Landesförderung für die Sanierung der Erpeler Brückentürme

Staatssekretär überbrachte Förderbescheid

Staatssekretär überbrachte Förderbescheid

Vor den Zwillingstürmen der ehemaligen Ludendorffbrücke übergab Staatssekretär Günter Kern Cilly Adenauer den Förderbescheid. DL

Erpel. Hoher Besuch wurde am Freitagvormittag in Erpel an den Brückentürmen der ehemaligen Ludendorff-Brücke erwartet. Günter Kern, Staatssekretär im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur in Mainz, hatte Ortsbürgermeisterin Cilly Adenauer sein Kommen angekündigt, um ihr in Beisein von Landrat Rainer Kaul den Förderbescheid über einen großzügigen Betrag aus dem Investitionsstock des Landes zu überreichen. Begrüßen zu diesem Termin konnte die Ortschefin zudem, neben den Landtagsabgeordneten Ellen Demuth (CDU) und Elisabeth Bröskamp (Grüne) den Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel sowie den Referatsleiter „Eisenbahnpolitik“ im Innenministerium, Georg Speck. Willkommen heißen konnte sie auch Reinhard Lahr von der Unteren Denkmalbehörde Neuwied, VG-Chef Karsten Fehr und die Unkeler Baumamtsleiterin Sonja Klewitz sowie zahlreiche Mitglieder des Ortsgemeinderats.

Land bewilligt 835.000 Euro

„In den zurückliegenden drei Jahren ist viel gerungen, beraten, geplant und entscheiden worden“, blickte Adenauer zurück. Einige der Termine vor Ort seien nicht gerade sehr erfreulich gewesen, ganz im Gegenteil zu dem aktuellen, bescherte dieser doch der Gemeinde Mittel in Höhe von 835.000 Euro, womit das Land rund 60 Prozent der Sanierungskosten in Höhe von etwa 1,44 Millionen Euro übernimmt.

„Sie haben uns die wichtigsten Türen in der Landeshauptstadt geöffnet und für gute Kontakte gesorgt“, dankte Cilly Adenauer dem Landrat. Engagement habe auch Erwin Rüddel an den Tag gelegt, wusste die Orts-Chefin zu berichten. Ihr Dank galt auch Georg Speck und Markus Fritz von Preuschen, dem Bezirkskonservator bei der Landesdenkmalpflege. „Auf unserem steinigen Weg habe Sie uns sehr oft Mut und Unterstützung zukommen lassen“, lobte Adenauer auch VG-Chef Fehr, bevor sie den Einsatz von Sonja Klewitz hervorhob: „Deine fachliche Kompetenz und dein persönlicher Einsatz haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir heute hier stehen.“ Vergessen wurden von ihr aber auch die Mitglieder des Gemeinderats nicht. „Wir haben kontrovers diskutiert, dann aber gemeinsam für alle akzeptable Lösungen gefunden“, dankte die Ortschefin den Mandatsträgern.

„Hier ist Geschichte geschrieben worden, an die mit dem Erhalt dieser Brückentürme weiter erinnert werden soll. Als Hinweis auf die dunkle Seite Deutschlands dienen sie nachfolgenden Generationen als Mahnmal für den Frieden“, unterstrich Günther Kern.

„Ein hartes Stück Arbeit“

„Ich war schon recht irritiert bei der Nachricht, dass Erpel die Brückentürme von der Bahn für einen symbolischen Euro erworben habe, weil sich die Gemeinde damit unheimlich Verantwortung aufgeladen hat“, erinnerte sich Landrat Rainer Kaul. „Jetzt beginnt ein hartes Stück Arbeit. Ich bin aber sicher, dass Sie auch das hinkriegen werden“, zeigte sich Kaul zuversichtlich.

Froh darüber, dass Mainz das Projekt so großzügig fördere, zeigte sich Erwin Rüddel, für den der Ort ein Sinnbild für Vergangenheit und Zukunftsbewältigung sowie ein Paradebeispiel für ehrenamtliches Engagement ist. „Von daher bin ich ziemlich zuversichtlich, Bundesmittel für die Sanierung beschaffen zu können“, erklärte Rüddel. Cilly Adenauer baut auf weitere Zuwendungen vom Denkmalsschutz des Landes wie des Bundes in Höhe von insgesamt 500.000 Euro.

„Wenn alle Förderbescheide da sind, werden wir mit ersten kleineren Arbeiten wahrscheinlich Ende dieses Jahres, Anfang 2015 beginnen“, so Baumamtsleiterin Klewitz. Die schwierigen Arbeiten an der rückseitigen Ostfassade unmittelbar an der Bahnlinie würden voraussichtlich erst im Sommer 2016 in drei Phasen begonnen. „Diese Arbeiten bei Sperrung der Gleisstrecke, wobei die Bahn AG uns ihre eigenen Kosten nicht in Rechnung stellt, müssen jeweils termingerecht beendet werden, eine Verlängerung ist nicht möglich“, erklärte sie. „Wenn sich nicht noch ein Füllhorn auftut, werden in den Türmen nur lose Betonteile abgenommen und die Decken sowie die Stufen der Treppe saniert“, beendete Sonja Klewitz ihre Ausführungen.