Die Ohlenberger Mokkakännchen hatten zur Möhnensitzung ins Bürgerhaus eingeladen

Nana Mouskouri verwandelte mit „weißen Rosen“ die Narhalla in ein Tollhaus

Nana Mouskouri verwandelte mit „weißen Rosen“ die Narhalla in ein Tollhaus

Ein Schloss in den Wolken baute die Kasbacher Prinzengarde den Mokkakännchen.

Nana Mouskouri verwandelte mit „weißen Rosen“ die Narhalla in ein Tollhaus

Zusammen mir Kinderprinz Simon II. eröffneten die Mokkakännchen ihre Möhnensitzung.DL

Nana Mouskouri verwandelte mit „weißen Rosen“ die Narhalla in ein Tollhaus

Nach den weißen Rosen aus Athen wurde Sirtaki mit dem Besuch aus Griechenland getanzt.

Kasbach-Ohlenberg. „Se is widder do de fröhliche Zeit, maat üch für de Fastelovend bereit“, hatte die Ohlenberger Mokkakännchen um ihre Obermöhn Elke Köster die jecken Wiever nicht nur aus der Doppelgemeinde auf ihre Möhnensitzung am Samstagnachmittag im Kasbacher Bürgerhaus hingewiesen. „Ohne Gejammer un frei von Gestöhne fiert Fastelovend mit de Ohlenberger Möhne“, hatte die närrische Damenwelt aufgefordert. Und den Freundinnen des pechschwarzen, starken Getränks hatten aus Erfahrung wieder viele jecke Wiever vertraut, sodass im Kasbacher Gürzenich schon frühen Nachmittag kein Plätzchen mehr frei war.

Lange bevor die Gastgeberinnen sich zum Einzug im Foyer formierten, stärkten sich niedliche Tigerkätzchen an jet Sahnig-Jössem und spülte natürlich mit Milch-Kaffee nach, die Breitbacher Teufelchen noch nach Satans Großmutter Ausschau hielten. Piraten der Südsee suchten im Saal nach Beute, während stolze Musketiere Schönheiten des französischen Königshofes umgarnten und Hexen „kleine Feiglinge“ gnadenlos auf den Tisch weichklopften. Aus dem Westerwald waren auch wieder die Asbacher Möhnen angereist und erklärten „Mer machen met“, ebenso wie die große Gruppe der Pfauendamen aus Ohlenberg.

Frauen an der Macht -

die Männer gingen in Deckung

„Liebe Marie, ich bin kein Mann für eine Nacht“, versuchte sich der Alleinunterhalter zu schützen, obwohl er doch gewusst haben müsste, dass das Liebes-Angebot ohne Namensnennung traditionell für drei tolle Tage gilt. Andere Pantoffelhelden hatten sich diensteifrig hinter der Theke in Sicherheit gebracht hatten, während Bürgermeister Frank Becker und VG-Chef Hans Günter Fischer sich todesmutig in die Höhle der jecken Löwinnen gewagt hatten. In die zogen dann die Mokkakännchen, musikalisch angeführt vom Tambourcorps Blau-Weiß Ohlenberg ein. „Mitgebracht habe wir auch unseren Kinderprinzen, Simon II. ‚vom rasenden Drahtesel‘, der schon vorige Woche beim 60. Kinderkarneval seinen zweiten Fastelovend-Höhepunkt nach der Verhaftung von Bürgermeister Frank Becker erlebt hat", erinnerte Elke Köster. Nach sieben Prinzessinnen in Folge ist die junge Tollität seit acht Jahren wieder der erste Prinz, dem, wenn es nach den Mokkakännchen geht, in 2017 ein Kinderprinzenpaar folgen soll.

Begrüßung durch

den Kinderprinzen, Simon II.

„Alaaf Ihr Jecken Groß und Klein, ich freue mich heut bei Euch zu sein. Prinz Simon II. vom rasenden Drahtesel ich bin, mein Burgfräulein Sarah begleitet mich überall hin“, stellte die junge Tollität sich und seine Schwester in Reimform vor. Inzwischen hat er längst seinen Schlüsselbeinbruch auskuriert, den sich der Prinz im Dezember beim Judotraining zugezogen hatte. „Gleich lassen wir es wieder richtig krachen und fange zu feiern an, doch zuerst ist noch mein Motto dran: Heute will ich nur noch lachende Gesichter seh’n. Alle Miesepeter sollen in den Keller geh’n!“, befahl der junge Regent, bevor er die jecken Wiever zu einem dreifachen „Mokkakännchen-Kasbach/Ohlenberg- Eröl - Alaaf!“ aufforderte.

Dann überließ die Obermöhn Sitzungspräsidentin Anja Stöcker die Moderation der Sitzung. Die beehrten mit dem Linzer Prinz Johannes I. und der Erpeler Tollität, Oli I. gleich zwei närrische Regenten. Begleitet wurde das Linzer Dreigestirn vom Stadtsoldatencorps um Kommandant Markus Paffhausen, der natürlich neben dem Musikzug um Markus Mollberg und der Männertanzgruppe auch das Tanzpaar Svenja Müller und Sebastian Mesenholl mitgebracht hatte. Das erntete frenetischen Beifall von den jecken Wiever, denen Johannes I. mit seinen Adjutanten Manni Paffhausen und Toni Schmidt in Ergänzung seines Sessionsliedes versichert hatte, „Karneval he in Kasbach-Ohlenberg un Linz, mit zwei Adjus un nem kleine Prinz, Karneval radderdoll, Linz un he is er bunt, jeck un janz doll!“

Buntes Programm

begeisterte das Publikum

Da wolle Oli I. nach dem „Riverdance op Kölsch“ der Mokkakännchen, denen Gabi Siegmund als Köbes die Kölschstängelchen serviert hatte, nicht nachstehen. „In Erpel, dat is doch klar, fiere mer Fastelovend im 111. Jahr. Mir sin mit Hätzblut bei der Sache un loose et jetz uch he richtich krache!“, versprach er, bevor Kommandant Felix Weber die Stadtsoldaten zum Stippeföttje befahl und die Prinzengarde bei ihrem „Final Countdown“ nicht nur „am Himmel die Stääne danze“ ließ.

Nachdem fünf Möhne ihre „Wunderbox“ aus der Arztpraxis geöffnet hatten, holte Anja Stöcker als Überraschungsgast Frank Becker auf die Bühne, um auch dem Fastelovend-Nachwuchs eine Chance zu geben. Verstärkt für seinen Gänseblümchen-Auftritt hatte sich der Ortschef mit seinen Beigeordneten, Claudia Schnelle und Andrea Sünning-Löhr. Damit aber war sein Einsatz an diesem Nachmittag noch längst nicht beendet.

Nachdem das Kasbacher Karnevals Komitée um seine Vorsitzenden, Astrid Malzmüller und Heike Winckelbach, mit der kleinen Prinzengarde „He am Rhing“ das „Wasser von Kölle“ gerühmt hatte, durfte er als Dolmetscher erneut auf die Bühne, kündigte die Präsidentin doch hohen Staatsbesuch aus Griechenland an. Zuerst galt es ihren Kollegen, Präsident Alexis Tsipras zu begrüßen. Mitgebracht an den Rhein hatte er die griechische Sonne, und weil die sein Land zum beliebten Urlaubsziel für Deutsche macht, waren direkt mehrere Ausführungen vertreten, mit und ohne Spitzenbützjer.

Besuch aus

Griechenland: Nana Mouskouri

In ein Tollhaus verwandelte sich dann das Bürgerhaus, als auch noch Nana Mouskouri in vierfacher Ausführung, jede um die Gunst der jecken Wiever buhlend, „Weiße Rosen aus Athen“ schmetterte, bevor sogar die schöne Helene hereinrauchte und den entmachteten Ortschef mit einem Lorbeerkranz auf der Bühne krönte, auf der dann alle gemeinsam einen Sirtaki tanzten.

Mit Tänzen ging es weiter, wobei sich die Kasbacher Prinzengarde die Frage hätte sparen können: „Hast du etwas Zeit für mich!“ Jeder wollte die Tänzer „auf ihrem Weg zum Horizont“ bewundern, bevor sie auch noch ein Schloss in den Wolken bauten. Da wartete bereits die Erpeler „Gulaschkapell“ darauf, den jecken Wievern ihr scharfes Mitbringsel zu servieren, bevor die Ohlenberger Tanzflöhe ihren Discotanz aufführten un d die Möhnen alle zur Fahrt nach Mallorca an den Ballermann einluden.