 2014 auch seine Bestätigung gefunden hat,“ erklären die tourismuspolitischen Sprecher der SPD und FBG, Christian Altmaier und Joe Wilbert in einer Pressemitteilung.

Es fehlt an Weitsicht

Sie kritisieren die BIZ-Fraktion, die in einer Aussendung die Schließung des „Romanticum“ gefordert hat. „Man muss hieraus deuten, dass den Kollegen hier an Weitsicht fehlt und sie sich mit dem Destinationsmarketing nicht befasst haben.“ Eine touristische Region könne nicht nur mit der naturgegebenen Landschaft glänzen, sie müsse auch Attraktionen wie ein „Romanticum“ vorhalten. „Nur so kann man die Besonderheiten einer Stadt, eines Welterbes schmackhaft machen, um auch einen längeren Aufenthalt in der Region Koblenz/Mittelrhein zu bewirken“, sind sich Altmaier und Wilbert sicher. Mit Fördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz wurde die neue zentrale Tourismusinformation im Kulturbau auf den Weg gebracht, die das „Romanticum“ als Bestandteil hat. Bekanntlich wurde der Kulturbau im Zeitrahmen und unter den geplanten Kosten errichtet. Auch das „Romanticum“ als Investition der „Koblenz-Touristik“ blieb im Budget. Das Konzept des Rheindampfers „MS ROMANTICUM“ stammt vom Berliner Büro „klv“. „Es wäre größter Unsinn, diese Einrichtung jetzt zu schließen, wie es die BIZ fordert. Jedes neue Produkt am Tourismusmarkt muss erst eingeführt werden, um dann entsprechend hohe Besucherzahlen zu vermelden“, erklären Altmaier und Wilbert.

Ein Fehler

der Vermarktung

„Der Kardinalfehler im Rahmen der hysterischen Spardebatten der vergangenen Jahre wurde dadurch begangen, dass für die Vermarktung des Kulturbau als Gesamtwerk kein Geld zur Verfügung stand“, kritisiert Altmaier. So habe man es versäumt den unerhörten Mut der Stadt, in Zeiten einer Wirtschaftskrise sich für Bildung und Kultur auszusprechen und eine neue Stadtbibliothek, ein neues Mittelrhein-Museum und eben eine attraktive Erlebniswelt für den Tourismus im Herzen der Stadt in Weltstadtarchitektur zu bauen. „Leider ist der Kulturbau nicht deutschland- und europaweit vermarktet worden und so fand es keinen Niederschlag in überregionaler Presse, Funk und Fernsehen was Koblenz sich getraut hat, weil kein Geld hierfür zur Verfügung gestellt worden ist. Durch die Stadtspitze und die Politik“, so Altmaier. Die stetige Kritik an der Koblenz-Touristik sei darüber hinaus auch nicht förderlich für die Motivation der Mitarbeiter finden die Ratsmitglieder Christian Altmaier und Joe Wilbert. „In dieser sensiblen Phase der Neuausrichtung des Eigenbetriebes, sollten alle Verantwortlichen in Stadtspitze und Politik von unnötigen Störfeuern absehen. Es müsse jetzt ein gutes Konzept erstellt werden, alles muss zur Diskussion gestellt werden, um gemeinsam abzustimmen was gehört zur Aufgabe von ‚Koblenz-Touristik‘ und was nicht.“ Diesen Weg wollen die Sprecher von SPD und FBG gemeinsam gehen und warten gespannt auf die kommenden Sitzungen des Werkausschuss „Koblenz-Touristik“.

Zukünftige Ausrichtung

der Koblenz-Touristik

Die „Koblenz-Touristik“ habe durch hohe Investitionen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur, sowie des Kongresswesens mit Sanierung der Rhein-Mosel-Halle und Öffnung des Kurfürstlichen Schlosses zur BUGA2011 für Tagungen, Kongresse und ein Café, nunmehr erhebliche Abschreibungen in der Bilanz. „Die guten Zahlen und Umsätze im Kerngeschäft Tourismus gehen hierdurch unter und deshalb ist der Eigenbetrieb in schweres Fahrwasser geraten“, erläutern Altmaier und Wilbert, „bewusst scheinen die Kollegen der BIZ dies zu verkennen und kritisieren über alle Mittel und Wege die Kulturbauentscheidung. Doch dies ist nicht zielführend.“ Die Aufgabenkritik stehe nun an oberster Stelle, in Ruhe und Sachlichkeit müsse nun die Politik mit Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (SPD) über die zukünftige Ausrichtung von „Koblenz-Touristik“ entscheiden.

Pressemitteilung

SPD- und FBG-Ratsfraktionen