Die Chaos Dancers gehen nach 22 Jahren auf Abschiedstournee

Tanzschuhe kommen an den Nagel

Tanzschuhe kommen an den Nagel

Unter dem Motto „Clown“ bestreiten die Chaos Dancers ihre letzte Session. privat

Koblenz. „Die Manege ist leer, das Licht geht aus“ - so lautet das Motto der Chaos Dancers in diesem Jahr, denn nach 22 Jahren werden sie nach dieser Session die Tanzschuhe an den Nagel hängen.

Ende 1994 taten sich einige Männer in Wallersheim unter der Leitung von Nicole Niebauer zusammen, um für die örtliche Karnevalsveranstaltung der KFD, der Möhnen und des Turnvereins ein privates Männerballett zu gründen. Die Musik für den ersten Tanz war auch schnell gefunden, es war das Stück „La Cuccaracha“. Man kaufte sich schwarze Boddies sowie schwarze Ballettschlappen und von den Frauen wurden bunte Tüllröcke genäht. Man traf sich sonntags zum Training und konnte an Karneval schon einen lustigen Tanz aufführen.

Es folgte ein Tanz als „Putzfrauen“ und danach einer als „Funkenmariechen“, ebenfalls in selbst genähten Kostümen. Mit diesem Tanz haben die Chaos Dancers zum bisher einzigen Mal am Männerballettfestival in Lahnstein teilgenommen. Man ist dort auf einem mittleren Platz gelandet, war aber in den Zeitungen beim Bericht über das Turnier auf dem Titelbild. Zum Abschluss ihrer Tanzkarriere werden die Chaos Dancers in diesem Jahr noch einmal ihr Glück in Lahnstein probieren. Weitere Tänze folgten unter dem Themen: „Drei Apfelsinen im Haar“, „Entertainer“, „Cheerleaders und „ RainingMen“.

Im Jahr 2001 übergab Nicole Niebauer den Traininerstab an Rita Sauerborn und man begann, das Tanzgebiet von Neuendorf und Wallersheim auf das Stadtgebiet auszuweiten. Auch fing man an, Gagen für die Tänze zu nehmen, da die Kostüme und das Equipment aufwendiger wurden und man es nicht nur aus der eigenen Tasche finanzieren konnte.

Der erste Tanz unter der neuen Leitung war Antonia aus Tirol, es folgten „Pippi Langstrumpf“ und „Moskau“, bevor die Chaos Dancers 2005 zum elfjährigen Jubiläum als „Brasilianierinnen“ auftrat. Für diesen Tanz gab es auch eine Neuerung: Die Männer mussten sich erstmals die Achseln rasieren, was von den weiblichen Zuschauern beim ersten Heben der Arme mit lautstarken Schreien wahrgenommen wurde - und das unabhängig davon, wo sie aufgetreten sind. Immer wieder schrien Sie: „ Die sinn unner de Arme rasiert.“ Weiter ging es mit den „Stewardessen“ auf Flugreise, es kam „Rock`n Roll“, „Indianerinnen“, „Matrosinnen“, „Holländerinnen“ und „Griechinnen“.

Im Jahr 2012 konnte man als „Kölsche Mädche“ das Gründungsmitglied Stefan Strunk in seiner Prinzensession als „Prinz Stefan von Fuge und Musik“ unterstützen. Immer wieder gab es Auftritte, bei denen sowohl der Prinz als auch die Chaos Dancers gleichzeitig anwesend waren. Als „Spanierinnen“ waren die Chaos Dancers wieder vollständig. Anschließend tanzten sie als „Bayerische Mädels“ und enterten als „Piratinnen“ die Bühnen.

Nun, nach 22 Jahren, sind bei einigen Tänzern die Beine schwer geworden. Unter den neun Tänzern sind fünf Tänzer, die diese Truppe mitgegründet haben. Sie haben sich gesagt: „Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“ und so sagen sie in diesem Jahr als Clowns mit zwei lachenden Augen „Adieu“. Ihren definitiv letzten Auftritt haben die Chaos Dancers am 27. Februar beim Tanzfestival des NCW in Wallersheim.