19. Rheinbreitbacher Heimatheft wurde vorgestellt

Ein Dorf im Großen Krieg

Ein Dorf im Großen Krieg

Vor der Büste von Rudolf Herzog stellten Martina Rohfleisch, Thomas Napp und Dankward Heinrich das neue Heimatheft vor. DL

Rheinbreitbach. Nicht nur die Linzer Stadtarchivarin Andrea Rönz und der Geschichtsverein Unkel um Stadtarchivar Winfried Meitzner haben sich mit einer Ausstellung ein Jahrhundert nach der Kriegserklärung Deutschlands an Russland am 1. August dem Thema „Erster Weltkrieg“ gewidmet. Auch der Heimatverein Rheinbreitbach hatte in seinem Museum für Alltagsgeschichte „Ein rheinisches Dorf im Großen Krieg“ Anfang August präsentiert.

„Die große Resonanz auf unsere Ausstellung hat den Heimatverein motiviert, ein gleichnamiges Heimatheft herauszubringen. Unser zweiter Archivar, Thomas Napp belegt darin exemplarisch das Alltagsleben in unserem Ort sowie die Schicksale der Soldaten aus Rheinbreitbach während des Ersten Weltkriegs“, erklärte der Vorsitzende des Vereins, Dankward Heinrich, bei der Vorstellung des 19. Heftes im Trauzimmer der Oberen Burg. Zu dieser war neben zahlreiche Heimatfreunden auch Bürgermeister Wolfgang Gisevius ins Trauzimmer der ehemaligen Burg von Rudolf Herzog gekommen.

„Der kaisertreue Schriftsteller hat nicht nur zwei Wochen nach der Kriegserklärung an Russland dem Roten Kreuz 1.000 Reichsmark überwiesen. Er stellte auch diese ganze Etage hier als Lazarett mit sechs Betten und Bad zur Verfügung“, berichtete Napp. Der Archivar hat sich keineswegs auf die Geschehnisse im Dorf beschränkt, sondern hat auch die weltgeschichtlichen Ereignisse jener Zeit einfließen lassen.

„Daher kann der Leser die Zusammenhänge erkennen“, erklärte Lektorin Martina Rohfleisch, die mit dem Autor das 19. Heimatheft vorstellte. Aufgelistet werden in dem Heft auch die Namen all jener Rheinbreitbacher Soldaten sind mit Hinweisen auf Beruf, Rang, Truppeneinheit, die verwundet oder vermisst wurden. „Damit dürfte das Heimatheft auch eine interessante Quelle für Familienforscher sein“, so Napp.

Bis in die 20er-Jahre hat Thomas Napp das Schicksal der Rheinbreitbacher Kriegsteilnehmer verfolgt. Die Gefallenen lagen vor allem Rudolf Herzog am Herzen. „Zwei Jahre schon sind es, dass der furchtbare Weltkrieg zu Ende kam und noch harren die Männer und Jünglingen unserer Gemeinde, die in Feindesland ihr Leben ließen, eines Ehrensteins!“, rief er am 29. November 1920 zu Spenden für ein „herrliches, zünftiges“ Kriegerdenkmal auf. Das Heimatheft „Ein Dorf im großen Krieg - Quellen zur Geschichte Rheinbreitbachs 1914-1918“ kostet acht Euro. Gekauft werden kann es im Buchhandel, im Rheinbreitbacher Zeitungsladen Nagel, Hauptstraße, bei der Postagentur am Lidl-Markt und im Museum für Rheinbreitbacher Alltaggeschichte, Hauptstraße 29.