Fichtelbergkreuz in Kottenheim hat eine LED-Beleuchtung erhalten

Ein Symbol für den ewigen Frieden

Ein Symbol für den ewigen Frieden

Der entscheidende Moment: Im Beisein von Rolf Pleinen (Mitte), Zweiter Vorsitzender der Kolpingsfamilie Kottenheim, und Verbandsbürgermeister Gerd Heilmann (rechts) lässt Ortsbürgermeister Toni Schüller das Kreuz auf dem Fichtelberg erstrahlen.SK

Ein Symbol für den ewigen Frieden

Kottenheim. Seit über 60 Jahren gibt es das Kreuz auf dem Fichtelberg in Kottenheim mittlerweile schon. 1953 entschloss sich der Junggesellenverein, das Mahnmal im Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege zu errichten. Als die Kolpingsfamilie 1993 das zweite Kreuz aufstellen ließ, war dies auch einer unruhigen Zeit geschuldet, schließlich hielt seit 1990 der Krieg zwischen Irak und Kuwait die Welt in Atem.

Dass 2010 ein drittes Kreuz installiert werden musste, hatte natürliche Gründe: Das alte war schlicht und einfach verwittert.

Im vergangenen Jahr reifte bei der Kolpingsfamilie schließlich die Idee, das Kreuz mit einer LED-Beleuchtung der Firma Endres aus Polch zu versehen und es während der Nacht als Zeichen des ewigen Friedens leuchten zu lassen. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien oder nun auch in der Ukraine hatten die Verantwortlichen um den Zweiten Vorsitzenden Rolf Pleinen sicherlich im Hinterkopf.

Nachdem der Probelauf am Samstag und Sonntag, 26. und 27. April, erfolgreich absolviert worden war, gaben am vergangenen Freitag Ortsbürgermeister Toni Schüller, Verbandsbürgermeister Gerd Heilmann und Pleinen selbst den Startschuss und im wahrsten Sinn des Wortes grünes beziehungsweise in diesem speziellen Fall weißes Licht. Gegen 20.15 Uhr erstrahlte das fast zwölf Meter hohe Fichtelbergkreuz zum ersten Mal offiziell über Kottenheim, eingeschaltet per Hand. Einen Tag später nahm die digitalische astronomische Schaltuhr exakt um 21.16 Uhr ihren Dienst auf. In Zukunft schaltet sie sich je nach Sonnenauf- und Sonnenuntergang ein und aus.

„Früher hat es hier oben Prozessionen und Messen gegeben“, erinnerte sich Pleinen in seinen Grußworten an die zahlreichen Anwesenden aus Politik und Gesellschaft. „Für uns ist das Kreuz in all den Jahren natürlich zu einer Herzensangelegenheit geworden. Klar war aber auch, dass wir die ganze Sache trotz zahlreicher Eigenleistungen finanziell nicht allein stemmen konnten.“ 2800 Euro hat der Gemeinderat mittlerweile bewilligt, weitere 2000 Euro machte Wehrführer Jörg Spurzem bei seinem Arbeitgeber RWE im Rahmen der Aktion „Aktiv vor Ort“ locker. Zudem erwartet die Kolpingsfamilie, die immerhin 100 Mitglieder zählt, Zuwendungen von der Kreissparkasse Mayen und der Volksbank RheinAhrEifel.

Obwohl er etwas heiser war, ließ es sich der Kottenheimer Ortsbürgermeister nicht nehmen, einige Worte an die Gäste zu richten. „Dieses schöne Fleckchen Erde hat viel Geschichte hinter sich gebracht. Das Kreuz selbst hat Funktionscharakter und soll uns daran erinnern, den Frieden zu wahren“, wurde Schüller leicht sentimental. „Von der Kolpingsfamilie ist etwas Großartiges geleistet worden. Hoffen wir, dass das Kreuz auch in Zukunft von Zerstörungswut verschont wird. Vielleicht brauchen wir die 15 Jahre Garantie dann erst gar nicht in Anspruch zu nehmen.“ Auf die Gemeinde kommen aber zumindest die Stromkosten zu: 300 Watt pro Stunde verbraucht das während der Nacht beleuchtete Friedenskreuz auf dem Kottenheimer Fichtelberg.

Für die Kolpingsfamilie gehen die Arbeiten schon bald weiter: Vor dem Winter soll der Sockel verfugt und abgedeckt werden. Und auch über eine Jahreshauptversammlung muss sich Pleinen, der den Ortsverein seit 2010 als Zweiter Vorsitzender kommissarisch führt, so langsam Gedanken machen: „Schließlich müssen wir den Mitgliedern gegenüber Rechenschaft ablegen, was wir hier geleistet haben.“