Studiengang Architektur der Hochschule Koblenz

Menschenwürdige Wohnbauten als Thema der Abschlussarbeit

„Flucht nach vorne“ lautet das Motto der Entwurfsaufgabe im Wintersemester

09.02.2016 - 15:30

Koblenz. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln prognostiziert einen Neubaubedarf von jährlich 430.000 Wohnungen. Das heißt, dass vor allem bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden muss. Und die Situation verschärft sich von Tag zu Tag durch den Zustrom neuer Mitbewohner. Da lag es nahe, diese Aufgabe zum Thema der Abschlussarbeit für die Bachelorstudenten/innen des Studiengangs Architektur der Hochschule Koblenz zu machen. Es sollten sozial verantwortungsvolle Perspektiven entwickelt werden. „Die Architektur soll sich der alltäglichen sozialen Realität des Wohnens stellen“ so Prof. Henner Herrmanns. Nun liegen die Entwurfsergebnisse vor: Die meisten Bearbeiter haben als (fiktives) Grundstück das brachliegende Areal der Bundesbahn in Koblenz-Lützel gewählt. Den Bearbeitern war von Anfang an klar, dass nicht allein eine Bedarfsdeckung mit Wohnraum ausreicht, sondern eine soziale Stadtentwicklung mit Kita, Café, Schulungs- und weiteren Räumen als Elemente des Gemeinschaftsgedankens geschaffen werden muss. Um die Voraussetzungen für bezahlbare und flexibel gestaltete Mieträume aus architektonischer Sicht zu schaffen, fasst Prof. Herrmanns zusammen, sehen alle exemplarischen Entwurfslösungen eine präfabrizierte, modulare Holzbauweise sowie eine Ausnutzung der Grundstücksfläche mit bis zu sechs Geschossen vor. Auf Unterkellerung wird verzichtet. Die Erschließung erfolgt fast durchweg bei allen Vorschlägen nicht über ein Treppenhaus, sondern über freistehende, externe Treppen. Um die Anzahl der vertikalen Erschließungselemente gering zu halten, werden die Wohnungen über Laubengänge erschlossen. Als weitere Einsparungsmöglichkeit wird auf höhere bauliche Standards verzichtet wie zum Beispiel auf Aufzüge. Eine Reduzierung der Wohnfläche senkt natürlich die Mietpreise. Offeriert werden Wohnräume für Wohngemeinschaften mit Gemeinschaftsräumen. Die Flachdächer dienen als Balkon-Ersatz und/oder als halböffentliche Dachgärten, teils auch zur Energiegewinnung. Als wichtiges soziales Kommunikationselement werden Innenhofsituationen vorgeschlagen, wo Flüchtlinge mit heimischen Bewohnern zusammenkommen können. Um den hohen Grundstückspreisen auszuweichen, wird unter anderem der Bau von Floating Houses auf der Mosel angeregt. Diese denkbare Idee wird wohl kaum genehmigungsfähig sein, zeigt aber trotzdem, wo es noch Potenziale geben könnte. Einfacher umzusetzen ist die Idee, Parkplätze mit aufgeständerten Holzbauten zu überbauen bei gleichzeitiger Nutzung als PKW-Parkplatz. Bei allem erforderlichen Pragmatismus zeigen die studentischen Entwurfslösungen und Vorschläge eine Menge kreatives Potential. Die Entwürfe waren bis zum 30. Januar auf dem RheinMoselCampus hochschulöffentlich ausgestellt. Am Wochenende 20./21. Februar werden sie im ehemaligen Modehaus Dienz, Friedrich-Ebert-Ring 56, Koblenz nochmals einem größeren Publikum präsentiert.

Pressemitteilung Henner

Herrmanns

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